Gegen den Notstand Erntehelfer soll auch Innovation helfen
Studi-App soll Abhilfe schaffen

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Region. Die Ansage ist kurz - aber deutlich: #WirVsVirus. Studierende der Uni Hohenheim stemmen sich gegen drohende Ernteausfälle aufgrund der Corona-Pandemie - eine neue Studierenden-App will Freiwillige als Erntehelfer vermitteln. Erdbeeren, Spargel und andere Lebensmittel müssen in den kommenden Wochen geerntet werden, andernfalls verdirbt die Ernte auf den Feldern (das "Wochenblatt" berichtete). Doch seit dieser Woche dürfen die jährlich knapp 300.000 ausländischen Saisonarbeitskräfte wegen verschärfter Infektionsschutzregeln nicht einreisen.

Innovation als Hilfe
Hilfe in der Not verspricht die Entwicklung zweier Studierenden der Universität Hohenheim: Die App „soliD – solidarisches Deutschland“ soll Landwirte in Not mit Menschen zusammenbringen, die ihren gewohnten Tätigkeiten wegen der Coronakrise nicht nachkommen können. Bereits diese Woche prüft eine Jury, ob das Projekt im Rahmen des „Hackaton #WirVsVirus der Bundesregierung“ offiziell gefördert werden wird. Es ist vielleicht die größte digitale Gemeinschaftsaktion gegen das Coronavirus und seine Auswirkungen: Vergangenes Wochenende rief die Bundesregierung zum Hackaton #WirVsVirus auf.

Fast 40.000 Menschen nahmen die Herausforderung an, beteiligten sich von zu Hause ehrenamtlich mit kreativen Ideen, Programmier- und Design-Lösungen, um einen Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten - um rund 1.500 Projekte aus den knapp 3.000 Herausforderungen, sogenannte "Challenges" im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu bearbeiten. Unter ihnen auch zwei Studierende der Uni Hohenheim.

Ohne Erntehelfer drohen Ernteausfälle und Versorgungsengpässe
Mit ihrer App „soliD – solidarisches Deutschland“ wollen Timo Grupp und Christian Bidlingmaier in Not geratene Landwirte und solidarische Erntehelfer zusammenbringen. Denn durch die geschlossenen Grenzen fallen ausländische Saisonarbeitskräfte aus Polen, Rumänien und Bulgarien bis auf Weiteres aus.

Die Einreise-Sperre trifft die Landwirtschaft zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt: Wenn Erdbeeren, Spargel, und andere Feldfrüchte in den kommenden Wochen nicht geerntet werden, verdirbt die Ernte auf den Feldern. Bei anderen Gemüsesorten steht in diesen Tagen die Aussaat an.Die Lösung: Menschen in Zwangsuntätigkeit an Landwirte in Not zu vermitteln!

Das Dilemma ließ den beiden Agrarstudenten von der Universität Hohenheim keine Ruhe. Ihr Gedanke: Durch die Kontaktsperre gibt es in Deutschland zahlreiche Menschen, die ihren gewohnten Tätigkeiten nicht nachkommen können. Darunter sicher genug, die gerne einen Beitrag leisten möchten, um die gesellschaftliche Krise zu überwinden.Die Herausforderung: solidarische Helfer mit landwirtschaftlichen Betrieben zusammen zu bringen - und das möglichst schnell und unkompliziert.

Programmierwettbewerb sorgt für notwendiges Netzwerk
Als die beiden Agrarstudenten von dem Programmier- und Designwettbewerb der Bundesregierung #WirVsVirus erfuhren, verlieren sie deshalb keine Zeit. Per Video-Chat erweitern sie ihr Team mit ihren Mitstreitern Michel Meier, Marco Walz und Vytautas Macionis, die über das notwendige Know how in Sachen Software-Entwicklung und IT verfügen. Über die Hackaton-Community holen sie in den folgenden Tagen noch weitere Unterstützung ein.

Ergebnis mehrerer Nachtschichten ist der Prototyp für die mobile App „SoliD – solidarisches Deutschland“, den das Hackaton-Team nun in einem Youtube-Video präsentiert (bis zum Wochenende kann geliked werden). „Wir haben gelernt, dass man auch von zu Hause sehr produktiv arbeiten kann", so das bisherige Fazit der Hackton-Teams: "Wenn alle motiviert sind entsteht in kurzer Zeit ein kreativer und produktiver Prozess, welcher innerhalb des knappen Zeitraums tolle Ergebnisse ermöglicht!“ (Leonhardmair/Klebs)

So funktioniert die App
Landwirte können sich über die App kostenlos registrieren und wichtige Angaben zur Art, Umfang und Rahmenbedingungen der Arbeit machen: U.a. zu Stundenlohn, Übernachtungs- und Abholmöglichkeiten oder zur Mindestarbeitszeit, weil sich für viele Betriebe eine Hilfstätigkeit erst lohnt, wenn diese für einen bestimmten Zeitraum durchgeführt wird. Aber auch die Art der Kulturen spielt eine Rolle, um etwaige Allergien zu berücksichtigen.
Hilfswillige können zunächst ohne Registrierung nach Betrieben in ihrer Umgebung suchen und Gesuche über Social Media-Kanäle teilen. Um ihre Hilfe konkret anzubieten, registrieren sie sich mit ihrer Handynummer.

„Das geht uns alle an“ ist eine Initiative des „Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter“. Auch die „Wochenblätter“ möchten die Corona-Krise sachlich und unaufgeregt begleiten. Wichtige Infos über den Virus, über Schließungen und Absagen in unserer Region – aber auch darüber, welche Auswirkungen die Krise auf Menschen, Vereine und Unternehmen hat, sind Bestandteil unserer Berichterstattung. Aktuelles gibt's auf www.wochenblatt-reporter.de/coronavirus

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Autor:

Jo Wagner

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