Karlsruher SC-Präsident Holger Siegmund-Schultze mit 96,70% wiedergewählt
- Blick auf das Podium
- Foto: Screenshot, KSC
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Karlsruhe. KSC. Gut besucht (1.998 Mitglieder waren in der Spitze stimmberechtigt dabei) war dieses Mal nicht das Wildparkstadion, sondern zur KSC-MItgliederversammlung die Schwarzwaldhalle Karlsruhe. Nach den formellen Dingen wie Beschlussfähigkeit, Feststellung der Anwesenheit, Genehmigung der Tagesordnung und Geschäftsordnung, folgte der allgemeine Jahresbericht des Präsidiums – für den KSC e.V. und die Profifußballgesellschaft.
Sportliches im Blick
In seinem Bericht über die Strategische Entwicklung 24/25 ging Mario Eggimann, der Geschäftsführer Sport auf die vergangenen Entscheidungen sein; ob Verkauf von Budu Zivzivadze, zwar eine sportlich schwierige Entscheidung, aber auch Voraussetzung für längerfristige Maßnahmen wie die Bindung von Louey Ben Farhat. Transfereinnahmen und Wertgewinn stehen dabei sportlich und wirtschaftlich im Blick, ein „steigender Posten“ – mit dem Ziel, „junge, talentierte Spieler langfristig halten.“ Dazu kam mit Torhüter Max Weiß ein Rekordtransfer im Sommer 2025. Der Wechsel der Stammspieler Stindl, Gondorf, Brosinski hin zu neuen Führungsspielern um Wanitzek, Franke, Jung und Rapp, dazu die Trainer-Vertragsverlängerung bis 2027 „als Grundlage für sportliche Kontinuität“. „Ich traue dieser Mannschaft viel zu“, so Eggimann, der den Spieler ein „seid mutig“ mit auf den Weg gab – was großen Beifall der Mitglieder brachte.
Der Neubau der KSC-Akademie sei für den KSC ein wichtiger Fingerzeig für die Zukunft
Zahlen beim KSC
Ob nachhaltige Investitionen wie Trainingsplatz, Videowalls oder Stadionausbau, so Geschäftsführer Michael Becker, der auf die Zahlen blickte; oder die Reduzierung der Altlasten wie Kredite, Besserungsscheine der Stadt Karlsruhe, Kölmel-Geld oder private Darlehnen. „Die Altlasten wurden verringert“, so Becker, „das ermöglicht uns, weiter nachhaltig zu investieren.“ Der KSC blicke auf eine finanzielle Rekordsaison mit Gewinn, konnte dazu Altlasten abbauen: „Wir erwarten für diese Saison ein ähnliches Ergebnis.“
In Sachen Frauenfußball (Abteilung soll ausgegliedert werden) will der KSC perspektivisch in die 2. Liga aufsteigen, dazu will der KSC mit der Mannschaft ins Carl Kaufmann-Stadion (2.500), das Stadion dafür von der Stadt anmieten.
Im Bericht des Mitgliederrats ging Dieter Gläser, der Vorsitzende des KSC-Mitgliederrats, auf die einzelnen Abteilungen ein, denn der KSC stehe nicht nur für Leistungssport, sondern auch für den Breitensport: „Der Verein ist auf einem guten Konsolidierungskurs, auf einem spannenden Weg in die Zukunft" - und der Mitgliederrat empfiehlt die Entlastung des Präsidiums.
Im Tagesordnungspunkt Aussprache gab es etliche Nachfragen
- „Was hat der KSC an Strafen im vergangenen Jahr für die Vergehen der KSC-Anhänger ausgeben müssen? 375.000 Euro musste der KSC durch „Fan-Aktionen“ zahlen, so Becker.
- Thema Kaderdichte, Breite des Kaders, ob das ausreichend sei? „Ich vertraue unserem Kader“, so Eggimann, nicht immer steige das meiste Geld auf, sondern jene Mannschaften, die stabil sind.
- Was ist mit den Geldern der „CG Gruppe“; ob verantwortungsvoll mit dem Thema beim KSC umgegangen wurde? „1,2 Millionen Euro sind noch offen“, so Becker, „wir haben unsere Forderungen angemeldet.“ Zudem wurde Anzeige gestellt wegen Betrug und Insolvenzverschleppung: „Wir rechnen aber nicht damit, dass noch signifikante Gelder kommen.“
- Der KSC sei auf einem Aufstiegsplatz gewesen, hat aber den besten Stürmer verkauft, ein einmaliger Vorgang, die Mannschaft wurde dabei geschwächt, das Mannschaftsgefüge gestört und tausenden Fans wurde dadurch der Traum vom Aufstieg verhagelt. Das könne man so sehen, so der Präsident, „doch Budu war immer offen“, hatte kommunizierte, dass er in der 1. Liga spielen wolle – und bekam ein Angebot von 4 Jahren. Auch das müssen wir sehen.“
- Was ist „mittelfristige Planung“? "Rund 5 Jahre", so Becker
- Wie sieht es mit externen Veranstaltungen im Stadion aus? Rund 50 gebe es jährlich, so Becker, die Eventabteilung wurde dazu beim KSC verstärkt, auch mit dem Ziel, das weiter auszubauen, so Becker
Entlastung Präsidium
Auf Empfehlung des Mitgliederrats geht es um die Entlastung des Präsidiums. Die Mitglieder stimmen ab:
Entlastung bei 20 "Nein-Stimmen" und 17 Enthaltungen
Entlastung Mitgliederrat
Das Präsidium empfiehlt die Entlastung des Mitgliederrats: Die Mitgleider stimmen ab:
Entlastung bei 47 "Nein-Stimmen und 30 Enthaltungen
Bevor es zum Thema Wahlen kommt, wird der langjährige Vizepräsident Günter Pilarsky (87) nach 15 Jahrem im Vorstand geehrt: Er, der den Verein oft finanziell unterstützt hat, tritt nicht mehr an. Standing ovations!
Zur Ehrung kommt die Mannschaft und das Trainerteam auf die Bühne, richten Dankesworte an Pilarsky, der sichtlich bewegt ist.„Herzlichen Dank, ich bin überwältigt. Habe das gerne gemacht – und ich bleibe gerne beim KSC“, so Pilarsky: „Der KSC ist und wird meine Heimat bleiben!“
Wahl Präsident
Zur Wahl des neuen Präsidenten gibt es nur einen Kandidaten, den amtierenden Präsidenten Holger Siegmund-Schultze. Kurz ging er auf die Zukunft ein; vier Handlungsfelder für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg seien dabei wichtig: „Organisation, Infrastruktur, Allianz zwischen KSC und KIT weiter stärken, Entwicklung der Marke KSC“. Nicht nur die Leistung zähle dabei, sondern auch die Akzeptanz in der Breite.
Siegmund-Schultze wird mit 96,70% der Stimmen gewählt, bei 55 "Nein-Stimmen" und 20 Enthaltungen. "Ich nehme die Wahl an“
Wahl der Vizepräsidenten
Bei der Vorstellung der drei Kandidaten, von denen zwei gewählt werden; hat jeder 5 Minuten Zeit, sich kurz zu porträtieren.
Die Mitglieder wählen: Dr.-Ing. Christian Fischer (1.175 Stimmen), Uwe Maisch (1.075), aktueller Vizepräsident, und Abraham Taherivand (780 Stimmen)
Die beiden Gewählten nehmen die Wahl an!
Beifall der Mitglieder
Wahl der Mitglieder des Beirats der „KSC Management GmbH“, die nach deren Satzung zusätzlich zu den Präsidiumsmitgliedern vom Verein zu entsenden sind. Jeder hat 5 Minuten zeit, sich vorzustellen:
Thomas Hock (1.165), Dr. Alexander Schork (775) und Abraham Taherivand (826)
Die beiden Bestplatzierten sind gewählt: Beide nehmen die Wahl an!
Wahl des Mitgliederrats
14 Kandidaten stellen sich – für elf Plätze, die jeweils die absolute Mehrheit erreichen müssen. Klappt das nicht, gibt es einen zweiten Wahlgang. Die Mitgleider wählen:
Marco Fuchs (943), Petra Schalm (932), Tom Beck (877), Dieter Gläser (855), Marcus Wittner (851), Martin Fix (839), Michael Kunz (791), Holger Glutsch (633), Heiko Räther (630), Arnd Schillinger (586) wurden im ersten Wahlgang gewählt – der letzte Platz geht in den 2. Wahlgang!
Doch die Akzeptanz scheint bei dieser Wahl nicht hoch zu sein, denn 837 Anwesende haben ihre Stimme nicht abgegeben!
Autor:Jo Wagner |
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