Aktenzeichen XY... ungelöst: Dreharbeiten in Karlsruhe
ZDF sucht den 2011 spurlos verschwundenen Johannes Bernhard

Die Karlsruher Schauspielerin Nadine Knobloch mit ihren Fernseh-Kindern in einem Reihenhaus in Grünwinkel. | Foto: Filmboard Karlsruhe
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  • Die Karlsruher Schauspielerin Nadine Knobloch mit ihren Fernseh-Kindern in einem Reihenhaus in Grünwinkel.
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Zwei Teenager sitzen am Grötzinger Baggersee und rauchen einen Joint. Es ist ein wunderschöner, sonniger Tag, in unmittelbarer Nähe bellen mehrere Hunde am Strand, springen ins Wasser und spielen mit ihren Frauchen und Herrchen. Ein Idyll, wie es die Grötzinger schätzen und lieben.

Für die beiden Jungen ist es das erste Mal, dass sie Kontakt zu einer illegalen Droge haben. Für einen der beiden stellt dies der Beginn einer Drogenkarriere mit schrecklichen Folgen dar. Denn einige Jahre später, am 24. Dezember 2011, verschwindet Johannes Bernhard nach einem Streit mit seiner Freundin spurlos. Fahndungsaufrufe auch in der Karlsruher Presse verhallten bereits damals ohne Erfolg.

Heute, sieben Jahre später, wird der Fall in einer Spezial-Sendung des ZDF-Primetime-Formats „Aktenzeichen XY... ungelöst Spezial: Wo ist mein Kind?“ als eine von insgesamt vier Episoden behandelt. Hierbei wird die Produktion vom Filmboard Karlsruhe für die hiesige Episode tatkräftig unterstützt, das im Vorfeld für das Casting vor Ort zuständig war und auch während des Drehs mitwirkte.

Daher war von Dienstag, 17., bis Samstag, 21. Juli 2018, ein ZDF-Drehteam vor Ort, interviewte die Mutter und Freunde des Vermissten sowie eine Kripo-Beamtin, um die Ereignisse von damals zu rekonstruieren. Zudem wurden mehrere Spielszenen abgedreht, um den Zuschauern möglichst viele Informationen über den Fall zu geben und hoffentlich nach der Ausstrahlung Licht ins Dunkel zu bringen, denn ist nichts über das Schicksal des jungen Mannes bekannt.

Zurück zum Ufer des Grötzinger Baggersees: die beiden Darsteller Philipp Schuster, der den etwa 14-jährigen Johannes mimt, und Joshua Mutig, der dessen Freund darstellt, werden von Regisseur Jochen Müller instruiert, wie sie die Szene spielen sollen. Kameramann Marcus von Kleist richtet derweil das Bild ein, sucht die passenden Perspektiven und leuchtet das Set aus, was selbst bei hellem Sonnenschein für die richtige Bildstimmung notwendig ist.

Die Szene wird nun in den unterschiedlichsten Perspektiven abgedreht, wieder und wieder wiederholen die beiden jungen Darsteller ihren Text, Jochen Müllers Blick wacht konzentriert über dem kleinen Monitor in seinen Händen, auf welchem er das Ergebnis direkt begutachten kann. Der sympathische Regisseur mit nuanciertem Loriot-Humor und dunkelblauer Baseball-Kappe gibt den beiden Jungen, die bereits erste Schauspielerfahrungen aus dem Karlsruher Film- & Vision-Schul-Contest (einem jährlich stattfindenden Projekt des Filmboard Karlsruhe in Kooperation mit der Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe) sowie ihrer Film-AG im Goethe-Gymnasium mitbringen, klare Anweisungen, justiert Details nach, bis für ihn alles stimmig ist.

Wenn der Sommer zum Winter wird

Unterdessen ist auch Schauspielerin Nadine Knobloch eingetroffen, die die Hauptrolle von Johannes Mutter Rose spielt. Eine Herausforderung insofern, als dass sie in den unterschiedlichen Szenen von 33 bis 53 altern muss. So wird sie von Maskenbildnerin Jutta Krantz für ihre erste Szene geschminkt, die dann im Anschluss in der Kleingartenanlage Hagsfeld spielt. Bei Temperaturen über 30 Grad müssen Nadine Knobloch und Katrin Mohrhardt (Johannes Freundin Bella) in Winterkleidung nach Johannes suchen, denn spielt diese Szene in der Nachweihnachtszeit.

An den nächsten Tagen werden noch eine Club-Szene im Krokokeller, eine private Technoparty in der Südstadt sowie mehrere Familienszene in einem Haus in Grünwinkel und in einer Wohnung in der Oststadt neben der Lutherkirche gedreht. Da hier die zentralen Szenen rund um die Wohnung von Johannes Bernhard und dessen Freundin Bella spielen, zum Beispiel ein Zusammentreffen mit der Mutter, die sorgenvoll aber auch hilflos das Abdriften ihres Sohnes in die Drogenwelt beobachten muss oder der letzte Streit zwischen Bella und Johannes vor dessen Verschwinden, bei dem es um natürlich auch um Drogen geht, ist hierfür ein ganzer Drehtag anberaumt. Hier wird besonders deutlich, wie reale Begebenheiten mit der szenischen Nachstellung der Ereignisse miteinander verschwimmen und hierdurch eine besonders starke Beklommenheit entsteht. "Aktenzeichen XY... ungelöst" bedeutet eben auch eine große Emotionalität für die Zuschauer.

Der Drehplan ist minutiös geplant, sodass die Filmcrew hier Verzögerungen möglichst vermeiden muss. Gerade lange Fahrzeiten können hier einen Strich durch die Rechnung machen, doch ist der Verkehr im baustellengeplagten Karlsruhe gnädig, sodass die Locationwechsel reibungslos vonstatten gehen.

Alles verläuft planmäßig, nicht zuletzt wegen des routinierten Drehteams, das für die gesamte Sendung insgesamt 20 Drehtage in ganz Deutschland unterwegs war und so die letzte Klappe in Karlsruhe in der Samstagnacht fällt.

Die Sendung läuft am 10. Oktober 2018 um 20:15 Uhr im ZDF und man kann nur hoffen, dass nach der Ausstrahlung genügend Hinweise eintreffen, die Licht ins Dunkel um das Schicksal von Johannes Bernhard bringen.

Die Karlsruher Schauspielerin Nadine Knobloch mit ihren Fernseh-Kindern in einem Reihenhaus in Grünwinkel. | Foto: Filmboard Karlsruhe
Drogenhöhle in einer Wohnung in der Oststadt. | Foto: Filmboard Karlsruhe
Erste Drogenerfahrung von Johannes Bernhard wird am Grötzinger Baggersee inszeniert. | Foto: Filmboard Karlsruhe
Die Maskenbildnerin Jutta Krantz bereitet die Darsteller im Krokokeller auf den Dreh vor. | Foto: Filmboard Karlsruhe
Regisseur Jochen Martin erklärt den Karlsruher Kleindarstellern Daniel Hymon und Elias Raisin die nächste Einstellung. | Foto: Filmboard Karlsruhe
Autor:

Langewitz Oliver aus Karlsruhe

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