Wer will das große Risiko verantworten? Events absagen! Kommentiert
Vorsicht walten lassen wegen Coronavirus

Foto: Gerd Altmann/pixabay.com
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Karlsruhe. Größere Veranstaltungen werden in der gesamten Region abgesagt, trotzdem wird die Verbreitung des Corona-Virus nicht aufzuhalten sein. „Wichtig ist aber, Zeit zu gewinnen und die Ausbreitung zu verlangsamen“, betont der südpfälzische Landrat Fritz Brechtel. Denn mit der Nicht-Teilnahme an Veranstaltungen können Bürger einen wichtigen Beitrag dazu leisten! Gerade in geschlossen Räumen kommt es durch Besucher aus unterschiedlichen Regionen zu einem „Austausch“ – und das ist für Menschen lebensgefährlich, die zum Beispiel Lungen-, Herz- oder Tumor-Erkrankungen haben.

Deutsche Eishockey Liga reagiert deutlich
Der GAU wäre nämlich, dass es in der Region durch die Masse der Erkrankten zum Beispiel keine Möglichkeiten der Behandlung mehr in Kliniken gäbe! Mit klarem Blick haben etliche Veranstalter reagiert: Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat die aktuelle Saison mit sofortiger Wirkung beendet, ohne Playoffs, ohne Meister! Eine Entscheidung mit Weitblick: „Wir haben angesichts der aktuellen Entwicklungen die Pflicht, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen“, so DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.

Deshalb ist die Absage von Events richtig und wichtig, ob Sport, Messen oder Kulturelles. Denn so können Infektionsketten unterbrochen werden, betont auch Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha, der diese Woche Kommunen eine verbindliche Leitlinie an die Hand geben will – was schon längst getan hätte werden müssen. Zustimmung auch auf der anderen Seite des Rheins: „Es ist wichtig, mit Vernunft und der notwendigen Konsequenz alles zu tun, damit die Situation beherrschbar bleibt“, so Brechtel.

Vorsichtsmaßnahmen
Städte sagen Events ab, Theater lassen Vorstellungen ausfallen, Reiseveranstalter reagieren – nur die Fußballer eiern rum mit wachsweichen Erklärungen en masse! Getroffen werden mitunter Maßnahmen, die einen gewissen Realitätssinn vermissen lassen: So spielt unter anderem in der Bundesliga die TSG Hoffenheim gegen Hertha BSC am Samstag, 14. März, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, in Berlin soll das Spiel der Union gegen München aber vor tausenden Zuschauern stattfinden.

Warum muss die Bundesliga spielen?
Warum muss überhaupt ein Fußballspiel stattfinden - wenn Konzerte, Events oder Theateraufführungen ausfallen? Haben die Spieler keine Kontakte zu anderen Menschen? Fernsehtechniker, Kameraleute, Reporter, Journalisten, Busfahrer, Putzfrauen, Schiedsrichter … leben die an einem Spiel beteiligten Menschen etwa alle den Rest der Woche in Quarantäne? Wohl kaum!
Dann fallen eben die Spiele aus – die Deutsche Eishockey Liga macht es vor. Dann gibt’s in dieser Saison keine Aufsteiger, keine Meister – ja und!? Länder reagieren, riegeln ab, landauf landab werden Events abgesagt – aber die DFL-Oberen schweben scheinbar über der Realität, verkennen völlig Tatsachen, lassen munter Events und den Austausch zwischen den Menschen zu. Sorry, welche Prioritäten haben denn diese „Entscheider“? Müssen erst Menschen wie die Fliegen sterben?

UPDATE 11.03.2020
Manchmal holt einen die Realität doch ein - Corona ist bei einem Fußballverein "angekommen".

#H96-Profi Timo #Hübers ist positiv auf das #Corona-Virus getestet worden. Da der 23-Jährige seit der Ansteckung keinen Kontakt zu seinen Teamkollegen hatte, ist nicht davon auszugehen, dass sich Mitspieler bei ihm infiziert haben. 👇 #NiemalsAllein ⚫⚪💚https://t.co/MBVQOdDnI1— Hannover 96 (@Hannover96) March 11, 2020

Gesellschaftliche Verpflichtung: an alle denken
Wir müssen schlicht dafür sorgen, dass die Fallzahlen nicht explodieren! Nur so kann unsere Gesundheitsversorgung funktionieren – auch im Sinne von allen Bürgern, der Gemeinschaft. Denn es gilt dabei, ebenso an Ältere und Geschwächte zu denken – und ihnen zum Beispiel nicht die Sachen durch Hamsterkäufe vorzuenthalten - oder sie durch eine nicht zu verstehende "Leck mich am Arsch-Haltung" in Gefahr zu bringen!

Ruhe bewahren - keine Panik
Allerdings: Auch wenn man angesichts mitunter leerer Regale einen anderen Eindruck hat: Es ist kein Grund zur Panik! Bürger müssen einfach Ruhe bewahren – auch wenn sie eine deutlich erhöhte Vorsicht walten lassen sollten. Es ist eine Gratwanderung: größere Versammlungen meiden, auf Hygiene achten, oft die Hände waschen, abwägen, was nötig ist ...
Ein Fußballspiel oder eine Party sind sicher nicht existentiell, die Arbeit oder die Versorgung fürs Leben schon!

Autor:

Jo Wagner

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