Auch Verdachtspersonen ohne Symptome sollen getestet werden
Künftig mehr Tests in Baden-Württemberg

Foto: Symbolbild fernando zhiminaicela/pixabay.com
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Region. Künftig sollen noch mehr Bürger im Land getestet werden. „Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Fallzahlen wieder massiv ansteigen“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Also heißt es für uns: testen, testen, testen.“ Neben der wichtigen Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, zu der auch die Maskenpflicht beim Einkaufen und im ÖPNV gehört, sei die deutliche Ausweitung der Corona-Tests eine sehr wirksame Methode, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten.

Immerhin sei Baden-Württemberg nach Bayern bundesweit noch immer am zweitstärksten vom Coronavirus betroffen, „Stand jetzt haben wir immer noch 259 Fälle pro 100.000 Einwohnern“, so Gesundheitsminister Manfred Lucha. Nur durch gemeinsames entschlossenes und zielgerichtetes Handeln wurde es geschafft, eine Überlastung unserer Krankenhäuser zu verhindern und Menschenleben zu retten! Doch durch die bereits begonnene schrittweise Lockerung der Kontaktbeschränkungen "könnte es gerade bei uns wieder vermehrt zu Covid-19-Fällen kommen", so Lucha: Um ein erneutes starkes Ansteigen der Infizierten-Zahlen in der Bevölkerung zu vermeiden, müssten Erkrankte so früh wie möglich identifiziert und isoliert werden. „Wir müssen schnell und unter Hochdruck die Kontaktpersonen ermitteln, Quarantänemaßnahmen anordnen und auf diese Weise versuchen, die Infektionskette frühzeitig zu unterbrechen“, so Lucha.

Auch Personen ohne Corona-Symptomen testen
„Neu ist, dass künftig nicht nur Personen mit Corona-Symptomen getestet werden sollen, sondern auch Menschen ohne Symptome, die aber in engem Kontakt zu Infizierten stehen oder zuletzt gestanden sind. Einen deutlichen Schwerpunkt der Testungen setzen wir auf Personen, die in Krankenhäusern oder der stationären Pflege arbeiten“, so Minister Lucha. „Damit schützten wir auch die vulnerablen Gruppen.“ Auch bei der Häufung von Erkrankungen im persönlichen und beruflichen Umfeld (etwa in einem Betrieb oder in einer Gemeinschaftsunterkunft) solle künftig über die Empfehlungen des RKI hinaus breit getestet werden.

LGA-Präsidentin Dr. Karlin Stark: „Die deutliche Erhöhung der Testkapazitäten, die wir noch weiter steigern werden, versetzt uns in die erfreuliche Situation, dass wir nun unsere Teststrategie, im Rahmen der zusätzlich verfügbaren Kapazitäten, erweitern können. Damit können wir die Übersicht über das Infektionsgeschehen verbessern. Um ein starkes Ansteigen der Infektionen zu vermeiden, müssen uns aber nach wie vor alle Bürgerinnen und Bürger durch die Einhaltung der empfohlenen und angeordneten Maßnahmen unterstützen. Mit diesen Maßnahmen können wir es gemeinsam schaffen.“

Die Konzeption von Sozialministerium und LGA sieht folgende strategische Testungen im gesamten Land vor:

  • Testung symptomatischer Personen entsprechend der RKI-Empfehlung
  • Dringend empfiehlt das Land darüber hinaus die erweiterte Testung asymptomatischer Personen, nämlich
  • von engen Kontaktpersonen von positiv getesteten Fällen,
  • bei Erkrankungshäufungen, z. B. in Gemeinschaftsunterkünften und Betrieben,
  • in medizinischen Einrichtungen und in der stationären Pflege.

Die Laborkosten bei der Testung von asymptomatischen Personen werden derzeit nicht von der Gesetzlichen Krankenversicherung getragen. Der Bund hat angekündigt, die Finanzierung ausweiten zu wollen. Die durch die neue Test-Strategie entstehenden Kosten wird vorerst das Land tragen, bis der Bund die Finanzierung geregelt hat.

Bundesweit einmalig
Die jetzt in Baden-Württemberg beschlossene erweiterte Test-Strategie ist bislang bundesweit einmalig. Die vorhandenen Testressourcen eröffnen die Möglichkeit, potenzielle Fälle durch breit angelegte, aber gezielte Testung frühzeitig zu erfassen. Die Landesregierung unternimmt alle Anstrengungen, um die vorhandenen Kapazitäten durch Beschaffung weiterer Testgeräte, die Förderung der Entwicklung schnellerer Testverfahren sowie die Unterstützung von Laboren beim Aufbau von zusätzlichen Laborkapazitäten weiter auszubauen.

Infos: Zuletzt wurden im Land knapp 80.000 Tests pro Woche durchgeführt – in privaten fachärztlichen Laboren, Laboren an den Unikliniken und am LGA in Kooperation mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA). Künftig könnten es insgesamt über 160.000 Tests pro Woche sein.

Autor:

Jo Wagner

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