Gehwegparken kostet ab 14. Januar Verwarngeld / Viele Fragen noch offen
Jetzt gibt es im Fall der Fälle Knöllchen in Karlsruhe

Markierte Flächen Foto: Stadt Karlsruhe, Müller-Gmelin
  • Markierte Flächen Foto: Stadt Karlsruhe, Müller-Gmelin
  • hochgeladen von Jo Wagner

Karlsruhe. Ab Montag, 14. Januar, werden Kraftfahrzeuge, die in Karlsruhe illegal auf dem Gehweg stehen, mit einem „Knöllchen“ über 20 Euro versehen. Steht das Auto länger als eine Stunde verbotswidrig auf dem Gehweg, sind 30 Euro fällig, informiert Karlsruhes Ordnungsamtsleiter Dr. Björn Weiße.

Nach der Straßenverkehrsordnung ist das Gehwegparken verboten – wurde aber aufgrund des hohen Parkdrucks in Karlsruhe toleriert, was auch viele erfreute, denn die leidige Parkplatzsuche war etwas "leichter". Allerdings war dieses „tolerierende Vorgehen“ der Karlsruher den zuständigen Behörden in Stuttgart schon länger ein Dorn im Auge: Immer wieder wurde die Stadtverwaltung von den Landesbehörden darauf hingewiesen. In den vergangenen beiden Jahren (das „Wochenblatt“ berichtete mehrfach) wurden in allen Stadtteilen die Parkgewohnheiten überprüft – mit Folgen: Denn Ausnahmen vom illegalen Gehwegparken gibt es künftig nur, wo eine Markierung oder eine Beschilderung explizit das legale Abstellen von Fahrzeugen auf dem Gehweg erlauben.

Ende der tolerierten Praxis
Damit endet die bisher tolerierte Praxis in der Fächerstadt - und das betrifft auch viele Besucher der Museen und Geschäfte in Karlsruhe. Die Stadt betont, dass das „Gleichgewicht aller Verkehrsarten gestört war“, Barrierefreiheit und Fußverkehrsqualität das Nachsehen hatten, so Weiße. Hintergrund: Zahlreiche Bürger parkten ihre Fahrzeuge so, dass zum Beispiel ein Vorbeikommen von Fußgängern, Rollstuhlfahrern oder Kinderwagen schlicht nicht möglich war.
Eine Frage des Platzes: Immerhin müssen Kinder bis acht Jahren mit dem Fahrrad den Gehweg benutzen, Kinder bis zehn Jahren und begleitende Eltern dürfen auf dem Gehweg mitfahren.

Alternativen?
Eine Frage des Platzes ist es aber auch für viele Bewohner, die schlicht nicht genügend Parkplätze in ihrem Quartier vorfinden. Beispiel Karlsruher Oststadt: Ein gewachsener Stadtteil mit über 22.000 Bewohnern bei rund 14.000 Haushalten (laut Statistikatlas Karlsruhe), der vor über 100 Jahren so bebaut wurde. In einer Zeit, in der eben noch nicht das Automobil so verbreitet war. Allerdings sind aktuell hier rund 8.200 Personenkraftfahrzeuge erfasst. Bei diesem Thema ist daher auch der Karlsruher Gemeinderat gefordert, der beim Blick auf eine Nachverdichtung bei der Bebauung das Thema Parkplätze und Parkdruck nicht mehr so nonchalant übergehen darf.

Sind wir doch ehrlich: Sicherlich fahren immer mehr Bürger mit dem Rad, aber ab einem bestimmten Alter ist es eben mitunter nicht mehr so einfach machbar. Was dann? Senioren, denen das Laufen schwererfällt, bekommen aber nicht so einfach einen (Behinderten)-Parkplatz.

„Städtische Umrüstung“
Immerhin zeigte sich die Verwaltung bemüht, verbot per se nicht alle „Gehweg-Park-Flächen“, sondern schaute genauer hin, wo und wie eine Legalisierung des Gehwegparkens weiterhin möglich war. Allerdings: Nicht alle Einwände und Hinweise von Bürgern wurden berücksichtigt – und auch nicht alle wurden beantwortet. Schade, denn die betroffenen Bürger wissen meist wohl besser Bescheid über die Verhältnisse vor Ort – als ein städtisches Amt, das nur zu einer Momentaufnahme an die Stelle kommt.

Generell gilt: Wo auf der Straße einseitig geparkt wird, darf auf der gegenüberliegenden Seite nur geparkt werden, wenn die verbleibende Fahrgasse 3,10 Meter beträgt. Diese Breite benötigen Rettungsfahrzeuge und auch die Müllabfuhr für die Anfahrbarkeit. Wird der breite Gehsteig als erlaubte Fläche genutzt, muss das durch Kennzeichen und Markierungen erkennbar sein.

Kosten nicht bezifferbar
In der Folge hat die Stadt Karlsruhe für diese „städtische Umrüstung“ ordentlich Geld in die Hand genommen: Anschrägungen der Bordsteine, Markierungsmaßnahmen oder Schilder. Die genaue Summe lässt sich, das „Wochenblatt“ fragte nach, aktuell noch nicht beziffern.

Und die Bewohner-Ausweise?
Diese Neuordnung der Flächen wirft aber weitere Fragen auf: Was passiert zum Beispiel bei der Vergabe der Bewohner-Ausweise? Immerhin werden die Bewohnerparkausweise auch nach Flächen vergeben. Es sind übrigens deutlich mehr Ausweise im Umlauf – wie Parkplätze vorhanden. Die Verwaltung spricht vom Verhältnis 3 zu 1. Mit anderen Worten: Weniger Flächen, weniger Bewohnerparkausweise! Bürger in Gegenden mit hohem Parkdruck würden dazu aber gerne eine Antwort haben – oder bekommen neue Anwohner durch die neue Regelung keine Bewohnerparkausweise mehr? Doch dazu wollte die Verwaltung auf „Wochenblatt“-Anfrage keine Stellung nehmen. jow

Infos zur Regelung unter dem Stichwort „Faires Parken“: www.karlsruhe.de/b3/verkehr/ automobil/gehwegparken

Autor:

Jo Wagner

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Ein strahlendes Lächeln, das Lebensfreude zurückbringt – dank moderner Zahnimplantate in der Praxisklinik Dr. Bartsch. | Foto: shutterstock
5 Bilder

Feste Zähne an einem Tag – All-on-4® Zahnimplantate in der Praxisklinik Dr. Bartsch

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie die Vorteile von All-on-4® in der Praxisklinik Dr. Bartsch – feste Zähne an einem Tag mit moderner Implantologie. Karlsruhe: Neue Lebensqualität durch moderne Implantologie Zahnverlust bedeutet für viele Menschen nicht nur funktionale Einschränkungen, sondern oft auch den Verlust von Lebensfreude und Selbstbewusstsein. Mit dem All-on-4®-Behandlungskonzept bietet die Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut eine innovative Lösung für Patienten mit...

LokalesAnzeige
Gemeinsam unbeschwert lachen – moderne Zahnimplantate in Karlsruhe für perfekte Funktion und natürliche Ästhetik. | Foto: shutterstock
6 Bilder

Zahnimplantate Karlsruhe – Lebensqualität durch moderne Implantologie

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie moderne Implantologie und festsitzenden Zahnersatz in der Praxisklinik Dr. Bartsch – Ihre Experten für neue Lebensqualität. Implantologie in Karlsruhe – Perfektion für Ihren Zahnersatz Zahnverlust kann das Leben stark beeinträchtigen – beim Kauen, Sprechen oder Lächeln. Mit modernsten Zahnimplantaten bieten wir in der Praxisklinik Dr. Bartsch eine Lösung, die Funktion und Ästhetik in Perfektion vereint. Dr. Eugen Bartsch, Fachzahnarzt für Oralchirurgie...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Foto: Shutterstock
4 Bilder

Willkommen in der Praxisklinik Dr. Bartsch
Praxisklinik Dr. Bartsch: Zahnmedizin mit Gefühl und Verstand

Karlsruhe-Neureut. Ein Zahnarztbesuch ist mehr als eine medizinische Behandlung – er ist Vertrauenssache. Wer sich in den Behandlungsstuhl setzt, überlässt einem anderen Menschen nicht nur seine Gesundheit, sondern auch ein Stück Lebensqualität. In der Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut begegnen wir diesem Vertrauen mit besonderer Sorgfalt, Menschlichkeit und Kompetenz. Ihr Lächeln liegt uns am Herzen. Das ist nicht nur ein schönes Versprechen – es ist das Leitmotiv unserer täglichen...

Ratgeber
Mehrere Ameisen der Ameisenart Tapinoma magnum. Kommunen und Privatpersonen stehen bei der Bekämpfung vor einer gemeinsamen Herausforderung. | Foto: SMNS, A. Bellersheim
4 Bilder

Tapinoma magnum bekämpfen: Ameisenplage in RLP - Maßnahmen, Tipps & Hintergründe

Tapinoma magnum bekämpfen. In Rheinland-Pfalz breitet sich eine Ameisenart aus, die für Hausbesitzer, Kommunen und Umwelt ein wachsendes Problem darstellt: Tapinoma magnum. Bereits jede 3. bis 4. Gemeinde in der Pfalz ist betroffen – und das Problem nimmt weiter zu. Nachgewiesen wurde sie unter anderem in Limburgerhof, Herxheim, Neustadt, Maikammer, Altdorf, Hainfeld, Speyerdorf sowie Landau, Edesheim, Edenkoben, Rhodt, Flemlingen, Frankenthal und weiteren Ortsgemeinden. Herkunft & rechtlicher...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung



Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ