Bordos verwandelt das Schloss in einen Datenspeicher; Karlsruher Denzel bringt Schloss und Publikum mit Händen zum Klingen
Künstlerauswahl komplett bei den Schlosslichtspielen in Karlsruhe

Foto: Schlosslichtspiele
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Karlsruhe. Die Künstlerauswahl für die Schlosslichtspiele Karlsruhe 2018 ist abgeschlossen. Die neue Spielzeit ist mit dem Motto von Arthur C. Clarke überschrieben: „Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic“ [Jede hinreichend fortgeschrittene Technologie ist von Magie nicht mehr zu unterscheiden]. Neben Maxin10sity und Global Illumination entwickeln zwei weitere Künstlergruppen neue Shows. Die von der Karlsruhe Marketing und Event GmbH veranstalteten Schlosslichtspiele Karlsruhe werden erneut von ZKM-Vorstand Peter Weibel kuratiert und feiern am 28. Juli 2018 ihre Premiere. Bis zum 9. September 2018 (außer am Tag der KAMUNA, am 4. August) erstrahlt das Karlsruher Schloss wieder im Glanz digitaler Projection Mappings. Auch Highlights aus den vergangenen drei Spielzeiten, die in den vergangenen Jahren bereits knapp eine Million Besucher begeistert haben, stehen auf dem Spielplan.

Pionier des Projection Mapping: László Zsolt Bordos László Zsolt Bordos’ erste Show REVERB, die er für die Schlosslichtspiele 2015 entwickelt hatte, ist dem Karlsruher Publikum noch durch die fast hypnotischen Bild-Klang-Welten in Erinnerung. Für seine neue Show Memories schafft der 3-D-Künstler einen imaginären Speicherort, an dem persönliche Erinnerungen des Künstlers abgelegt sind. Mit Hilfe von Datenvisualisierungen, Glitches, Darstellungshilfen und Feldvektoren verknüpft Bordos diese realen Erinnerungen mit seiner Vorstellung davon, wie diese Erinnerungen gespeichert werden: „Ich stelle mir vor, dass der Speicherort für unsere Erinnerungen ein fragiler Ort ist. Dadurch, dass wir vergessen, gehen einige Erinnerungen für immer verloren. Glitches [engl. für Störung oder Panne] zum Beispiel sind eine perfekte Möglichkeit, unsere vergessenen Erinnerungen, wie der Titel schon sagt, zu visualisieren.“ Mit Memories gelingt es László Zsolt Bordos, unsere Erinnerung künstlerisch zu visualisieren. Die Neurowissenschaft verspricht: Zukünftig werden Computermodelle in der Lage sein, unsere Erinnerungen vollständig zu rekonstruieren.

Jonas Denzel verwandelt Schloss in einen Licht- und Klangkörper Der Karlsruher Medienkünstler Jonas Denzel verwandelt das Schloss in einen Licht- und Klangkörper. Er erarbeitet für die Schlosslichtspiele seine Show Hands on: Die Hände waren die ersten Werkzeuge des Menschen.
Sie klopfen, reiben und klatschen auf die Schlossfassade, bis sie schließlich durch einladende Gesten das Publikum dazu animieren, mit zu klatschen und damit Teil des mitreißenden Rhythmus zu werden. Der Sound wird ausschließlich durch Elemente des Schlosses wie Fenster, Regenrinnen und Wände sowie durch Körperpercussion erzeugt und visualisiert. Das Schloss selbst wird sogar zum Instrument, zu einem Piano, das von Händen bespielt wird.

Zu den Künstlern: László Zsolt Bordos, auch bekannt unter dem Namen Bordos.ArtWorks, ist Künstler und lebt in Budapest, Ungarn. Seine frühe Tätigkeit als „Visual Jockey“ für 3D-Animationen, seine Mitwirkung bei gigantischen Fassadenprojektionen und seine ausgefallenen Videoprojektionen und 3D-Mapping-Projekte machen ihn zu einem Pionier des Genres. Er hat an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste, Budapest, und am MediaLab UIAH (University of Art and Design) in Helsinki studiert.
Jonas Denzel ist Masterstudent der Hochschule Mainz und Medienkünstler.
2016 erhielt er ein Fulbright-Stipendium und studierte Film und Medienkunst in Philadelphia (USA). Seine Filme und Installationsarbeiten wurden unter anderem in Europa und Nordamerika ausgestellt. Für die Schlosslichtspiele 2017 war er an der Show Velografie für Drais beteiligt, www.schlosslichtspiele.info

Autor:

Jo Wagner

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