Neues Projekt – Schirmherr Beigeordneter Joachim Färber
Malteser Demenzlotsen in Kaiserslautern: Für mehr Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe

Menschen mit Demenz sind häufig orientierungslos – demenzielle Veränderungen zu erkennen und adäquat damit umgehen zu können, ist Ziel der Malteser Demenzlotsen-Schulung für Firmen in Kaiserslautern.  | Foto: Kasprzyk
  • Menschen mit Demenz sind häufig orientierungslos – demenzielle Veränderungen zu erkennen und adäquat damit umgehen zu können, ist Ziel der Malteser Demenzlotsen-Schulung für Firmen in Kaiserslautern.
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Die Malteser laden am Dienstag, den 31. März, alle Unternehmen aus Kaiserslautern ein, um ihr neues Projekt „Demenzlotsen“ vorzustellen. Los geht es um 16 Uhr im Rathaus Kaiserslautern (kleiner Ratssaal). Um Anmeldung wird gebeten.

Demenzlotsen sind von den Maltesern geschulte Mitarbeiter mit Kundenkontakt, die Anzeichen von demenziellem Verhalten erkennen und adäquat damit umgehen können. Denn ältere Kunden, die vergessen zu bezahlen, die nicht wissen, was sie kaufen wollten oder kein Geld dabeihaben, sind auch in Kaiserslautern keine Seltenheit mehr. Schirmherr des Projekts ist Beigeordneter und Sozialdezernent Joachim Färber. Kooperationspartner sind die Stadt Kaiserslautern sowie das Netzwerk Demenz.

„Gemeinsam mit den Unternehmen möchten wir Betroffenen und auch deren Angehörigen den Alltag erleichtern und verhindern, dass sie sich aus der Gesellschaft zurückziehen und sich ausgeschlossen fühlen“, erklärt Carmen Neblung, Leiterin des Malteser Demenzdienstes in Kaiserslautern, den Hintergrund des Projekts. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Menschen mit Demenz ein Leben und Altern in Würde zu ermöglichen.“

Kaiserslautern ist nach Mainz und Worms die dritte Stadt in Rheinland-Pfalz, die das Demenzlotsen Projekt auf den Weg bringt. Das Projekt wurde vom Malteser Hilfsdienst e.V. in
Limburg ins Leben gerufen und mit dem 3. Platz beim Hessischen Demographiepreis 2017 ausgezeichnet. Hier gibt es bereits elf Demenzlotsen-Standorte, fünf neue kommen 2020 dazu.

„Es wurden bereits Dienstleistungsunternehmen, Apotheken, Ärzte und Einzelhändler kontaktiert und dafür geworben, Mitarbeiter von den Maltesern schulen zu lassen“, so Nicole Jörg, vom Netzwerk Demenz, welches das Projekt mitträgt. „Dahinter steckt die Idee, dass es in jedem Geschäft, den Bankfilialen und den Behörden – also überall dort, wo Menschen mit Demenz im Alltag hingehen – einen Ansprechpartner gibt, der weiß, wie man adäquat mit Betroffenen umgeht.“

Denn für Menschen mit Demenz sei es gerade im Anfangsstadium der Krankheit äußerst wichtig, tägliche Routinen weiter zu führen. „Es hilft, wenn sie alte Gewohnheiten so lange wie möglich beibehalten können und man ihnen ermöglicht, diese in einem strukturierten Tagesablauf mit einzubeziehen. Zum Beispiel morgens Brötchen holen, danach in die Apotheke gehen, nachmittags Kaffeetrinken in der Stadt und danach Einkäufe erledigen“, erklärt Malteserin Carmen Nebling.

Nun werden Unternehmen gesucht, die Mitarbeiter zu Demenzlotsen schulen lassen und die Möglichkeit der Teilhabe von Menschen mit Demenz unterstützen.

Ansprechpartner für interessierte Unternehmen aus Kaiserslautern und Umgebung:

Carmen Nebling, Malteser Hilfsdienst
Telefon: 0631 34182-18
E-Mail: carmen.nebling@malteser.org

Nicole Jörg, Netzwerk Demenz
Telefon: 0631 80093-116
E-Mail: n.joerg@kv-kls.drk.de

Demenz: Daten und Fakten
In Deutschland leben nach Angabe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft gegenwärtig etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Jahr für Jahr treten etwa 300.000 Neuerkrankungen auf. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt und aufgrund der demografischen Entwicklung mit zunehmend älteren Bürgern wird sich nach Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf rund 3 Millionen erhöhen - was einem Zuwachs von durchschnittlich ca. 40.000 Personen pro Jahr entspricht.
Für Rheinland-Pfalz wird die Zahl von demenziell veränderten Personen im Alter von über 65 Jahren auf über 80.000 geschätzt. (Quelle: Alzheimer Gesellschaft, Juni 2018)

Autor:

Jana Hepperle aus Speyer

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