Wechselunterricht in Präsenzpflicht an den Grundschulen
„Wir freuen uns auf die Rückkehr unserer Schüler“

Die Grundschule Geschwister-Scholl ist bereit für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts | Foto: Ralf Vester
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Von Ralf Vester
Grundschulen. Am kommenden Montag, 22. Februar, soll’s also wieder losgehen mit dem Wechselunterricht in Präsenzpflicht an den Grundschulen in Rheinland-Pfalz. Schulleiter*innen und ihre Lehrerkollegien hatten in den vergangenen Wochen schon mehrfach die Pferde gesattelt und sich für die Rückkehr ihrer Schüler bereit gemacht. Doch stets hieß es kurz zuvor seitens der politisch Verantwortlichen noch einmal „Kommando zurück“, weil der harte Lockdown weiterer Verlängerungen bedurfte, um den Inzidenzwert unter die magische 50 bzw. unter die neuerdings angestrebte 35 zu drücken.

Fast genau zehn Wochen nach dem bisher letzten präsenzpflichtigen Grundschultag am 15. Dezember 2020 kehrt nun wieder Leben in die Klassenräume zurück. „Wir freuen uns auf die Rückkehr unserer Schüler und darauf, dass wir sie endlich wieder in der Schule unterrichten können. Das macht vieles einfacher, und wir können uns ein genaues Bild davon machen, wo die Kinder gerade stehen“, sagt Simone Arnold, Schulleiterin der Grundschule Geschwister-Scholl in Kaiserslautern. Die Rektorin bringt damit das kollektive Aufatmen bei Schülern, Lehrern und nicht zuletzt auch bei vielen Homeschooling-geplagten Eltern zum Ausdruck.

Kohortenbildung verhindert Durchmischung

„Wir unterteilen unsere Klassen in jeweils zwei Lerngruppen mit maximal elf Schülern. Diese werden im täglichen Wechsel unterrichtet, um die Abstände ausreichend groß halten zu können. Die Kohortenbildung verhindert, dass die Kinder durchgemischt werden“, erklärt Simone Arnold. In den Wochen seit Jahresbeginn haben die Lehrer ihr Bestmögliches getan, den Lehrstoff via Distanzunterricht weiter voranzutreiben. Auch die Kleinen sind inzwischen firm in Sachen Videokonferenzen, mithilfe derer nebenbei wenigstens zeitweise so etwas wie ein Gefühl der Klassengemeinschaft aufkommen konnte.

Technik inzwischen weitgehend stabil

„Der Fernunterricht funktioniert mittlerweile recht gut. Lernplattformen wie Sdui oder Big Blue Button haben sich technisch stabilisiert. Aber natürlich erreichen wir nicht alle Kinder und Eltern auf digitalem Wege. Wir haben erlebt, wo die Grenzen des Fernunterrichts liegen“, versichert Simone Arnold. Nicht alle Familien verfügten über entsprechende Endgeräte wie Tablets oder Laptops. Obwohl man sich in diesen Fällen mit der Übergabe von ausgedrucktem Material beholfen habe, sei der Draht zu einigen Kinder hier und da leider auch nahezu komplett verloren gegangen. „Es gibt aber erfreulicherweise auch zahlreiche Schüler, die das gut kompensiert haben und mit diesen außergewöhnlichen Rahmenbedingungen prima zurechtgekommen sind“, zieht die Schulleiterin eine erste Zwischenbilanz.

In den vergangenen Wochen gab es freilich auch eine Notbetreuung an der Grundschule Geschwister-Scholl. Im Schnitt haben das Angebot täglich rund 30 Schüler in Anspruch genommen, deren Eltern aus beruflichen Gründen darauf angewiesen sind. „Unsere Schule ist auch in diesen Zeiten stets von 7.30 bis 17 Uhr besetzt“, verdeutlicht die Rektorin den nach wie vor erheblichen personellen Aufwand. Nun geht’s für die rund 250 Schüler der dreizügigen Grundschule also wieder zurück zum Wechselunterricht in Präsenzpflicht, wodurch die mehr als 30 Lehrer ihre Schäfchen wieder weitgehend unter ihren Fittichen haben werden.

Schnelltests und erweiterte Testmöglichkeiten

Es gilt, auch die in Verzug geratenen Kinder der Schule wieder an das Niveau ihrer Klasse heranzuführen und das Corona-Schuljahr 2020/2021 mit den geringstmöglichen Einbußen einem guten Ende zuzuführen. Die Tatsache, dass sich Lehrkräfte und sonstige Beschäftigte der Schulen nun jederzeit auf das Virus testen lassen können, begrüßt Simone Arnold ebenso ausdrücklich wie den Vorstoß des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums, Lehrer und Erzieher bei der Impfung zu priorisieren, um ihnen – sofern ausreichend Impfstoff vorhanden – vielleicht schon bis Ostern ein Impfangebot machen zu können. Auch das Zurverfügungstellen von ausreichenden Schnelltest-Möglichkeiten für die Kinder könne ein wichtiger Baustein in diesem Mosaik sein.

Schritt für Schritt zurück in den Regelbetrieb

„All das würde bei allen Beteiligten ein Gefühl der Sicherheit erzeugen und deutlich zur Entspannung der Situation beitragen“, bekräftigt die Schulleiterin. Mit großem Eifer und Engagement auf allen Seiten, ausreichendem Lüften – die frostigsten Tage des Winters sind hoffentlich vorbei –, den steten Bemühungen um Lüftungsanlagen, auch Marke Eigenbau, dem Verfeinern der ohnehin schon ausgeklügelten Hygienepläne, Schnelltest & Co. soll es dann in allen Lautrer Grundschulen sukzessive zurück zu einem geregelten Schulalltag gehen. An dessen Ende sollen die Schüler bestmöglich auf das kommende Schuljahr bzw. auf die weiterführenden Schulen vorbereitet sein.

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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