Stadtbildpflege Kaiserslautern verschärft Kontrollen der Biotonnen

Falsch befüllte Biotonnen erhalten einen roten Aufkleber   | Foto: Stadtbildpflege Kaiserslautern
  • Falsch befüllte Biotonnen erhalten einen roten Aufkleber
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Kaiserslautern. Ab dem 18. September wird die Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK) mehrere Wochen lang verstärkt die Biotonnen in der Innenstadt und in den Ortsbezirken kontrollieren. Biotonnen mit Störstoffen wie Plastik, kompostierbaren Plastiktüten, Metall und Glas werden von den Müllwerkern nicht geleert und bleiben stehen. Dabei gibt es keine Toleranz: Befindet sich auch nur ein Fehlwurf in der Biotonne, bleibt diese stehen!
Das Ziel der SK ist es, Verunreinigungen im Bioabfall zu minimieren und die Qualität der aus Bioabfall gewonnenen Komposterde zu verbessern. Bereits seit April werden Biotonnen stärker kontrolliert und bei falschen Inhalten mit gelben Hinweis-Aufklebern markiert. „Diese Kontrollen haben gezeigt, dass etwa jede dritte Tonne falsche Inhalte enthält. Die Qualität der Bioabfälle muss also noch deutlich steigen“, erklärt Bürgermeister und Werkdezernent Manfred Schulz. Um dies voranzutreiben, werden falsch befüllte Biotonnen ab dem 18. September nicht mehr geleert. „Dem regulären Abfuhr-Team fahren qualifizierte Mitarbeitende voraus, die jede einzelne Biotonne kontrollieren. Behälter, die stehen bleiben, werden dokumentiert und mit einem roten Aufkleber versehen“, erläutert Andrea Buchloh-Adler, Werkleiterin der SK. Der rote Aufkleber weise auf die fehlerhafte Befüllung hin und erkläre zudem, wie mit den nicht geleerten Tonnen umzugehen ist. Nutzerinnen und Nutzer der Tonnen müssen diese wieder zurück auf ihren Standplatz stellen. Sie können dann entweder bis zur nächsten Bioabfuhr alle Störstoffe entfernen oder den Tonneninhalt kostenpflichtig als Restmüll entsorgen lassen.
Doch warum sind Störstoffe in der Biotonne eigentlich ein so großes Problem? Aus den Bioabfällen, die in der Küche oder im Garten anfallen, entstehen Biogas und Komposterde. Aber nur reiner Bioabfall kann auch zu sauberem Kompost werden. Wenn beispielsweise Plastiktüten zu Mikroplastik zerfallen, können diese nicht mehr ausreichend aus dem Kompost gesiebt werden und landen so auf Beeten und Feldern. Letztendlich kann das Mikroplastik so auch in unsere Nahrung gelangen. Des Weiteren führt die neue Bioabfallverordnung zum 1. Mai 2025 deutlich geringere Kontroll- und Grenzwerte ein, damit Fremdstoffe und vor allem Kunststoffe den Bioabfall nicht länger verunreinigen.
Störstoffe nachträglich in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen auszusortieren ist sehr aufwendig. Das Verfahren ist teuer und zudem ist es trotz modernster Technik nicht möglich, falsche Inhalte restlos zu entfernen. Ist die angelieferte Ladung eines Müllfahrzeugs zu sehr verunreinigt, müssen die Bioabfälle in einen Container umgeladen werden, der anschließend als Restmüll entsorgt wird. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 2.000 Euro pro Müllfahrzeug-Ladung und müssen von allen Gebührenzahlenden getragen werden.
Auch sogenannte kompostierbare Plastiktüten und -produkte gehören nicht in die Biotonne. Sie zersetzen sich während der Prozesse in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen zu langsam und werden nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. Außerdem sind die kompostierbaren Plastiktüten in der Vorbehandlung technisch nicht von konventionellen Plastiktüten zu unterscheiden. Wertvolles organisches Material geht verloren, wenn Bioabfall in zugeknoteten Tüten komplett aussortiert werden muss und im Restmüll landet.
Bioabfälle sollten am besten in einem dafür vorgesehenen Gefäß gesammelt und lose in die Biotonne gegeben werden. Alternativ dazu kann man den Biomüll in einer Papiertüte sammeln, die zu 100 Prozent aus Papier besteht, oder in etwas Tageszeitung einwickeln. Papier kann in der Vergärungs- und Kompostieranlage nämlich biologisch abgebaut werden. „Wer seine Bioabfälle dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, muss Abfälle und Tüte spätestens an der Tonne voneinander trennen“, betont Andrea Buchloh-Adler. Der Biomüll werde in die Biotonne entleert, wohingegen die Plastiktüte anschließend getrennt davon in den gelben Sack oder in die gelbe Tonne gehöre. Kompostierbare Plastiktüten müssten in der Restmülltonne entsorgt werden.
Bioabfall ist eine wertvolle Ressource und ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft. Sein Potenzial zur Gewinnung von Strom, Fernwärme und Komposterde kann jedoch nur voll ausgenutzt werden, wenn sich weder Kunststoffe noch (kompostierbare) Plastiktüten, Metall oder Glas darin befinden. Zudem kann nur aus sauberen Bioabfällen saubere Komposterde werden, sonst gelangen Fremdstoffe über den Kompost in unsere Umwelt und in Gewässer. „Jede und jeder Einzelne kann also durch die richtige Bioabfallsammlung aktiv zum Umweltschutz beitragen. Wir möchten störstofffreien Bioabfall für saubere Komposterde und mehr Bioenergie“, so Manfred Schulz. Die SK sei dabei auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. „In der eigenen Küche und in der Biotonne beginnt die sortenreine Sammlung von Bioabfall“, verdeutlicht der Bürgermeister. 

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur richtigen Bioabfallsammlung gibt es auf der Website der SK unter www.stadtbildpflege-kl.de. Dort befinden sich auch häufig gestellte Fragen rund um die Biotonnenkontrollen und Biotonne sowie Informationsblätter zur richtigen Mülltrennung in verschiedenen Sprachen.

Autor:

Pressestelle Stadt Kaiserslautern aus Kaiserslautern

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