Freibäder: Fördervereine kritisieren Verwaltung
Nirgendwo Hürden höher als in Kaiserslautern

Freibad Waschmühle | Foto: Jens Vollmer
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Kaiserslautern. Bei aller Freude über die 2020 doch noch gelungene Öffnung der Bäder üben der Freundeskreis Waschmühle und der Förderverein Warmfreibad Kritik an der Umsetzung der Bäderöffnung seitens der Verwaltung. Nach einigen Wochen des Betriebs haben sich zwar immer mehr Verbesserungen durchsetzen lassen. Immerhin kann bei der SWK in der Stadt zwar sehr umständlich, aber im Prinzip doch ein Ticket auch ohne Bezahldienst gekauft werden, Spielwiesen sind jetzt doch zugänglich. Insgesamt bleibt der Lösungsweg in Kaiserslautern aber der kundenunfreundlichste, welcher sich recherchieren ließ. In anderen Großstädten wie Karlsruhe zum Beispiel, ist ein Freibadbesuch ganz unkompliziert, auch ohne Voranmeldung möglich. Wie im Restaurant können hier Personaldaten auch vor Ort angegeben werden. Auch in Mainz ist ein Ticketkauf vor Ort mit Bargeld immerhin zu bestimmten Zeiten möglich. In Kaiserslautern ist dies trotz immenser Personalmehrung nicht ermöglicht worden.

Eine so erhebliche Personalaufstockung in den Bädern wie in Kaiserslautern ist ansonsten auch nirgendwo zu beobachten. Nur in Kaiserslautern wird den Bürgerinnen und Bürgern so wenig Vertrauen entgegengebracht, dass nicht mal ein Toilettenbesuch ohne Überwachung möglich ist. In jedem Laden, in jedem Restaurant wird den Menschen zugetraut, Mindestabstände selbstständig einzuhalten. Die niedrigen Infektionszahlen zeigen, dass die Menschen insgesamt ihrer Verantwortung gerecht werden. "Demokratie lebt davon, dass wir einander vertrauen. Beim Förderverein mehren sich die Beschwerden, dass sich Badbesucher duch restriktive Hinweise des Personals gegängelt fühlen. So muss auch am Ende der Badezeit 'ausgecheckt' werden. Ist dies während der Badezeit sinnvoll, um neue freie Kontingente an einem Tag zu ermöglichen, so ist es, wenn sowieso alle gehen müssen, gefährlicher Unsinn: Durch das Abscannen auch am Ende der Badezeit bilden sich vermeidbare Warteschlangen beim Verlassen des Bades. Die Menschen fühlen sich unverhältnismäßig überwacht und besuchen auch deswegen lieber andere Bäder der Region. In diesen wird den Verhältnissen angemessen den Menschen im Bad genauso vertraut wie im sonstigen Alltag auch. Einen solchen unverkrampften Umgang wünsche ich mir auch für Kaiserslautern", so Tobias Wiesemann, Vorsitzender des Fördervereins Warmfreibad.

In vor der Bäderöffnung dankenswerterweise geführten Gesprächen wurde auch das Öffnen des Sprungturms zu bestimmten Zeiten für die Öffentlichkeit in Aussicht gestellt. Der Sprungturm ist eines der attraktivsten Elemente des Warmfreibades. Leider zeigt sich die Verwaltung auch in dieser Frage bisher zu verkrustet: Von Seiten der Vereine war es kein Problem für ein - zwei Stunden über Mittag auch anderen Nutzern des Springen zu ermöglichen. Leider hat die Verwaltung den Ball nicht aufgenommen, sondern eine Nutzung kategorisch ausgeschlossen.

Diese und andere Einzelpunkte ergeben aus Sicht des Fördervereins ein Bild, bei dem Verwaltungshandeln sich weniger an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Büger orientiert, als an der Angst einen Fehler zu machen. Dies ist zwar menschlich verständlich, führt aber zu keinem guten Ergebnis für die Lauterer Bäder und die Menschen in der Region."Das Buchungsverfahren ist das mit Abstand umständlichste und mit Fehlern behaftetste. Nicht nachvollziehbar ist, dass vor Ort keine Kartenlesegeräte vorhanden sind und somit die Bezahlung mit EC-Karte unmöglich ist.

Die Bändchengeschichte in der Waschmühle ist indiskutabel, der aufgeblähte Personaleinsatz absolut nicht nachvollziehbar. Die Bäder im Landkreis zeigen der digitalen Stadt Varianten auf, wie auch in einer Pandemie sinnvoll mit Schwimmbadöffnungen umgegangen werden kann. Die Umsetzung vor Ort lässt jeglichen kundenfreundlichen Ansatz vermissen, massive Beschwerden von älteren, langjährigen Badbesuchern ohne Smartphone sind bei mir eingegangen. Ich habe bereits im Bericht der "Landesschau" im SWR am 13. Juli Kritikpunkte zum Ausdruck gebracht", sagt Horst Meisenheimer vom Freundeskreis Waschmühle. ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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