Westpfalz-Klinikum weitet Suche nach MRSA-Quelle aus
Externe Gutachter bestätigen sehr hohen Hygienestandard

Foto: Westpfalz-Klinikum

Kaiserslautern. Obwohl die Zahl der mit MRSA-besiedelten Frühchen im Westpfalz-Klinikum unverändert ist, intensiviert das Klinikum die Suche nach der Quelle des Keims weiter. Derzeit sind sechs der acht Frühgeborenen auf der Kinderintensivstation mit MRSA besiedelt, nicht jedoch infiziert. Bei MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) handelt es sich um Bakterien, die gegen die meisten Antibiotika (u.a. Methicillin) resistent sind.

Der erste aktuelle MRSA-Fall („Indexpatient“) wurde in der vergangenen Woche im Zuge eines Routinescreenings auf der Kinderintensivstation des Westpfalz-Klinikums entdeckt. Unmittelbar danach hat die Krankenhausleitung eine Taskforce eingesetzt, einen Aufnahmestopp für die betroffene Station verhängt und eine zusätzliche Intensivstation als Ausweichstation eingerichtet. Ferner wurden die betroffenen Patienten isoliert, die Handschuh- und Kittelpflege intensiviert, ein Umfeldscreening durchgeführt, die Reinigungsintervalle erhöht und eine Prozessbeobachtung eingerichtet.

Am Dienstag dieser Woche (21. Juli) fand außerdem eine Begehung der Kinderintensivstation durch das Gesundheitsamt Kaiserslautern und externe Hygienespezialisten statt. Der Bericht der Begehung wurde heute (24. Juli 2020) der Taskforce vorgelegt. „Wir begleiten das Klinikum seit vielen Jahren als externe Beratungsfirma. Nach der Begehung der Kinderintensivstation können wir bestätigen, dass die Vorgaben und die entsprechenden Empfehlungen der Hygiene von den Mitarbeitern engagiert und motiviert umgesetzt und weiterentwickelt werden. Tatsächlich konnte im Rahmen der aktuellen Begehung keine Punktquelle der MRSA-Besiedelungen ausfindig gemacht werden. Wir stehen selbstverständlich im ständigen Dialog mit dem Klinikum, um kontinuierlich weitere Optimierungsmöglichkeiten zu finden und zu etablieren“, sagt die Ärztin Dr. Ingrid Riemer des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene (BZH) aus Freiburg.

Auch Dr. Ines Hoffmann, Internistin und Krankenhaushygienikerin beim Gesundheitsamt Kaiserslautern, war am Dienstag vor Ort und hat sich selbst ein Bild von den Hygienemaßnahmen gemacht. „Wir begrüßen die intensiven Bemühungen des Westpfalz-Klinikums, die Quelle der MRSA-Besiedelung zu identifizieren. Leider wissen wir aus ähnlichen Fälle in anderen Gesundheitseinrichtungen, dass die Ursache für MRSA-Besiedlungen dort oft nicht gefunden werden kann. Vielfach liegen die Quellen außerhalb der betroffenen Kliniken", sagt Dr. Ines Hoffmann.

In den nächsten Tagen wird das Westpfalz-Klinikum seine Prozesse in der Kinderintensivstation weiter auf den Prüfstand stellen. Zudem wurden mittlerweile auch die Eltern der Frühgeborenen sowie zum zweiten Mal die Beschäftigten auf der Kinderintensivstation auf den Keim getestet. Erste Ergebnisse werden in Kürze erwartet. Im nationalen Referenzzentrum für Staphylokokken und Enterokokken des Robert Koch-Instituts in Wernigerode wird derzeit außerdem eine Typisierung des MRSA-Keims durchgeführt. Auch hier stehen die Ergebnisse noch aus.

Das Westpfalz-Klinikum informiert die Öffentlichkeit, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den aktuellen MRSA-Fällen können unter www.westpfalz-klinikum.de/mrsa abgerufen werden. ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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