Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Pinacoteca di Brera - Mailand
- Appropriation Art mit Stephan, der Napolirene die Krone aufsetzt.
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Manche gönnen sich im Urlaub Pina Colada, wir gönnten uns eine Pinacoteca. Nein, das ist kein Cocktail, sondern eine Kunstgalerie.
Im Jahr 1776 wollte Maria Theresia von Österreich Kunststudenten Zugang zu bedeutenden Kunstwerken ermöglichen. Hierfür gründete sie die Accademia di Belle Arti di Brera im Palazzo di Brera. Die Sammlung wuchs rasch, als Napoleon Europa eroberte und Klöster und Kirchen auflösen ließ – viele Kunstwerke in den damaligen Gotteshäusern wanderten nach Paris und Mailand.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Palazzo di Brera verwüstet, aber dank des beherzten Einsatzes der damaligen Direktorin Fernanda Wittgens konnten die Kunstwerke in Sicherheit gebracht werden. Heute kann man hier herausragende venezianische, lombardische, toskanische und zentralitalienische Malerei bewundern: Vom Trecento über Renaissance und Barock bis ins 20. Jahrhundert. Darunter befinden sich Werke von Raffael, Caravaggio, Bellini, Tintoretto und Tiepolo. Entsprechend gut besucht ist die Pinacoteca auch – sie gehört zu den wichtigsten Kunstorten von ganz Italien.
Wir waren sehr gespannt, als wir sie aufsuchten. Bereits im Außenbereich gibt es genügend Kunstwerke, an denen man sich satt sehen konnte: Die imposante Statue im Innenhof, die Statue von Herakles im Durchgang zwischen dem Aufgang zum Museum und den Studienräumen sowie die imposante Darstellung von Napoleon in einem Seitenflügel (siehe Titelbild) hinterließen bereits einen tiefen Eindruck.
Das Innere der Pinacoteca selbst hielt uns für Stunden in Bann. Hier konnten wir auch das Portrait von Alessandro Manzoni begutachten. Es wurde 1841 von Francesco Hayez gemalt. Manzoni konnte Portraitaufnahmen nicht ausstehen, aber machte bei Hayez eine Ausnahme – vermutlich auch, weil seine Frau sich von ihm malen ließ. Insgesamt waren 15 Sitzungen notwendig: Drei zum Skizzieren, zehn zum Malen und zwei für letzte Retuschen. Doch nicht nur mit diesem Bild, sogar mit einem eigenen Bibliotheksabteil wird der Schriftsteller geehrt: Die Sala Manzoniana in der Bibliothek Braidense ist ihm gewidmet. Hier kann man Manuskripte, Briefe und weiteren Schriftverkehr von Manzoni einsehen.
Nach dem Ausflug in die Pinacoteca gingen wir noch in den botanischen Garten, der direkt daran angeschlossen war. Hier legten wir eine kurze Pause ein, bevor wir unsere Reise fortsetzten.
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