Keine weiteren Planungen für eine Gaststätte im Wörther Bürgerpark – aber neue Ideen
- Wie zuletzt beim SWRFestival genießen die Wörtherinnen und Wörther ihren Bürgerpark gerne - wenn das Angebot stimmt
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Wörth am Rhein. Der Bürgerpark in Wörth, einst ein beliebter Treffpunkt, an dem man in den 1990er Jahren ein Eis genießen oder ein kühles Bier trinken konnte, hat sich seither stark verändert. Die traditionellen „Büdchen“ und Trinkhallen, die einst Teil des Parks waren, sind längst verschwunden, und auch die Erweiterungen der Minigolfanlage konnten den erhofften Erfolg nicht bringen. Das Ergebnis: Der Kiosk konnte nicht erhalten werden.
Trotzdem hegen viele Wörtherinnen und Wörther die Hoffnung, dass der Park wieder einen Platz für geselliges Beisammensein bietet, sei es bei einer Tasse Kaffee oder einem Stück Kuchen – vielleicht sogar bei einem entspannten Abend in einer kleinen Gaststätte. Diese Wünsche wurden in den letzten Jahren immer wieder an die Stadtverwaltung herangetragen.
Die Stadtverwaltung Wörth nahm sich des Anliegens an und gemeinsam mit der Wohnbau Wörth wurden Pläne für den Bau eines kleinen gastronomischen Betriebs im Bürgerpark konkretisiert. Auf Grundlage eines Wettbewerbs, den die Stadtverwaltung ausgeschrieben hatte, wurde der Entwurf des Büros „Werkgemeinschaft Landau“ als beste Lösung ausgewählt. Die Wohnbau Wörth erklärte sich bereit, das Projekt weiter zu verfolgen und ein Gebäude zu errichten, sofern der Standort geeignet sei.
Doch die Realisierung des Projekts erwies sich als schwieriger als zunächst angenommen. Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass der ursprüngliche Standort erhebliche Nachteile mit sich brachte. Vor allem die Notwendigkeit, Eingriffe in den alten Baumbestand des Parks vorzunehmen, stellte ein unüberwindbares Hindernis dar. An einigen der favorisierten Standorte hätte sogar eine Wegeverlegung erfolgen müssen, was zusätzliche finanzielle Belastungen bedeutet hätte. Zudem wurden andere Projekte, wie die Installation von Outdoor-Fitnessgeräten oder die mögliche Reaktivierung des Boule-Platzes, in den Überlegungen berücksichtigt.
Finanzen und Naturschutz
In Anbetracht der aktuellen Haushaltslage und der Verantwortung für den Erhalt des Baumbestandes entschloss sich die Stadtverwaltung, von der Umsetzung der ursprünglichen Pläne Abstand zu nehmen. Bürgermeister Steffen Weiß erklärte: „In Zeiten von Haushaltsnotlagen können wir keine Wegeverlegungen finanzieren und möchten keine gesunden Bäume fällen. Der Wert einer über hundert Jahre alten Buche lässt sich nicht einfach durch 1.500 Neupflanzungen ersetzen.“
Auch die Wohnbau Wörth, die das Projekt finanziell unterstützt hätte, sah sich aufgrund wirtschaftlicher Hürden gezwungen, die Pläne aufzugeben. „Für eine tragfähige Miete, die sowohl die Wohnbau Wörth als auch ein zukünftiger Pächter benötigen würden, war die Realisierung des Projektes nicht möglich. Das bedauern wir sehr“, so Frau Pfeiffer von der Wohnbau Wörth GmbH.
Nicht attraktiv genug? Pächterfrage blieb ungelöst
Die größte Herausforderung bei der Umsetzung des Projekts war die Frage nach einem geeigneten Pächter. Gespräche mit potenziellen Interessenten zeigten, dass der Standort im Bürgerpark für eine gastronomische Nutzung zu abgelegen ist. Zudem wurde die geringe Frequenz in dem Bereich als wirtschaftliches Risiko für ein Café oder Restaurant eingeschätzt, insbesondere im Hinblick auf die saisonalen Schwankungen und die sich durch die Corona-Pandemie veränderten Marktbedingungen.
- ein Foodtruck könnte auch im Bürgerpark Wörth die Lösung des Gastronomie-Problems sein
- Foto: Heike Schwitalla (erstellt mit KI)
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Foodtrucks - die neue Lösung?
Doch die Hoffnung auf eine gastronomische Nutzung des Bürgerparks ist nicht gänzlich verflogen. Die Stadtverwaltung prüft nun alternative Konzepte, die weniger infrastrukturelle Eingriffe erfordern. Eine vielversprechende Möglichkeit könnte die Nutzung mobiler Gastronomieangebote wie Food-Trucks sein. „In den Sommermonaten könnten Gastronomen mit mobilen Angeboten einen Standort im Bürgerpark finden“, so Bürgermeister Weiß. Interessierte Bürgerinnen und Bürger oder auch gastronomische Anbieter, die ein solches Konzept umsetzen möchten, sind eingeladen, sich bei der Stadtverwaltung zu melden.
So soll der Bürgerpark auch künftig ein Ort der Begegnung – wenn auch auf andere Weise, als ursprünglich geplant - bleiben. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich dieses Konzept in den kommenden Jahren - für Anbieter lukrativ genug - umsetzen lässt. Aber das liegt letztlich in den Händen der Bürger, Besucher und Konsumenten.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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