Mit Erfindergeist gegen die Klimakatastrophe
Hobby-Tüftler aus Germersheim will alle Energieprobleme mit einer Traumvision lösen

Der Erfinder hofft auf Kooperationspartner und glaubt an FrixxTherm | Foto: Heike Schwitalla
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Germersheim. Kann man ohne Verbrennung fossiler Stoffe, ohne Emissionen, ohne Abfall heizen? Hans-Jürgen Klassen, Rentner aus Germersheim sagt "Ja, das kann man". An der Lösung aller Energieprobleme bastelt der Tüftler gerade in seinem Keller. "FRrixxTherm" heißt das Wunderwerk, das Klassen baut und beruht auf dem Prinzip der Wärmeerzeugung durch Reibung. "Wo immer es einen Motor gibt, versucht man das Problem der ungewünschten Wärme durch Reibung zu beseitigen - herunterzukühlen. Da habe ich mir gedacht, dass das ja eigentlich verlorene und verschwendete Energie ist und dass man dieses Prinzip genauso gut zur Energiegewinnung nutzen könnte", sagt der 73-jährige Maschinenbaumeister im Ruhestand. "Und es ist ja auch eine uralte Technik, die Menschen schon immer genutzt haben - etwa, wenn sie zum Feuermachen zwei Holzstäbe aneinanderreiben", ergänzt er.
Eingefallen sei ihm das Ganze, berichtet er, im wahrsten Sinne des Wortes im Schlaf: Es war in der Nacht zum 23. Mai. Ich habe geträumt, bin gegen 2 Uhr aufgewacht und habe die Maschine komplett vor meinem inneren Auge gesehen. Bin dann aufgestanden und habe eine erste Skizze angefertigt", berichtet Klassen und zeigt eine krakelige Kugelschreiber-Zeichnung.
So simpel wie genial: Ja, seine Idee scheint Sinn zu machen, zumindest aus Sicht eines Laien: In seinem Keller steht deshalb jetzt eine kleine Maschine mit Kettenantrieb: ein Kettenrad mit beidseitig angebrachten Reibbelägen (Bremsscheiben eines Motorrads) und eine Achse, die die zwei Heizelemente mit der sich dazwischen frei drehenden Reibscheibe, verbindet. Die Wärme wird so in einen Wasserkreislauf abgeleitet, der sich dadurch ebenfalls erwärmt. Warmwasser, Heizung, Strom - all das sei möglich, so ist sich Hans-Jürgen Klassen sicher, wenn man seine Grundidee weiterentwickelt. Gerade baut er an der zweiten Generation seines Prototypen. Man könne irgendwann an die Produktion von Geräten denken, die über Photovoltaik angetrieben werden - und damit komplett auf sich allein gestellt wären. Berghütten, Dschungel, Großstadt - überall könnte man seine Maschine dann zur Strom- oder Wärmeerzeugung nutzen - und das komplett man ohne Verbrennung fossiler Stoffe, ohne Emissionen, ohne Abfall.

das ist die erste Generation von Klassens FrixxTherm-Maschine | Foto: Heike Schwitalla
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Partner gesucht

Aber im Moment in Klassens Idee nur das: eine Idee - zwar hat er schon rund 1.000 Euro in die Entwicklung investiert, für größere Schritte sei er aber auf Mitforscher, Geldgeber, Sponsoren oder Investoren angewiesen, denn er als Rentner habe nicht die finanziellen oder räumlichen Möglichkeiten, seine Erfindung auf das nächste Level zu heben. Jetzt spielt er mit dem Gedanken einer Crowdfunding-Aktion, denn Klassen ist sich sicher: Mit seiner Erfindung kann man viele Probleme der Menschheit und des Planeten Erde lösen.

Er habe sich schon an die Politik gewandt, mit mäßiger Reaktion. Nun sei er mit dem KIT in Kontakt und hofft von dort auf mehr Unterstützung bei der Weiterentwicklung seiner Maschine. Was die Wirtschaft betrifft, hat er wenig Hoffnung: "Mein Ziel ist es, das Gerät für unter 5.000 Euro auf den Markt zu bringen, es ist verschleißarm und würde ganze Branchen arbeitslos machen. wieso sollte sich also unsere Industrie für dieses Technologie interessieren? Wenn dann doch nur, um sie in irgendeiner Schublade verschwinden zu lassen", ist er sich sicher. Er selbst hat, so bekundet Hans-Jürgen Klassen, keine finanziellen Interessen. Er möchte nur, dass seine Idee bekannt wird und so von vielen Mitdenkern weiterentwickelt werden kann. "Je mehr Köpfe daran arbeiten, desto besser und schneller kann das alles umgesetzt werden", meint er. Denn daran, dass seine Erfindung die Lösung vieler großer Probleme der Klimakrise sein kann, daran hat der Erfinder keinen Zweifel.

Hans-Jürgen Klassen erklärt seine Erfindung | Foto: Heike Schwitalla
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Info: Wer an der Arbeit von Hans-Jürgen Klassen Interesse hat, kann sich per E-Mail an klassenhj@artell.de jederzeit an ihn wenden.

Mein Hobby

Spannende Geschichten über weitere ungewöhnliche und kuriose Hobbies kann man hier nachlesen. Haben auch Sie ein ungewöhnliches Hobby oder möchten eine nicht alltägliche Freizeitgestaltung vorstellen? Dann melden Sie sich gerne unter red-ger@suewe.de

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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