Neuorientierung Energie- und Wärmeversorgung
Kommunale Wärmeplanung für die Verbandsgemeinde Edenkoben

Gut besucht war die erste Infoveranstaltung am 23. September - viele Fragen und zurzeit keine einfachen Antworten dazu | Foto: VG Edenkoben
  • Gut besucht war die erste Infoveranstaltung am 23. September - viele Fragen und zurzeit keine einfachen Antworten dazu
  • Foto: VG Edenkoben
  • hochgeladen von Silvia Krebs

Edenkoben. Geopolitische Unsicherheiten, steigende Energiepreise und begrenzte Verfügbarkeiten fossiler Energieträger erfordern eine Neuorientierung bei der Energie- und Wärmeversorgung. Die Verbandsgemeinde Edenkoben unterstützt die bundes- und landespolitischen Klimaschutzziele und hat die Initiative zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung ergriffen.

Zu Beginn der Planerstellung durch das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier aus Birkenfeld hatte die Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben am Montag, 23. September zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. „Mit der kommunalen Wärmeplanung bestreiten wir in der Verbandsgemeinde Edenkoben ein neues Feld und unternehmen weitere Schritte auf unserem eingeschlagenen Weg des Klimaschutzes“, begrüßte Bürgermeister Daniel Salm rund 60 Personen in der Gemeindehalle in Edesheim. Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative hat die Verbandsgemeinde eine entsprechende Bundesförderung erhalten - eine gute Ausgangssituation für die so wichtige Generationenaufgabe in der Klima- und Wärmewende, betonte Salm und sprach von einer bevorstehenden großen Aufgabe, die der Verbandsgemeinde Edenkoben mit rund 6.970 Gebäuden bevorsteht.

Die Antwort auf die Frage, was unter einer Kommunalen Wärmeplanung zu verstehen ist, lieferte Tobias Gruben vom IfaS. So ist die kommunale Wärmeplanung ein strategisches Planungsinstrument zur Verwirklichung einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung bis spätestens 2045. Sie ist zudem ein wichtiger Baustein der Klimaschutzanstrengungen der Verbandsgemeinde Edenkoben. Sie ermittelt, den derzeitigen Bestand, wo Potenziale für Wärmenetze liegen und welche Versorgungslösungen künftig im Vordergrund stehen. Das könnten zentrale (Wärmenetze) oder dezentrale (Holzkessel oder Wärmepumpe) Lösungen sein. Die proaktive Gestaltung der Wärmewende bietet neue Impulse für die regionale Wertschöpfung - durch Aktivierung erneuerbarer Energien vor Ort sowie Investitionen in die energetische Infrastruktur. So kann ein planvolles Handeln erst ermöglicht werden, etwa bei Gebäudesanierungen, beim Austausch alter Heizungsanlagen, bei der besseren Auslastung eines Wärmenetzes wenn solche vorhanden sind oder etwa bei der Nutzung von Abwärme oder Integration von Kältenetzen. Und dabei gilt zu prüfen, ob die Umsetzung technisch, wirtschaftlich und organisatorisch möglich ist - gemeinsam mit Bürgern, Ortsbürgermeistern, Gremien, Unternehmen, Netzbetreibern und Verwaltung.

Zurzeit erfolgt die Bestandsanalyse, so wurden vom Institut Befragungen an Schornsteinfeger, Netzbetreiber und Unternehmen verschickt und öffentliche Gebäude werden unter die Lupe genommen. Mit den Antworten werden so dann erste Ergebnisse, nämlich Potenziale abgeleitet. Die Chance der kommunalen Wärmeplanung sieht Gruben in einer planvollen Herangehensweise – etwa beim Heizungsaustausch oder bei einem Wärmenetz für mehrere Haushalte. Das Ziel in den nächsten zwölf Monaten sei es, mit den Ergebnissen der Planung Fokusgebiete in einer unverbindlichen Projektskizze herauszuarbeiten - für Wärmenetze oder bestimmte Wärmversorgungsarten.

Informationen zum Gebäudebestand und zum Gebäudeenergiegesetz lieferte Emanuel Altmaier vom IfaS. Das Alter der Wohngebäude orientiere sich in der Verbandsgemeinde nah am Bundesdurchschnitt, 68 Prozent der Wohngebäude wurden vor 1990 errichtet – so die ersten Ergebnisse der Bestandsanalyse. Bei den Feuerstätten informierte Altmaier über Zentralheizungen, die etwa zu 76 Prozent mit gasförmigen Brennstoffen und Einzelraumheizungen, die zu 89 Prozent mit holzartigen Brennstoffen betrieben werden. Viel Gesprächsstoff gab es bei den wesentlichen Inhalten des novellierten Gebäudeenergiegesetzes, dem Umgang mit fossilen Heizungen und der Erfüllung der 65 Prozent Regel.

„Ein Auftakt mit vielen Informationen und einigen Aufklärungen inmitten einer dynamischen Wärmeplanung. Wir haben uns frühzeitig auf den Weg gemacht, weil wir eine Planung brauchen, weil wir Potenziale benötigen, um zu sehen, was geht und was nicht“, fasste der Bürgermeister Salm am Ende der Informationsveranstaltung zusammen und betonte: „Der rege Austausch bei unserer ersten Informationsveranstaltung zeigt mir, dass es viele Fragen gibt und zurzeit keine einfachen Antworten darauf existieren. Wir sind bestrebt, auf dem uns bevorstehenden, langen Weg den Bürgerinnen und Bürgern beratend zur Seite zu stehen.“

Weitere Informationen

Informationen zur kommunalen Wärmeplanung unter https://www.vg-edenkoben.de/umwelt/klimaschutz/kommunale-waermeplanung/. red

Autor:

Silvia Krebs aus Landau

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Landau mit Kindern: Das Reptilium ist ein beliebtes Ziel, um in der Welt der Reptilien unvergessliche Momente zu erleben. Unser Bild zeigt eine Bartagame.  | Foto: Reptilium
2 Bilder

Landau mit Kindern: Das Reptilium erkunden

Landau in der Pfalz: Riesenschlangen, Minifrösche, Alligatoren. Im Terrarien- und Wüstenzoo die schöne Welt der Reptilien entdecken. Landau mit Kindern. Der Terrarien- und Wüstenzoo Reptilium in Landau (Pfalz) ist ein privater Zoo mit wunderschön angelegten Lebensräumen für Reptilien. Im Zoogebäude leben die Tiere auf einer Fläche von 3400 Quadratmetern wie in ihren eigentlichen Lebensräumen. Entsprechend ist die Temperatur im Reptilium das ganze Jahr über gleich bleibend hoch. Sie bewegt sich...

LokalesAnzeige
Indoor Landau: Im Reptilium Landau bleibt es immer warm und trocken. Der  Terrarien- und Wüstenzoo ist das ganze Jahr über einen Besuch Wert. Neben anderen Tieren begegnet einem dort der Blaue Baumsteiger. | Foto: REPTILIUM
2 Bilder

Indoor Landau (Pfalz): Reptilium kennt kein schlechtes Wetter

Sommerfeeling trotz Regens oder Kälte: Im Reptilium in Landau (Pfalz) bleibt es indoor das ganze Jahr über wunderschön warm. 25 bis 30 Grad - und zwar das ganze Jahr über. Das klingt nach tropischen Gefilden. Liegt aber mitten in der Südpfalz, quasi an der Südlichen Weinstraße. Das Reptilium in Landau ist jeden Tag einen Besuch wert. Egal, wie das Wetter draußen so ist. Indoor Landau (Pfalz): Reptilien sogar streicheln Auf 3400 Quadratmetern gibt es drinnen allerhand zu sehen und zu erleben:...

Ratgeber
Tapinoma magnum bekämpfen: Kommunen und Privatpersonen stehen vor einer gemeinsamen Herausforderung. | Foto: Ortsgemeinde Herxheim
3 Bilder

Tapinoma magnum bekämpfen: Ameisenplage in Rheinland-Pfalz - Hintergründe, Maßnahmen & Tipps

Tapinoma magnum bekämpfen. In Rheinland-Pfalz breitet sich eine Ameisenart aus, die für Hausbesitzer, Kommunen und Umwelt ein wachsendes Problem darstellt: Tapinoma magnum. Bereits jede 3. bis 4. Gemeinde in der Pfalz ist betroffen – und das Problem nimmt weiter zu. Nachgewiesen wurde sie unter anderem in Limburgerhof, Herxheim, Neustadt, Maikammer, Altdorf, Hainfeld, Speyerdorf sowie Landau, Edesheim, Edenkoben, Rhodt, Flemlingen, Frankenthal und weiteren Ortsgemeinden. Herkunft & rechtlicher...

Online-Prospekte aus Landau und Umgebung



Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ