St. Paulusheim Bruchsal
Ein Zeichen gegen Populismus

Der Pallottiner-Pater Franz Reinisch (1903-1942) war häufig als geschätzter Seelsorger am St. Paulusheim und in der Region Bruchsal tätig. 1942 verweigerte er als einziger katholischer Priester den Fahneneid auf Hitler und wurde dafür in Treue zu seinem Gewissen hingerichtet. Ihm widmet die Schule eine besondere Veranstaltungsreihe im November.  | Foto: ps
  • Der Pallottiner-Pater Franz Reinisch (1903-1942) war häufig als geschätzter Seelsorger am St. Paulusheim und in der Region Bruchsal tätig. 1942 verweigerte er als einziger katholischer Priester den Fahneneid auf Hitler und wurde dafür in Treue zu seinem Gewissen hingerichtet. Ihm widmet die Schule eine besondere Veranstaltungsreihe im November.
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Bruchsal. Am Gymnasium St. Paulusheim in Bruchsal findet im November eine besondere Veranstaltungsreihe statt, die sich auch an die Öffentlichkeit richtet. Gemäß des aktuellen Schuljahresmottos „Es ist Zeit …“ möchte die Schule ein Zeichen setzen gegen zunehmendem Populismus und Nationalismus.

„Mit Fake News und vermeintlich einfachen Lösungen wird heutzutage vielfach Politik gemacht. Angesichts von Denunziationsplattformen gegen Lehrer im Internet und Populismus ist es höchste Zeit, für unsere Werte auf- und einzustehen“, so Schulleiter Markus Zepp, der diese Reihe zusammen mit seinem Team verantwortet.

Im Zentrum der Reihe steht dabei die Beschäftigung mit dem Pallottiner-Pater Franz Reinisch, der als Seelsorger zwischen 1931 und 1941 häufig am St. Paulusheim und in der Region Bruchsal tätig war. Der als Märtyrer der Gewissentreue bekannte Reinisch verweigerte als einziger katholischer Priester den Fahneneid auf Hitler und wurde dafür 1942 hingerichtet.

Am Mittwoch, 7. November, findet um 11.30 und 19.30 Uhr in der Aula des St. Paulusheims ein Vortrag mit Pater Adalbert Kordas statt. Der Vizepostulator im Seligsprechungsprozess für Reinisch spricht zum Thema „Einen Fahneneid auf Hitler? NIE – Pater Franz Reinischs prophetischer Protest“ und geht der Frage nach, inwieweit das Lebenszeugnis des Märtyrers für heute Zeichen und Mahnung sein kann.

Am Donnerstag, 8. November, spricht zu den gleichen Zeiten Pater Klaus Mertes vom Kolleg St. Blasien über das Thema „Was konnten sie tun? - Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus 1939-1945 auf dem Boden der Realität“.

Der Jesuit ist durch die mutige Offenlegung des kirchlichen Missbrauchsskandals bekannt geworden. In seiner Berliner Zeit konzipierte er maßgeblich die gleichnamige Ausstellung für die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Diese Ausstellung ist im November zwischen 8 und 18 Uhr im Atrium der Schule zu sehen. Zum Gedenken an die Pogromnacht vor 80 Jahren findet am Freitag, 9. November, um 11.30 Uhr in der Hauskapelle des St. Paulusheims ein Gedenkgottesdienst statt.

Die Vorträge münden in die Musical-Aufführung „Gefährlich: Franz Reinisch“ am Sonntag, 18. November, um 17 Uhr in Östringen und in einen Kinoabend mit dem Wim-Wenders-Film „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ am Montag, 10. Dezember, um 19.30 Uhr, bei dem Schule und Pfarrei St. Vinzenz kooperieren. Mit Ausnahme des Musicals ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei. ps

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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