Bruchsaler Kulturfenster
Fundstück aus dem Archiv

- Foto: Stadtarchiv Bruchsal
- hochgeladen von Pressestelle Stadt Bruchsal
Immer donnerstags laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. In dieser Woche stellt Dr. Tamara Frey vom Stadtarchiv in der Rubrik "Fundstück aus dem Archiv" ein Lohnbuch von 1820 vor.
Sind Ihre Lohnübersichten auch maschinenerstellt und farblos? Nicht so vor 200 Jahren! Dieses „Lohn-Büchlein July 1820“ besticht mit einem farbenfrohen Einband und einem geschwungenen Etikett, das an ein Herz erinnert. Es hat etwa die Größe eines DIN A 6-Heftchens und verzeichnet Lohnzahlungen an verschiedene Personen, die der Dienstherr im Juli 1820 eingestellt hatte. Dabei wurde in der Kopfzeile Name und Einstellungsdatum sowie die jährliche Lohnsumme verzeichnet, darunter die ausgezahlten Teilbeträge mit jeweiliger Datumsangabe. Doch die Bezahlung erfolgte nicht nur in Bargeld, sondern auch in Sachleistungen. So ist auch der Gegenwert eines Paar Stiefel aufgelistet. Unten wurde zusammengerechnet, wie viel Lohn übers Jahr bereits ausgezahlt worden war und wie viel der Person am Stichtag, Mitte Juli 1821, noch zustand. Und wer sich nun wundert, warum das Ergebnis nicht 13,70 lautet: Nein, der Dienstherr versuchte nicht, seine Angestellten übers Ohr zu hauen, 60 Kreuzer entsprachen damals einem Gulden.
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