Ausstellung in der Stadtkirche ab Mitte September
Besser die Hände gefesselt, als der Wille

- Foto: Rechte: Erna Putz - Kulturinitiative übergeben
- hochgeladen von Hubert Keßler
Von Mitte September bis Mitte Oktober wird in der Stadtkirche eine Ausstellung über Franz und Franziska Jägerstätter zu sehen sein. Franz Jägerstätter hatte den Mut, nach dem „Anschluss“ Österreichs den Wehrdienst unter Hitler zu verweigern. Für diese Gewissensentscheidung wurde er am 6. Juli 1943 vom Reichskriegsgericht in Berlin-Charlottenburg zum Tode verurteilt und am 9. August desselben Jahres hingerichtet.
Ein beeindruckender Märtyrer des Gewissens - auch seine Frau
Seine persönliche Auseinandersetzung mit der Frage von Recht und Unrecht, seine beeindruckende Urteilskraft und seine mutige Haltung führten nach dem Krieg zu kontroversen Diskussionen. Seine Frau Franziska, die seine Entscheidung mitgetragen hatte, und die gemeinsamen drei Töchter waren in ihrem Heimatdorf Radegund starken gesellschaftlichen Anfeindungen ausgesetzt. Ohne staatliche Unterstützung und unter dem Druck subtiler Vorwürfe musste sie den Lebensunterhalt für sich und die Kinder allein bestreiten.
Erst im Jahr 2007 wurde Franz Jägerstätter durch die katholische Kirche seliggesprochen. Bei der feierlichen Zeremonie übergab Franziska Jägerstätter 94 - jährig die Asche ihres Mannes dem anwesenden Bischof.
Die Ausstellung thematisiert in eindrucksvoller Weise die Bedeutung von Gewissen, Zivilcourage, Liebe und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.Flyer zur Ausstellung liegen in der Stadtkirche und Bibliothek aus.
Gerade in unserer heutigen Zeit, in der demokratiefeindliche Strömungen erneut an Einfluss gewinnen und Fragen der Friedenssicherung hochaktuell sind, erscheint eine Beschäftigung mit diesem Thema besonders wertvoll.
Für den Schulunterricht stehen online vielfältige didaktische Materialien zur Verfügung:
👉 Vermittlungsmaterialien Jägerstätter-Institut
Zudem bieten wir kostenlose Führungen für Schulklassen an. Diese beginnen schülergerecht mit dem Trailer zum Film „Ein verborgenes Leben“ und enden mit drei eindrucksvollen Kurzinterviews: mit einem Zeitzeugen aus dem damaligen Dorf, dem heutigen Bischof von Linz und der inzwischen verstorbenen Franziska Jägerstätter.
Führungen
Führungen können gebucht werden unter: Hubert.kessler@die-kulturinitiative.de
Mit herzlichen Grüßen
Hubert Keßler
Kulturinitiative e.V. Bruchsal


Autor:Hubert Keßler aus Bruchsal |
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