Tipps vom NABU
Wie man den Garten nach dem heißen Sommer für den Herbst fit macht

Mehr Steppe als Garten: Bei den Temperaturen zurzeit ist es kaum zu glauben, dass man bald schon Vorbereitungen für den Herbst treffen kann  | Foto: Tim Altschuck
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  • Mehr Steppe als Garten: Bei den Temperaturen zurzeit ist es kaum zu glauben, dass man bald schon Vorbereitungen für den Herbst treffen kann
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Landau. Sengende Hitze, tropische Temperaturen und fast kein Regen – dieser Sommer hat der Natur mächtig zugesetzt. Entsprechend trocken ist es in auf den Feldern oder im Wald. Auch der eigene Garten erinnert inzwischen teilweise eher an eine Steppe. Was also kann man jetzt tun, wenn es wieder Richtung Herbst geht? Wie kann man den Garten vielleicht auch schon auf das nächste Jahr vorbereiten? Das hat Carmen Schauroth von der NABU-Regionalstelle Süd in Landau erklärt.

Von Tim Altschuck

„Aufgrund der Hitze und der Trockenheit sind die Tiere am Limit, viele haben es wohl auch nicht überlebt“, sagt Carmen Schauroth. Umso wichtiger sei ein naturnaher Garten mit ausreichend Rückzugs- und Schattenräumen. Auch wenn man es bei der Hitze der vergangenen Wochen nicht glauben kann: Eigentlich steht der Herbst bevor und damit auch die Vorbereitung der Tiere auf den Winter und ihre Suche nach einem Winterquartier. Sie haben in der nächsten Zeit einen verstärkten Bedarf an Nahrung: „Zugvögel bereiten sich auf ihren Flug ins Winterquartier vor, Igel oder Siebenschläfer müssen sich Fettreserven anlegen für ihren Winterschlaf und Eichhörnchen sammeln Vorräte“, erklärt Schauroth. Ein naturnaher Garten bietet Beeren, Sämereien, Insekten und Wildfrüchte.

Stieglitze ernähren sich von Sämereien, die sie zum Beispiel an den Stängeln von Stauden finden | Foto: Andreas Bader/NABU
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Schon jetzt für den Herbst vorbereiten

Was also kann man jetzt, in der Übergangszeit von Sommer zu Herbst schon im eigenen Garten tun? „Der Herbst eine sehr gute Zeit, gewisse Dinge anzugehen und den Garten für die Zukunft etwas umzustrukturieren“, betont die Expertin. Zum Beispiel könne man bald einheimische Gehölze und Bäume pflanzen, die im Garten für Schatten sorgen und für Tiere gleichzeitig ein Rückzugsraum sind. „Außerdem bietet es sich an, Blumenzwiebeln für nächstes Frühjahr zu setzen. Die kann man auch auf einer Wiese oder unter Sträuchern verteilen. So finden Bienen und Hummeln im Frühling Nahrung“, sagt Carmen Schauroth. Wer möchte, könne auch eine Wildkräuterwiese an einer Stelle des Rasens säen.

Ein Laubhaufen im Herbstgarten: Wohnraum für Igel, Amphibien und Insekten | Foto: Eric Neuling/NABU
  • Ein Laubhaufen im Herbstgarten: Wohnraum für Igel, Amphibien und Insekten
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Laubhaufen liegen lassen

Wenn der Herbst beginnt und die Bäume ihre Blätter abwerfen, wird das Laub in den meisten Gärten in mühevoller Arbeit immer wieder zusammengefegt. Eine Arbeit, die man sich getrost sparen könne: „Beim nächsten Windstoß liegt wieder neues Laub da. Man kann es zusammen rechen und liegen lassen. So dient es Igeln, Insekten und Amphibien als Winterquartier in der kalten Jahreszeit“, erklärt Carmen Schauroth. Reisighaufen und Totholzstapel im Garten erfüllen denselben Zweck, oder zum Beispiel auch eine sogenannte Benjeshecke: „Das ist eine Totholzhecke, in der man zwischen zwei Pfosten längere Äste und Hölzer aufschichtet. Dazwischen können sich dann auch wieder neue Pflanzen aussamen und im Laufe der Jahre wird daraus eine Lebendhecke.“

So kann man seinen Herbstgarten mit einer Benjeshecke gestalten | Foto: Marc Scharping/NABU
  • So kann man seinen Herbstgarten mit einer Benjeshecke gestalten
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In einer Benjeshecke kann man aus Totholz einen neuen Lebensraum schaffen | Foto: Eric Neuling/NABU
  • In einer Benjeshecke kann man aus Totholz einen neuen Lebensraum schaffen
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Rücksicht beim Rückschnitt

Im Herbst wird in vielen Gärten auch der Rückschnitt von Bäumen und anderen Gehölzen vorgenommen. Allerdings gilt es hierbei, Rücksicht auf die Tierwelt zu nehmen: „Für Vögel, Fledermäuse oder Holzbienen sind abgestorbenes Holz und Baumhöhlen wichtig. Was man beispielsweise machen kann, ist, den Stamm eines Baumes stehen zu lassen und nur die Äste zu kappen“, erklärt Schauroth. Am Stamm selbst könne man Rank-Gewächse pflanzen, „dann sieht es auch schön aus.“

Fühlt sich in toten Baumstämmen wohl: Die Holzbiene | Foto:  Tim Altschuck
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Auch Totholz bietet vielen Lebewesen noch einen Rückzugsort | Foto: Michaela Steininger/NABU
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Ein kleiner Abendsegler in einer Baumhöhle | Foto: Otto Schäfer/NABU
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Vielfältige Möglichkeiten im Herbst

Auch wir Menschen kommen im Herbst auf unsere Kosten. Bunte Farben, angenehme Temperaturen und der Genuss eigens angebauter Früchte oder Beeren versüßen die Jahreszeit. Vom Fallobst haben die Tiere etwas: Ein aufgebrochener Apfel auf dem Boden ist für Vögel oder Schmetterlinge ein Leckerbissen und wichtige Nahrungsgrundlage vor dem Winter. Für sie könne man beispielsweise auch verblühte Stauden stehenlassen: „An den Stängeln finden sich noch Sämereien, also Nahrung für die Vögel, wie den Stieglitz und im hohlen Stängel überwintern kleine Insekten.“ Außerdem könne man Nistkästen aufhängen: Sie werden nicht nur zur Brut genutzt, sondern gerne auch zur Überwinterung, zum Beispiel von Siebenschläfern.

Ein Siebenschläfer im Nistkasten | Foto: Heinz Strunk/NABU
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Eine Amsel mit Fallobst im Winter | Foto: Kathy Büscher/NABU
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Mitmachen im Spätsommer und Herbst: Batnight und Apfelernte

Am letzten Augustwochenende findet wieder die Batnight statt. Das ist eine europaweite Aktion mit vielen Veranstaltungen zu Thema Fledermäuse. Mehrere NABU-Gruppen in der Süd- und Vorderpfalz beteiligen sich daran.

Im Herbst lädt der NABU zur Apfelernte ein. Aus den gesunden Früchten wird anschließend leckerer Apfelsaft gepresst. Herbsttipp: In Mörzheim findet am 10. September im Rahmen des 50jährigen Vereinsjubiläums des NABU Landau-Stadt ab 13 Uhr ein Streuobstwiesen-Apfelfest für die ganze Familie statt.

Alle Termine und weitere Infos  gibt es hier

Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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