Hilfe bei häuslicher Gewalt
Frauenhaus Speyer rechnet mit mehr Nachfrage

Foto: Pixabay

Speyer. Ständige Nähe in der gemeinsamen Wohnung, Homeoffice, Kinderbetreuung zu Hause, dazu Existenzängste - das alles führt zu hohen Belastungen in den Familien und in der Folge vielleicht auch zu mehr häuslicher Gewalt. Das zumindest war eine der Befürchtungen, die viele, auch Politiker, mit den Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verbanden. Aber sind diese Befürchtungen auch eingetreten?

"Es gibt bislang keinen statistischen Peak", sagt Silvia Bürger. Doch das verwundert die Leiterin des Speyerer Frauenhauses auch nicht weiter. "Es ist noch zu früh, noch hatten Betroffene nicht die Möglichkeit, vertrauliche Gespräche zu führen und sich nach außen zu wenden", glaubt sie. Der Zugang zum Hilfesystem sei wegen der Coronakrise erschwert. Unterstützungsbedarf falle weniger auf,  weil Kindertagesstätten und Schulen größtenteils noch geschlossen sind, die Arbeit ins Homeoffice verlegt oder auf Kurzarbeit umgestellt wurde.

Bürger versichert: "Wir sind am Ball." Gewaltbetroffene Frauen und Kinder müssten gerade jetzt zuverlässig Schutz und Hilfe erhalten.  Das Speyerer Frauenhaus sei auch weiterhin telefonisch und online erreichbar und biete gewaltbetroffenen Frauen und Kindern Unterstützung - bis hin zur Schutzunterkunft. 

"Wir nehmen auch unter Corona auf", versichert Silvia Bürger. Selbst wenn das Frauenhaus in Speyer eventuell nicht über genügend Kapazitäten verfüge - es gibt hier nur Platz für fünf Frauen - durch die enge Kooperation mit dem Land und mit der Stadt müsse niemand abgewiesen werden.  "Wir möchten Frauen, Mädchen und Kinder ermutigen, sich bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt  Unterstützung zu suchen und damit nicht allein zu bleiben", sagt Bürger. Auch Personen aus der Familie, dem Freundeskreis oder der Nachbarschaft seien eingeladen, sich  Hilfe holen und beraten zu lassen, wenn sie unsicher sind, wie sie Betroffene unterstützen können.

Zivilcourage ist gefragt: Menschen, die Zeugen von Gewalteskalationen werden, sollten auf jeden Fall die Polizei rufen, die den Täter dann zumindest für einige Tage der Wohnung verweisen kann. Hilfe findet man zudem auf stärker-als-gewalt.de, beim bundesweiten Hilfetelefon „Gegen Gewalt an Frauen“  unter 0800 116016 und beim Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer" unter 116111. Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Speyer erreicht man unter 06232 28835 oder per Mail an frauenhaus-speyer@gmx.de

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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