Charity Strick Events kommen Frühchen zugute
Junge Amerikanerin auf Mützen-Mission
- Sarina Rohr strickt Mützen mit Mission. 46 dieser "hats with a mission" hat sie jetzt an Sarah Fischer (links) von der Kinder-Intensiv-Station des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses übergeben. Begleitet wird Sarina, die selbst ein Frühchen war, von ihren Eltern Manuela und Jochen Rohr, die aus Speyer stammen.
- Foto: Bauer
- hochgeladen von Cornelia Bauer
Speyer. Sarina Rohr ist 28 Jahre alt und ein Frühchen. Sie wurde in der 24. Woche geboren und wog nur 881 Gramm. Die Amerikanerin mit Speyerer Wurzeln ist ein lebensfroher und kreativer Mensch. Von der Tatsache, dass sie Aufmerksamkeitsstörungen hat und im Alltag auf Begleitung angewiesen ist, lässt sie sich nicht unterkriegen. Ganz im Gegenteil: Die College-Studentin möchte etwas zurückgeben. Zum Beispiel für die gute medizinische Betreuung, die sie als Frühchen hat genießen dürfen.
Vor drei Jahren fing Sarina an Mützen zu stricken und zu verkaufen. Mit dem Erlös finanziert sie sich zum Beispiel Taxifahrten - und damit ein Stück Unabhängigkeit. Die begeisterte Strickerin beteiligte sich auch an der „Pussyhat“-Kampagne, mit der Frauen gegen Donald Trump protestierten. Die pinkfarbenen Mützen haben sie zu ihrer Frühgeborenen-Initiative inspiriert. Das Projekt "Hats with a Mission" war geboren. Doch längst strickt Sarina nicht mehr alleine. Sie lädt andere zu Charity Strick Events. Das Ergebnis von so viel Engagement: zauberhafte, farbenfrohe Mützchen aus Baumwolle.
Auch in Speyer sind bei vier solcher Strickevents mehr als 60 Mützen entstanden. Trotz der großen Hitze wurde gemeinsam im Café gestrickt. Diese Mützen hat Sarina, die von ihren Eltern Manuela und Jochen Rohr begleitet wird, jetzt an die Kinder-Intensiv-Station des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses übergeben. „Wir sind begeistert von dieser tollen Idee, die Frühgeborenen und ihren Familien am schwierigen gemeinsamen Lebensanfang Mut macht“, sagt Sarah Fischer von der Kinder-Intensiv-Station. Elf kleine Patienten werden hier zur Zeit betreut - überwiegend Frühgeborene.
Zu Speyer hat Sarina eine ganz besondere Beziehung; es ist ihre zweite Heimat. Auch wenn die Familie inzwischen in Kalifornien lebt, "der Pfalz der USA" - wie Vater Jochen schmunzelnd ergänzt - so ist sie doch ein bis zwei Mal im Jahr in Speyer. Und von der Speyerer Oma hat Sarina auch das Stricken gelernt. Zu ihrem 29. Geburtstag im August will Sarina Mützchen in das Universitätskrankenhaus in Cincinatti/Ohio bringen, in dem sie geboren wurde, doch es gibt auch schon Anfragen anderer Krankenhäuser, unter anderem aus Afrika.
Wer Sarinas Mission unterstützen möchte, der strickt mit. Eine Anleitung findet man auf www.sarinasuniverse.com. In Speyer nehmen das Pfaff Nähzentrum und die Hilgard Apotheke Mützen für Sarinas Projekt entgegen.
Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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