In memoriam Margot Wicki-Schwarzschild
Bewegender Bericht einer Zeitzeugin zu Gurs

Margot Wicki-Schwarzschild wurde im Oktober 1940 zusammen mit ihrer Familie ins Deportiertenlager Gurs verschleppt. 2008 besuchte sie erstmals wieder diesen Ort des Grauens und stand Jugendlichen, die auf Einladung des Bezirksverbands Pfalz die Stätte besuchten, Rede und Antwort.  | Foto: Bezirksverband Pfalz
  • Margot Wicki-Schwarzschild wurde im Oktober 1940 zusammen mit ihrer Familie ins Deportiertenlager Gurs verschleppt. 2008 besuchte sie erstmals wieder diesen Ort des Grauens und stand Jugendlichen, die auf Einladung des Bezirksverbands Pfalz die Stätte besuchten, Rede und Antwort.
  • Foto: Bezirksverband Pfalz
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Speyer. Margot Wicki-Schwarzschild wurde im Oktober 1940 zusammen mit ihrer Familie von Kaiserslautern ins südwestfranzösische Deportiertenlager Gurs verschleppt. 2008 besuchte sie erstmals wieder diesen Ort des Grauens und stand Jugendlichen, die auf Einladung des Bezirksverbands Pfalz die Stätte besuchten, Rede und Antwort. Dieser bewegende Zeitzeugenbericht wird am Donnerstag, 20. Mai, um 19 Uhr auf dem YouTube-Kanal BVPfalz als Premiere zu sehen sein und dann zugänglich bleiben.

Als Neunjährige erlebte sie die Deportation und erzählt, unter welch dramatischen Umständen ihr das Überleben mit ihrer Mutter Luise und ihrer Schwester Hannelore gelang. Während diese drei 1946 nach Kaiserslautern zurückkehrten, wurde ihr Vater in Auschwitz ermordet. Detailliert schildert sie in dem rund zwölfminütigen Filmdokument Stationen ihrer Leidensgeschichte und beschreibt die Not und katastrophalen Zustände im Lager, die sie zusammen mit tausenden Inhaftierten erleben musste. Sie berichtet aber auch von Personen, die versuchten, den Notleidenden zu helfen und deren Lage zu lindern. Margot Wicki-Schwarzschild, die zahlreiche Jugendliche an ihrem Schicksal teilhaben ließ, starb Ende Dezember 2020 in der Schweiz.

Die Veranstaltung gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Gurs 1940. Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden“ im Historischen Museum der Pfalz in Speyer, die von der Berliner Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz erarbeitet wurde und dieses düstere Kapitel der Geschichte in deutscher und französischer Sprache auf 28 Tafeln aus verschiedenen Perspektiven und zu fünf Themenschwerpunkten beleuchtet. Ergänzt wurde die Schau um neun regionale Tafeln, die der Historiker und ehemalige Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte, Roland Paul, und Ulrich Burkhart, Archivar des Bezirksverbands Pfalz, zusammengestellt haben.

Weitere Informationen

www.bv-pfalz.de/gedenken-erinnern/80-jahre-gurs/
www.gurs1940.de

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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