Fliegen, feiern, staunen: Das erwartet euch beim Flugplatzfest in Speyer

- Ganz nah dran am Flugbetrieb - diese Gelegenheit bietet sich beim Flugplatzfest in Speyer am 14. und 15. Juni
- Foto: Thorsten Sperk/Iceshots Fotografie/gratis
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Speyer. Das Fliegen fasziniert Menschen seit jeher. Nachdem sie den Zweiten Weltkrieg verloren hatten, war den Deutschen zunächst nur noch Modellflug erlaubt. Doch im August 1950 bieten sich den Speyerern wieder erste Gelegenheiten selbst zu fliegen - anfangs noch unter dem Siegel der Verschwiegenheit und ohne offizielle Genehmigung der französischen Besatzungsmacht. Doch schon am 25. September 1950 wird es offiziell: Der Flugsportverein Speyer wird gegründet. 75 Jahre ist das her. Ein Jubiläum, das der Verein in diesem Jahr unter anderem beim Flugplatzfest am Wochenende, 14. und 15. Juni, feiert.
Einmal ganz nah dran sein am Flugbetrieb, dazu lädt der Verein ein Wochenende lang ein. Kleine und große Luftfahrtbegeisterte treffen von 11 bis 18 Uhr auf Hobbypiloten und Flugsportler. Auf Flugbegeisterte wartet auf dem Speyerer Flugplatz an beiden Tagen ein attraktives Programm mit Rundflügen und Towerführungen; die Jüngsten dürfen sich am Basteltisch ein eigenes Flugzeug basteln - und es umgehend fliegen lassen. Am Samstagabend stehen ab 20 Uhr Breeze mit Olli Roth auf der Bühne im großen Hangar des Flugsportvereins und präsentieren Rockklassiker der Sechziger bis heute. Einlass ist ab 19 Uhr; Tickets gibt es an der Abendkasse.
So wurde Speyer wieder zur Heimat der Flieger
Bereits bei der Gründung des Vereins vor fast genau 75 Jahren hatte man viele Pläne: den Bau eines Schulgleiters des Typs SG 38 und eines Segelflugszeugs des Typs Grunau Baby zum Beispiel. In einem Postschuppen beginnen die Arbeiten 1952; fortgeführt werden sie in der alten Brauerei. 1954 ist es dann soweit: Es gelingt der erste Start mit dem selbst gebauten Vereinsflugzeug. Zu diesem Zeitpunkt ist der Speyerer Platz noch geschlossen, erst 1955 wird der Flugplatz Speyer wieder feste Heimat der Segelflieger. 1956 folgt die erste Halle, ein Geschenk der BASF.
1958 pachtet der Verein von der Stadt rund 20.000 Quadratmeter Grund, erweitert den Flugplatz und hat nun eine ausreichend lange Schleppstrecke. Auch das erste Schleppflugzeug wird in diesem Jahr angeschafft. Davor musste es eine selbst gebaut Motorwinde tun. In den kommenden Jahrzehnten baut der Verein seine Infrastruktur aus, mit neuen Hallen, Anbauten, Clubraum, sanitären Einrichtungen und Werkstatt. In dieser Zeit lernen Hunderte von Speyerern ihre Heimat aus der Luft kennen - bei einem Rundflug mit den Flugsportlern.
Geheime Starts und große Träume: Speyer hebt ab
In den 80er Jahren rüstet der Verein den Segelflugzeugpark auf modernere Maschinen um und nimmt dafür erstmals Kredite in Anspruch. Heute selbstverständlich, war das damals ein Skandal für viele altgediente Vereinsmitglieder und führte zu Protesten. Mitte der 80er Jahre begann das Interesse am Segelflug nachzulassen; der Motorsegelflug gewann an Attraktivität, später dann auch der ultraleichte Flug.
Die Entwicklung von der verschworenen Gemeinschaft der ersten Jahrzehnte zu einem professionell organisierten Betrieb, der vor allem auch den Fliegernachwuchs im Blick hat, war zur Jahrtausendwende vollzogen. Heute sind die Mitglieder Flugsportvereins Einsteiger, begeisterte Hobbypiloten oder professionelle Berufspiloten. Alle zusammen bringen die aktiven Mitglieder mehr als 30.000 Flugstunden Flugerfahrung mit. An der grundsätzlichen Einstellung dieser Speyerer Fliegerinnen und Flieger hat sich auch in 75 Jahren nichts geändert: Die Menschen wollen fliegen, der Speyerer Flugsportverein will ihnen dazu verhelfen.
Weitere Informationen
Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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