Titelhunger statt Geldgier – Schott Mainz vor Pokalfinale gegen Pirmasens

- Schott-Coach Samuel Horozovic trifft mit seinem Team am 24. Mai im Verbandspokalfinale in Weingarten auf den FK Pirmasens. Das Ziel: Der vierte Pokalsieg in Folge und die Qualifikation für den DFB-Pokal.
- Foto: Horozovic
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Pirmasens/Mainz. Nach dem souveränen Aufstieg in die Regionalliga will der TSV Schott Mainz am Samstag (24. Mai, 12.30 Uhr in Weingarten) auch im Verbandspokal triumphieren. Gegner im Finale ist Ligakonkurrent FK Pirmasens. Im Interview spricht Trainer Samuel Horozovic über Titelhunger, Taktik – und warum er trotz 170.000 Euro Preisgeld keine Geld-Rechnerei duldet.
Von Erik Stegner
Wochenblatt: Hallo Herr Horozovic, nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland steht mit dem Verbandspokalfinale schon das nächste große Spiel an. Wie motiviert man eine Mannschaft, die den Meistertitel bereits sicher hat und den Pokal zuletzt dreimal in Folge gewann?
Samuel Horozovic (lacht): Motivieren? Das ist nicht nötig. Die Jungs brennen auf den nächsten Titel – das hat man zuletzt gegen den SV Gonsenheim deutlich gesehen. Trotz gesicherter Meisterschaft waren sie voll fokussiert und die Sinne geschärft, das 6:0 im Derby war ein echtes Statement. Mehr Motivation geht nicht.
Im Pokalfinale wartet mit dem FK Pirmasens ein vertrauter Gegner aus der Liga – ein Team, das Ihnen zweimal ein Remis abgetrotzt hat. Wie schätzen Sie die Mannschaft und ihren Trainer ein? Und was nehmen Sie aus den Liga-Duellen mit?
Samuel Horozovic: Das wird ein Duell auf Augenhöhe. Der FKP steht zurecht in der Spitzengruppe der Liga, auf dem Feld wird es zur Sache gehen. Beide Teams haben Qualitäten aber auch Schwächen. Wir haben Pirmasens beobachtet. Sie agieren sehr kompakt in der Abwehr mit einer Fünferkette. Sie macht es schwer, Räume zu finden – aber genau da wollen wir ansetzen. Mit gezieltem Positionsspiel und intensiver Videoanalyse bereiten wir unser Team darauf vor. Zum direkten Vergleich: Das erste Unentschieden war leistungsgerecht. Das zweite Spiel war durch die äußeren Bedingungen und Platzverhältnisse kaum aussagekräftig.
Wochenblatt: Wenn Sie sich einen Spieler aus dem Kader des FK Pirmasens aussuchen dürften – gäbe es da jemanden, den Sie gerne in Ihrem Team hätten?
Samuel Horozovic: Gute Frage – aber ganz ehrlich: nein. Ich bin mit meinem Kader vollauf zufrieden. Und mit Daniel Bohl haben wir ja bereits einen ehemaligen Pirmasenser bei uns, der sich hervorragend eingefügt hat und eine zentrale Rolle spielt.
Wie bedeutend ist das Pokalfinale auch unter finanziellen Gesichtspunkten – mit Blick auf mögliche 170.000 Euro Preisgeld und einen attraktiven Gegner in der DFB-Hauptrunde?
Samuel Horozovic: Natürlich ist das wichtig – nicht nur für die Regionalliga, auch schon in der Oberliga ist eine gute Finanzierung entscheidend. Aber man kann und sollte nicht mit Pokaleinnahmen planen, das machen wir ganz bewusst nicht. Für mich zählt vor allem der sportliche Wert: Der Pokal bringt Aufmerksamkeit, Emotionen und Prestige – das haben wir vor zwei Jahren gegen Borussia Dortmund ganz deutlich gespürt. Dass wir jetzt zum vierten Mal in Serie die Chance auf so ein Erlebnis haben, ist außergewöhnlich. Deshalb reist auch unser kompletter Nachwuchs mit zum Finale nach Weingarten – das zeigt, wie viel dieser Wettbewerb dem ganzen Verein bedeutet.
Ihre Mannschaft hat in den vergangenen Jahren mehrfach Finalerfahrung gesammelt und dabei dreimal in Serie gewonnen. Ist diese Routine ein Vorteil, gerade in einem engen Spiel wie diesem?
Samuel Horozovic: Auf jeden Fall. Erfahrung in solchen Spielen ist ein echter Faktor. Natürlich wird die Anspannung da sein – das gehört dazu. Aber ich bin überzeugt: Nervosität wird bei meinen Spielern keine Rolle spielen. Wir wissen, wie man mit so einer Situation umgeht
Gibt es jemanden in Ihrer Mannschaft, dem Sie diesen großen Moment im Finale besonders gönnen – vielleicht, weil er in dieser Saison über sich hinausgewachsen ist?
Samuel Horozovic: Nein, da möchte ich niemanden herausheben. Unser Erfolg basiert auf echter Geschlossenheit – jeder kämpft für jeden. Ob Spieler, Trainerteam oder Betreuer: Alle tragen ihren Teil bei, mit vollem Einsatz und Herzblut. Diese Mentalität hat uns zur Meisterschaft geführt – und im Pokal tollen Fußball spielen lassen. Und wir haben noch ein Ziel: Im letzten Ligaspiel gegen Idar-Oberstein wollen wir den Oberliga-Punkterekord des FC Homburg knacken.
Das Finale im Überblick
Verbandspokal-Endspiel: FK Pirmasens – TSV Schott Mainz
Termin: Samstag, 24. Mai 2025, Anpfiff um 12.30 Uhr
Ort: Arena Weingarten (Pfalz)
Einlass: ab 11.00 Uhr
Stadionkapazität: 5.000 Zuschauer
- Schiedsrichter: Benedikt Steitz (SV 1973 Gundersweiler – Kreis KL-Donnersberg)
- Assistenten: Felix Zirbel (SpVgg. Nahbollenbach – Kreis Birkenfeld Südpfalz) und Kacper Spychala (SV Völkersweiler – Kreis Südpfalz)
- 4. Offizieller: Carsten Gassmann (FV Hanhofen – Kreis Rhein-Mittelhaardt)
Wichtiger Hinweis zur Anreise:
Alle wichtigen Informationen zur Anreise und zu den öffentlichen Parkmöglichkeiten finden Sie unter folgendem Link:
https://www.swfv.de/Meldungen/Verbandspokal/Anreise-und-Parken-rund-um-das-Bitburger-Verbandspokalendspiel-2025
Ein Fußballfest mit Tradition, Spannung und Pokalflair – der Sieger zieht in die erste Runde des DFB-Pokals ein.


Autor:
Erik Stegner
aus Landstuhl
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