Diesjähriger Hugo-Ball-Preis vergangene Woche überreicht
Bov Bjerg neuer Preisträger

Oberbürgermeister Markus Zwick mit dem Preisträger Bov Bjerg, der Förderpreisträgerin Kinga Tóth und den Laudatoren Thomas Macho und Alfred Behrens (von links)  Foto: PS
  • Oberbürgermeister Markus Zwick mit dem Preisträger Bov Bjerg, der Förderpreisträgerin Kinga Tóth und den Laudatoren Thomas Macho und Alfred Behrens (von links) Foto: PS
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Pirmasens. Letzte Woche Sonntag hat Oberbürgermeister Markus Zwick den Hugo-Ball-Preis der Stadt an den Schriftsteller und Kabarettisten Bov Bjerg verliehen. Der Förderpreis ging auch an die deutschungarische Sprachwissenschaftlerin und Autorin Kinga Tóth. Die renommierte Auszeichnung, die bereits zum elften Mal seit 1990 vergeben wurde, ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung fand im Elisabeth-Hoffmann-Saal des Kulturzentrums Forum Alte Post statt.

„Bov Bjerg erhält den Hugo-Ball-Preis 2020 der Stadt Pirmasens für sein vielseitiges Werk als gesellschaftlich schreibender und handelnder Erzähler, als Autor der eingreifenden Performance in bester politischer Dada-Tradition“, lautet die Begründung der Jury. Rolf Böttcher, so sein bürgerlicher Name, wurde 1965 geboren. Er studierte Linguistik, Politik und Literaturwissenschaften in Berlin und Amsterdam und ist Absolvent des Deutschen Literaturinstituts Leipzig.

Mit Freunden gründete er verschiedene Berliner Lesebühnen. „Auerhaus“, sein zweiter Roman nach „Deadline“, ist von verschiedenen deutschen Theaterhäusern adaptiert und inszeniert worden, im Dezember 2019 feierte der Bestseller als melancholisches Pubertätsdrama auf der Kinoleinwand Premiere. Noch düsterer als „Auerhaus“ ist Bov Bjergs soeben im Claassen-Verlag erschienener Roman „Serpentinen“. Darin fokussiert der in Berlin lebende Autor schwere existenzielle Probleme.

Den Förderpreis erhielt die Schriftstellerin und Übersetzerin Kinga Tóth. Die 37-jährige publiziert Essays, Kurzgeschichten und selbst illustrierte Gedichte in deutscher, englischer und ungarischer Sprache. Außerdem tritt sie in Ausstellungen und als Performance-Künstlerin auf. „Ihre Auftritte und ihre experimentelle Poesie erinnern an die dadaistischen Lautgedichte und an die Performances im Züricher Cabaret Voltaire“, urteilte die Jury. Laudatoren zur Preisverleihung waren der Berliner Drehbuchautor, Filmregisseur und Hörspielmacher Professor Alfred Behrens sowie der in Wien lebende Kulturwissenschaftler und Philosoph Professor Dr. Thomas Macho. Für die musikalische Umrahmung im Forum Alte Post sorgte das Hamburger „Kaiser Quartett“ mit den Streichern Adam Zolynski (Violine), Jansen Folkers (Violine), Ingmar Süberkrüb (Viola) und Martin Bentz (Violoncello). 

Info:
Am Mittwoch, 6. Mai, stellt Bov Bjerg „Serpentinen“ in einer Lesung im Pirmasenser Carolinensaal vor. Die Förderpreisträgerin Kinga Toth kommt am Freitag, 19. Juni, zu einer Lesung nach Pirmasens.

Hintergrund: Der Hugo-Ball-Preis
Mit dem Hugo-Ball-Preis wird das Gesamtwerk des in Pirmasens geborenen Schriftstellers Hugo Ball gewürdigt, der unter anderem 1916 im Züricher Cabaret Voltaire mit Dada eine der wichtigsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts begründet hat. Die Stadt Pirmasens ehrt ihn seit November 2016 mit einer interaktiven Dauerausstellung im Forum Alte Post. Unter dem Titel „Emmy Hennings – Jahrhundertfrau der Avantgarde“ ist aktuell eine Sonderschau über die Ehefrau des in Pirmasens geborenen Dada-Begründers Hugo Ball im Forum zu sehen. uck/ps

Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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