Bislang über 7100 Gäste begrüßt
Halbzeitbilanz der Mannheimer Vesperkirche

Blick in den Gastraum der Vesperkirche. | Foto: Alexander Kästel
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Mannheim. Zur Halbzeitbilanz verkündet die Mannheimer Vesperkirche täglich mehr als 500 Gäste. Vom Start am 6. Januar bis zum Sonntag, 19. Januar, besuchten mehr als 7100 Gäste die Vesperkirche. Viele nutzen das ausdifferenzierte Beratungsangebot, die Umtriebigkeit im Gastraum, die gesellige Art auf Augenhöhe. „Auch in diesem Jahr treffen wir viele junge Menschen, die meist ohne festen Wohnsitz sind“, sagt Pfarrerin Anne Ressel zur Halbzeit. Zum Teil seien es auch noch minderjährige Jugendliche, die zu Hause rausgeflogen sind und oft auch nicht gemeldet, so ergänzt Pfarrerin Ilka Sobottke. Eine Entwicklung, die in der Vesperkirche mehr und mehr beobachtet wird. „Viele Gäste kommen zwischen ihren Gelegenheitsjobs, die meist im Niedriglohnbereich angesiedelt sind, in die Kirche um Mittag zu essen“, berichtet Sobottke weiter.

Medizinische Versorgung kommt an

Dramatisch sind zum Teil die medizinischen Notfälle. So wendete sich beispielsweise ein Mann mit starken Erfrierungen an Füßen und Händen an den medizinischen Notfalldienst in der Vesperkirche. Regelmäßige Wundbehandlungen, Blutdruck messen oder Blutzuckertests können über den langen Zeitraum, in dem die Vesperkirche das Angebot bereithält, vorgenommen werden. „Oftmals ist die Hemmschwelle größer zum Arzt zu gehen. Gerade bei schlecht verheilten Wunden, schämen sich die Menschen“, berichtet ein Kollege der Johanniter. „Der lange Zeitraum ermöglicht es uns, die Menschen im Auge zu behalten, zu ihnen Vertrauen aufzubauen und medizinisch Hilfe zu leisten.“ Auch der im dritten Jahr ehrenamtlich engagierte Zahnarzt Dr. Bernhard Jäger, zeigt sich betroffen von den Einzelschicksalen. Er erzählt von einer Frau, die als Pflegerin gearbeitet hat und heute von 800 Euro monatlich leben muss. „Unverschuldete Armut, die jeden treffen kann“ findet auch Dekan Ralph Hartmann. „Umso wichtiger ist oft das persönliche Gespräch oder ein offenes Ohr, was schon vieles bewirken kann.“

Rekord beim Benefizkonzert mit Kurpfälzischen Kammerorchester am 12. Januar

Das Spendenaufkommen bleibt stabil: Abgesehen von den großen und kleinen Geldspenden, die Bürger der Region der Vesperkirche zukommen lassen, gab es auch in diesem Jahr wieder mehrere Sachspenden von Unternehmen der Region.
Erfolgreich war das Benefiz-Konzert „Musik für alle“ mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester unter Leitung von Prof. Stefan Blunier, das am Sonntag, dem 12. Januar, über 4100 Euro einbrachte. Ein Spender aus Hockenheim gab wie bereits im vergangenen Jahr 600 Euro dazu, so dass die Gesamtsumme auf 4719,14 Euro hochkletterte. Das nächste Benefizkonzert steht am Sonntag, 26. Januar, um 17 Uhr in der CityKirche Konkordien an: Unter dem Motto „Friends for Vesperkirche“ spielen Mannheimer Künstler für den guten Zweck. Ein facettenreiches Programm bieten in diesem Jahr unter der Leitung von Werner Herr unter anderem Paul Gerlinger, Michael Herzer & Friends, Uli Krug mit „Vier Männer von Welt“, Yvonne und Michael Herberger, Nicole Metzger, Matthias und Franz Jürgen Dörsam, Madeleine Sauveur und Clemens Kitschens, außerdem Studenten der Mannheimer Popakademie.

Die 23. Mannheimer Vesperkirche startet am 6. Januar und endet am 2. Februar 2020. Sie wird getragen von der Evangelische Kirche Mannheim und ihrem Diakonischen Werk. Neben einem warmen Mittagessen bietet sie Hilfebedürftige ein breites Sozialberatungsangebot. Geöffnet ist sie täglich von 11 bis 15 Uhr. Mittagessen bis 14 Uhr. Die Aktion kostet pro Jahr rund 150.000 Euro. Unterstützung für die ausschließlich durch Spenden finanzierte Aktion ist daher willkommen. Spendenkonto: Evangelische Kirche Mannheim, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44670505050039003007, BIC: MANSDE66XXX, Stichwort: Vesperkirche. Infos: www.vesperkirche-mannheim.deJeLa 

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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