Equal Pay Day für mehr Lohngerechtigkeit
Gender Pay Gap liegt bei 19 Prozent

Am 10. März ist Equal Pay Day.  | Foto: Gerd Altmann/Pixabay
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  • Am 10. März ist Equal Pay Day.
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Equal Pay Day. Frauen in Deutschland verdienen laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 19 Prozent weniger als Männer. Diese Differenz wird als Gender Pay Gap oder geschlechterspezifische Lohnlücke bezeichnet. Um auf das Thema Lohngerechtigkeit aufmerksam zu machen, wurde von dem Aktionsbündnis "Business and Professional Women" (BPW) der Equal Pay Day initiiert. Dieser Tag markiert symbolisch den geschlechterspezifischen Entgeltunterschied. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 65 Tage umsonst. Deshalb findet der Equal Pay Day in diesem Jahr am 10. März statt.

Gender Pay Gap im Detail

Frauen verdienten 2018 im Schnitt 4,37 Euro weniger als Männer. 71 Prozent davon sind auf strukturelle Gründe zurückzuführen. Die restlichen 29 Prozent entsprechen dem bereinigten Gender Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen insgesamt sechs Prozent weniger als Männer bei gleicher Qualifikation.  | Foto: Statistisches Bundesamt
  • Frauen verdienten 2018 im Schnitt 4,37 Euro weniger als Männer. 71 Prozent davon sind auf strukturelle Gründe zurückzuführen. Die restlichen 29 Prozent entsprechen dem bereinigten Gender Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen insgesamt sechs Prozent weniger als Männer bei gleicher Qualifikation.
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Laut Statistischem Bundesamt lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst der Männer 2018 mit 21,70 Euro um 4,37 Euro höher als der für Frauen (17,33 Euro). 71 Prozent (beziehungsweise 3,09 Euro) sind strukturbedingt. Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird (durchschnittlicher Effekt: 1,34 Euro) und sie seltener Führungspositionen (durchschnittlicher Effekt: 0,92 Euro) erreichen. Auch arbeiten sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs (durchschnittlicher Effekt: 0,43 Euro).

Die verbleibenden 29 Prozent (beziehungsweise 1,28 Euro) des Verdienstunterschieds entsprechen dem bereinigten Gender Pay Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen 2018 im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit und äquivalenter Qualifikation pro Stunde sechs Prozent weniger als Männer.

Ursachen und Ziele des Equal Pay Day

Studien wie die des Statistischen Bundesamts erklären einen Teil der verschiedenen Ursachen für die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen. Die BPW Germany benennt folgende Gründe: 

1. Frauen arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Branchen und Berufen und übernehmen seltener Führungspositionen
Frauen ergreifen immer noch verstärkt frauendominierte Berufe in den Bereichen Erziehung und Pflege. Für MINT-Berufe, also Berufsbilder unter Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik, entscheiden sie sich dagegen seltener.
Auch machen Frauen seltener Karriere als Männer, weshalb sie weniger Führungspositionen übernehmen.

2. Frauen kümmern sich häufiger und länger um die Familie oder die Pflege von Angehörigen
Im Gegensatz zu Männern reduzieren oder unterbrechen Frauen häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit durch beispielsweise Elternzeit oder die Pflege von Angehörigen. Diese Lücken haben Auswirkungen bei der persönlichen Lohnentwicklung bis hin zur Rente. Das bedeutet beispielsweise: keine Gehaltserhöhung oder Beförderung während der Fehlzeit für die Frau.

3. Frauentypische Berufe werden unterbewertet
Berufe, in denen vorwiegend Frauen arbeiten, werden häufig schlechter bezahlt. Die BPW Germany fordert nicht nur die Aufwertung der Berufe in Bezug auf die Wahrnehmung des gesellschaftlichen Werts. Eine Aufwertung soll auch die Bezahlung stärken.

4. Fehlende Gehaltstransparenz
Durch fehlende Gehaltstransparenz sei eine Ungleichbehandlung der Bezahlung aufgrund des Geschlechts nicht sichtbar. Transparenz in den Gehaltsstrukturen und ein gesetzlich geregeltes Auskunftsrecht könnten die Lohnlücke nachhaltig beeinflussen.  Am 6. Juli 2017 trat das Entgelttransparenzgesetz in Kraft. Dieses stützt das Vorhaben der Gleichbehandlung, da es die Benachteiligung wegen des Geschlechts bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit verbietet.

5. Rollenstereotype beeinflussen die Berufswahl von Frauen
Junge Frauen wählen aus einem engen Segment der über 300 Ausbildungsberufe aus. Die Berufswahl im sozialen wie im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich müsse laut BPW Germany frei von Rollenstereotypen oder Barrieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere erfolgen. Nur dann sei eine Durchmischung geschlechtertypischer Berufe möglich.

Ziel sei es daher, mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheidende zu mobilisieren, damit sich die Lohnlücke schließt.

Weitere Infos:
Weitere Informationen gibt es unter www.equalpayday.de

Das geht uns alle an!

„Das geht uns alle an!“ ist eine Initiative des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter. Die im Verband organisierten Blätter nutzen ihre hohe Reichweite, um über aktuelle gesellschaftlich, politisch oder wirtschaftlich relevante Themen zu berichten, die viele Menschen bundesweit umtreiben. Im Rahmen des Equal Pay Day am 10. März 2021 möchte auch die SÜWE mit ihren Wochenblättern, Stadtanzeigern und dem Trifelskurier auf das Thema Lohngerechtigkeit aufmerksam machen und über die Situation in der Pfalz und im Badischen berichten. Weitere Artikel zum Equal Pay Day gibt es hier auf der Themenseite. 

Am 10. März ist Equal Pay Day.  | Foto: Gerd Altmann/Pixabay
Frauen verdienten 2018 im Schnitt 4,37 Euro weniger als Männer. 71 Prozent davon sind auf strukturelle Gründe zurückzuführen. Die restlichen 29 Prozent entsprechen dem bereinigten Gender Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen insgesamt sechs Prozent weniger als Männer bei gleicher Qualifikation.  | Foto: Statistisches Bundesamt
Autor:

Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße

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