Umbau des Brückenkopfs: Rampen ab 2026 im Abriss, Bahntrassen im Neubau

- Der BASF Tunnel, der unter dem Nordbrückenkopf hindurch Richtung Friedenspark und von dort zum Hauptbahnhof führt, wird bleiben.
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Ludwigshafen. Der heutige Brückenkopf der Schumacher-Brücke, Ingenieurskunst aus den 60ern, wird nach Anschluss an die Kohl-Allee deutlich kleiner. Er soll nicht länger so weit ins Stadtbild drängen. Zudem werden die vielen Rampen mit der ebenerdigen Stadtstraße überflüssig. Sein Bau ist der technisch schwierigste Teil des Großprojekts Hochstraßen.
„Die Neugestaltung des Brückenkopfs ist das mit Abstand komplexeste Bauvorhaben des Gesamtprojektes“, erklärte OB Steinruck beim Pressegespräch am Montagmorgen. Nach Abriss des Würfelbunkers und der Hochstraßenauffahrt, die daneben verläuft, wird ab Sommer der 2026 der gesamte Nordbrückenkopf gesperrt. Es folgt der Abbruch aller Auf- und Abfahrten sowie der gesamten Hochstraße Nord. Im Westen läuft der Bau der neuen Westbrücke, der die ebenerdige Kohl-Allee auf die A650 führt.

- Brückenpfeiler für die neue Westbrücke
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Im ersten Schritt werden die Bauwerke in den Rohbau versetzt. Leitplanken, Beschilderungen, Asphalt und Abdichtung werden entfernt. Der Stahltrog, durch den die Straßenbahnen auf die Schumacher-Brücke fahren, wird abgerissen.
Tunnelsystem unter der Brücke
Die heutige komplexe Verkehrsführung um den Brückenkopf umfasst nicht nur die vielen Auf- und Abfahrten. Darunter verlaufen zwei aktive und ein stillgelegter Tunnel der RNV sowie der BASF-Tunnel der Deutschen Bahn. Der RNV-Tunnel der Linie 7, der die Trasse vom Rathaus Center Richtung Oppau führt, bleibt zunächst in Betrieb. Der Straßenbahntunnel, der auf die Kurt-Schumacher-Brücke führt, wird abgerissen. Der bereits stillgelegte Ost-West-Tunnel der RNV wird teils verfüllt, um die Kohl-Allee zu tragen.
Auch der BASF-Tunnel muss bald größere Lasten tragen. Dafür wird ein unterirdisches Schutzbauwerk gebaut, das ihn tragfähiger macht. Am BASF-Tunnel wird ein rund 200 Meter langes Überführungsbauwerk angebaut, weil die neue Auffahrt der Kohl-Alle auf die Kurt-Schumacher-Brücke übers Gleis der Deutschen Bahn hinwegführt.
Vor Baustart der Kohl-Allee, deren Fundament auf dem Parkplatz in der Jägerstraße vorbereitet wird, müssen alle Untergrundmaßnahmen abgeschlossen sein: Diese umfassen auch zwei neue Straßenbahntunnel. Ihr Bau erfolgt in offener Bauweise anhand von vorgefertigten Stahlbetonsegmenten. Nach Fertigstellung der Tunnel wird die Linie 7 dort geführt. Eine neue Haltestelle wird vor Fertigstellung der Tunnel auf dem Ludwigsplatz gebaut.
Nach Errichtung der Tunnel erfolgt der Baustart der Kohl-Allee sowie der Auffahrt auf die Schumacher-Brücke. Die Auffahrt wird aus zwei neuen Rampen bestehen, die über die untere Rheinuferstraße führen. Daneben muss auch ein Trogbauwerk für die Straßenbahn errichtet werden. Um das Bauwerk und die Auffahrten zu tragen, werden eine große Zahl von tiefgründenden Bohrpfählen erstellt, auf die die neuen Widerlager und Pfeiler gründen werden.
Bei Planung der Bauphasen helfen 4D-Modelle. Sie bilden Verbautes, Baugruben und Bauwerke ab, so dass die neuen Tunnel und Bohrpfähle nicht damit kollidieren. Die Fertigstellung des neuen Nordbrückenkopfes ist für Ende 2031 geplant. jg/red


Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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