Hochstraße Nord: So fließt der Verkehr während Umbau des Brückenkopfs

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Ludwigshafen. Der Umbau und Anschluss des Nordbrückenkopfs an die Kohl-Allee wird der komplizierteste Teil des Großprojekts um die Hochstraße. Verkehrsplaner haben unter vielen möglichen Verkehrsführungen die beste Option ausgewählt.
Die komplex durchdachten Bauabläufe am Brückenkopf werden vier Jahre dauern. "Die Arbeiten am Nordbrückenkopf sind aus technischer Sicht extrem anspruchsvoll. Wir bewegen uns hier auf unterschiedlichen, miteinander verbundenen Ebenen: Es gibt unterirdische Tunnel, Trassen auf Straßenniveau und darüber die Brücke mit all ihren Auf- und Abfahrten. Die Arbeiten dort müssen sehr gut organisiert sein. Zugleich haben sie Auswirkungen aufs Umfeld“, sagte OB Steinruck beim Pressegespräch am Montagmorgen. Sie stellte mit ihren Dezernenten die optimierte Verkehrsführung vor. Mit dieser soll die Innenstadt gut erreichbar bleiben, Belastungen für Anwohner gering bleiben und die Regeln für Verkehrsteilnehmer einfach und überblickbar bleiben.
Die Umbauarbeiten des Brückenkopfs beginnen Mitte 2026. In dieser Zeit werden die allermeisten Rampen gesperrt. Umleitungen werden eingerichtet und ausgeschildert. Die Hochstraße Süd ist bis dahin wieder freigegeben sein, die den rheinquerenden Verkehr aufnehmen wird.
Laster sollen in dieser Zeit nur über die A6 und A61 sowie die B9 verkehren, um den Kernraum um die Großbaustelle am Brückenkopf zu entlasten. Der gesamte Verkehr kann nicht auf alternative Straßenwege umgeleitet werden. Daher müssen Menschen in dieser Zeit auch auf den Umweltverbund aus Rad, Öffis und Zu-Fuß-Gehen umsteigen. Dafür wird vor allem der ÖPNV ausgebaut, was eine höhere Frequenz der S-Bahnen und ein größeres Angebot im Straßenbahnverkehr umfasst. Auf dem Areal, wo heute das Rathauscenter steht, wird eine ÖPNV-Trasse für Busse verlegt.
Mit dem Neubau des Brückenkopfs wird auch die Rheinuferstraße auf einem Abschnitt gesperrt. Die Planer legen großen Wert auf die Erreichbarkeit der City und der Rheingalerie. Hierfür wurde ein ausgetüfteltes Konzept entwickelt: Die Rampe, die von der Schumacher-Brücke Richtung Oppau verläuft, die parallel zur Dessauer Straße verläuft, wir bleiben und auch Teil des neuen Brückenkopfs. Im nördlichen, also dem Stadtteil Nord/Hemshof zugewandten Bereich der Hochstraße Nord, wird ab Höhe des ehemaligen Rathauses die Rampe behelfsmäßig angepasst, so dass ein jeweils einspuriger Verkehr für Pkw in beide Richtungen über eine Verbindungsspange möglich ist. Somit kann der Verkehr, der von Norden von der Rheinuferstraße kommt, auf die Hochstraße Nord Richtung Westen fahren und auch die Innenstadt erreichen. Auch kann damit der innerstädtische Pkw-Verkehr von Westen kommend Richtung Norden/BASF abgewickelt werden.
Die rheinquerenden Straßenbahnlinien verkehren ab Mitte 2026 über die Adenauer-Brücke. Die neu zu bauende Bleichstraßen-Kurve wird die Rheinbrücke noch besser ans S-Bahn Netz anbinden. Die bleibende Rampe, die Schumacher-Brücke mit BASF und Oppau verbindet, wird eventuell zeitweise gesperrt, um sie zu ertüchtigen. Rhein-Allee, Mundenheimer Straße, Saarlandstraße bleiben auch während der Bauzeit wie bislang befahrbar. Dabei muss auf Ausbau des südlichen Teils der Mundenheimer Straße mit Sperrungen 2026 hingewiesen werden.
„Viele unterschiedliche Perspektiven und Bedarfe wurden bei der Planung herangezogen. Gute Erreichbarkeit der Innenstadt, möglichst keine Staus aufgrund von Durchgangsverkehr, effiziente Bauabläufe und eine klare und sichere Orientierung für alle Verkehrsteilnehmenden – all das war uns sehr wichtig", betont Baudezernent Alexander Thewalt. Ordnungsdezernent Schwarz ergänzte: "Vor diesem Hintergrund haben wir uns für eine Verkehrsregelung entschieden, die während der Großbaustelle vier Jahre währt. Besonders wichtig war uns, dass der ÖPNV in dieser Zeit weiter funktioniert und die Menschen genügend gute Alternativen haben, um vom Auto auf Busse und Bahnen umzusteigen. Dies wurde ebenso mit bedacht wie Lösungen für Radfahrende, die ebenfalls von der Großbaustelle betroffen sind.“
Die Bahnen 4, 7 und 10 fahren wie bisher, die Linie 8 verkehrt wieder wie vor der Sperrung der Adenauer-Brücke. Die 6 wird alternativ über die Adenauer-Brücke geführt. Nach Fertigstellung der neuen Bleichstraßenkurve sind Süd und Rheingönheim besser angebunden. Eine temporäre ÖPNV-Trasse wird für Erhalt der Buslininen auf dem ehemaligen Areal des abgerissenen Rathauscenters errichtet.
Bereits Anfang April wird die Auffahrtrampe von der Rheinuferstraße auf die Hochstraße Nord Richtung Dürkheim gesperrt und rückgebaut. Parallel dazu wird im Bereich die Baustellenzufahrt für den Rückbau des Würfelbunkers eingerichtet. Dafür wird eine Spur der Rheinuferstraße, die nach Westen zum Rhein hin liegt, gesperrt. Autofahrer können in dieser Zeit über die Heinigstraße auf die Hochstraße Nord Richtung Dürkheim auffahren oder in Richtung Oppau mit Wendemöglichkeit am Hemshofkreisel; und anschließend über die Gegenrichtung auf die B44 Richtung Dürkheim. Diese Fahrbeziehung bleibt bis Anfang August 2026 bestehen, danach gelten die Fahrbeziehungen im Rahmen des Rückbaus des Nordbrückenkopfs. jg/red
Weitere Informationen:
Die Verwaltung will im Dialog mit den Bürgern bleiben, fortlaufend über die Medien informieren und nimmt Hinweise entgegen. Hinweise zum Verkehr liefert das Umweltsenstivie Verkehrsmanagement (UVM).


Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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