Tumult vor Ausländerbehörde: Polizei muss Chaos in Schlange auflösen

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Ludwigshafen. In den vergangenen Tagen und Wochen war es am Eingang der Ausländerbehörde zu Rangeleien zwischen Kunden gekommen sowie zu Beleidigungen von Mitarbeiter:innen.
Dabei musste die Ausländerbehörde zwei Mal früher schließen. Laut Verwaltung wollte man so etwa verhindern, dass es zu Verletzten kommt. An beiden Tagen riefen Mitarbeiter der Ausländerbehörde die Polizei. Die alarmierten Polizeikräfte lösten die Menschenmenge auf und erteilten Dränglern Platzverweise.
Beide Male war um 8 Uhr morgens, kurz nach der Öffnung, das geordnete Aufrufen und Abarbeiten der Wartenden nicht möglich. Auch vereinbarte Termine platzten, weil man sich in der wartenden Menge schubste und zur Seite drängelte. Hinzu kam, dass die Störer die Verwaltungsmitarbeiter in den tumultartigen Situationen beschimpften.
Kämmerer mahnt mehr Wertschätzung im Umgang an
Auch am vergangenen Dienstag kam es bedauerlicherweise zum Chaos vor der Ausländerbehörde. „Die Behörde sollte am 10. Juni auf Frontoffice-Backoffice umstellen“, sagte Schwarz. „Es war extra ein zusätzlicher Notfallschalter für Aufenthaltstitel eingerichtet worden, die bereits abgelaufen sind. Alle Mitarbeiter waren vor Ort. Die gute Vorbereitung und bisherigen Arbeiten der engagierten Mitarbeiter*innen wurden, zum Leid aller Beteiligten, durch das unzumutbare und uneinsichtige Verhalten einiger Störer*innen zunichtegemacht."
Schwarz spricht sich klar gegen Beleidigungen und aggressives Verhalten aus. "Nur mit zivilisiertem Verhalten können die Abläufe zufriedenstellend erfolgen und notwendige Kundenbedürfnisse erfüllt werden", erläutert er. "Die Mitarbeiter*innen tun das ihnen Mögliche, um den Kund*innen schnell und bestmöglich zu helfen. Dabei zeugt es aber nicht von Wertschätzung und Verständnis, wenn Kund*innen dem Personal gegenüber äußerst aggressiv sowie fordernd auftreten und dieses darüber hinaus noch beleidigen. Das ist ein absolut inakzeptables Verhalten." Wartezeiten müssten in Kauf genommen werden. Drängeln gehe zu Lasten aller Kund*innen, die an diesen Tagen die Dienste der Ausländerbehörde nicht mehr in Anspruch nehmen können. Die vereinbarten Kundenansprachen hätten unter normalen Bedingungen bewältigt werden können. Am Dienstagabend übernachtete etwa ein Neuankömmling unter der Hochstraße Süd neben der Walzmühle auf einem Karton, um sich am Mittwoch wieder anzustellen.
Die Behörde betreut inzwischen 60.000 Asylbewerber. "Im Schnitt kümmert sich die Verwaltung monatlich um rund 1.000 Kundenvorsprachen, von denen etwa 900 vorab terminiert sind. Damit leisten unsere Mitarbeiter*innen ein extrem hohes Arbeitspensum in einem inhaltlich sehr anspruchsvollen Themenbereich", sagte Schwarz.
Die Verwaltung arbeitet dran, die Abläufe zu optimieren und beschleunigen. Am Montag wurde das Frontoffice-Backoffice eingerichtet. Zwei Sicherheitsmitarbeiter stehen zudem Tag für Tag am Eingang. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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