Geothermie-Pläne in Vorderpfalz: Vulcan Energie vermisst Gesteinsgrund

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Ludwigshafen. In BASF-Nähe soll ein Geothermiekraftwerk entstehen. Ab Montag, 24. Februar, sind Fahrzeuge in der Vorderpfalz unterwegs, um zu ermitteln, ob die Nutzung von Grundwasserwärme fürs BASF-Stammwerk und die Lithiumbergung gleichzeitig möglich sind. Sie befahren eine vorab festgelegte Route.
Der Standort wäre perfekt: Im Oberrheingraben gibt es viel Lithium, das BASF gemeinsam mit Vulcan Energie an die Oberfläche bringen will. Außerdem ist das Gestein hier sehr jung. Demzufolge ist das Grundwasser in den Tiefen sehr heiß, das nach oben befördert werden soll und damit auch das darin enthaltene Lithium. Die Geothermieanlage soll Thermalwasser zunächst als Prozesswasser nutzbar machen, das nach Durchlaufen des Werks auch noch zur Erzeugung von Fernwärme verwendet wird. Bis zu vier Millionen Tonnen CO2-freier heißer Wasserdampf für die Herstellung am Stammwerk würde so entstehen.
Zunächst muss eine sogenannte 2D-Seismik durchgeführt werden. Dabei befahren zwei Messfahrzeuge eine vorab geplante Route durch die Vorderpfalz und vermessen den Untergrund mit Schallwellen. Sie setzen eine Metallplatte alle 10 bis 40 Meter am Boden ab, die vibriert. Die so erzeugten Schallwellen werden von den Gesteinsschichten im Untergrund reflektiert, was Messgeräte aufzeichnen. Diese Vermessung des Bodens liefert grobe Daten, auf deren Grundlage das genaue Messnetz für die anschließende 3D-Seismik festgelegt wird. Die Ergebnisse beider Erkundungen geben Aufschluss über die geologischen Gegebenheiten im Oberrheingraben und sind wiederum Voraussetzung für daran anschließende Explorationsbohrungen.
In der 9. und 10. Kalenderwoche fahren die Messfahrzeuge etappenweise eine Gesamtstrecke von bis zu 75 Kilometern ab und analysieren dabei den Untergrund. Die Messungen finden unter anderem in den Städten und Gemeinden, Deidesheim, Mutterstadt, Frankenthal und Ludwigshafen statt. Startpunkt der Erkundungen ist in Bad Dürkheim und Dannstadt-Schauernheim. jg/red
Weitere Informationen:
Die Routen der 2D-Seismik sind hier einsehbar: natuerlich-pfalz.eu/vorderpfalz. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich bei Fragen jederzeit per E-Mail an die Adresse seismik@v-er.eu zu wenden. Telefonisch sind Vertreterinnen und Vertreter von Vulcan Energy über die Telefonnummer 072148070200 erreichbar.
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |