Erziehung statt Strafe: Haus des Jugendrechts zog internationale Delegationen nach LU

20 Jahre Haus des Jugendrechts | Foto: Beton Studio/stock.adobe.com
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Ludwigshafen. Am Donnerstag, 25. September, feierte das Haus des Jugendrechts (JuReLu) seinen 20-jährigen Geburtstag.

Das JuReLu war 2005 noch eine der ersten Einrichtungen seiner Art in Deutschland. Kernidee ist, dass Polizei, Staatsanwaltschaft, sowie Sozialpädagogen, die Jugendlichen als Gerichtshelfer beistehen, und Jugendamt nicht getrennt voneinander arbeiten und sich über mehrere Institutionen hinweg austauschen. Sie kommen im Haus des Jugendrechts „unter einem Dach“ zusammen.

Damit soll die Bearbeitung von Fällen beschleunigt werden. Es sollen schnelle, konsensuale Lösungen gefunden werden. Dabei steht Erziehung statt Strafe im Fokus, erzieherisches Einwirken etwa durch Gespräche oder Sozialstunden.

Haus macht Kerngedanken des Jugendstrafrechts umsetzbar

Mit den Häusern des Jugendrechts, von denen es nach 2005 immer mehr gab, sollte das Leitziel des Jugendstrafrechts noch besser umsetzbar werden. Strafe im allgemeinen Strafrecht zielt auf Abschreckung, Wiederherstellung der Gerechtigkeit und Verteidigung des Rechts. Die strenge Gleichbehandlung von Jugendlichen im Strafrecht vor Einführung des Jugendstrafrechts 2023 zeigte, dass die langen Haftstrafen die jungen Menschen an den Rand der Gesellschaft drängten. Der Kontakt mit Mitgefangenen störte ihre Entwicklung. Sie kriminalisierten sich häufig weiter. Hinzu kommt, dass Einträge in Strafregistern Karrierewege beeinflussen können. 

Dabei sind gebrochene Regeln im Jugendalter auch anders zu bewerten: Junge Menschen probieren sich aus,  müssen sich vom Elternhaus abgrenzen und brechen dabei Regeln. Als Teenager müssen sie sich neuen Aufgaben stellen, die nicht jeder sofort auf Anhieb gleich gut bewältigt. Auch Scheitern kann im Jugendalter zum Regelbruch führen. Strafe ist dabei nicht immer der richtige Weg und wird nur bei schweren Verbrechen oder Wiederholungstätern angewandt. Vielmehr brauchen die allermeisten auffällig gewordenen Jugendlichen Unterstützung. Dieser Weg zeigte sich in den allermeisten Fällen seit Einführung des Jugendstrafrechts 2023 deutlich effektiver, um weitere Strafen zu verhindern.

Angemessene Reaktionen auf nicht konformes Handeln

Gemeinsam kann im Haus des Jugendstrafrechts laut Polizeipräsidium Rheinpfalz auf Jugendkriminalität angemessen reagiert werden. Die enge Zusammenarbeit der Kooperationspartner beschleunigt staatliche Reaktionen auf Straftaten junger Menschen. So können gemeinsam auch schnellere Lösungen gefunden werden.

Delegationen aus aller Welt

Das JuReLu fand nach Gründung bundesweite und sogar internationale Beachtung. Delegationen aus anderen Bundesländern sowie aus Frankreich, Finnland, USA, und der Schweiz kamen nach Ludwigshafen an die Dienststelle. Weitere Dienststellen wurden nach Vorbild der Ludwigshafener Institution eingerichtet. Erster Polizeihauptkommissar Jörg Haßler leitet seit Gründung vor 20 Jahren den Bereich Jugendkriminalität. Er war beteiligt am Aufbau des Haus des Jugendrechts, beriet nationale und internationale Polizeikollegen.

2012 gründete sich der Förderverein Haus des Jugendrechts. Man unterstützte präventive und erzieherische Projekte auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendhilfe und des Jugendstrafrechts.

Das 20-jährige Jubiläum wurde Ende September im Wilhelm-Hack-Museum gefeiert. Neben Polizeipräsident Andreas Sarter, Vertreter*innen der Kooperationspartner nahmen auch Bürgermeisterin Professor Cornelia Reifenberg und der leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber an der Veranstaltung teil. jg/red

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Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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