Entsiegelung von Schulhöfen: Maßnahmen laufen in Sommerferien

- Der Schulhof des Heinrich-Böll-Gymnasiums. Gebäude und Betonbeete stammen aus den 70ern.
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Ludwigshafen. Der Schulhof des Schulzentrums Mundenheim wird entsiegelt und neu begrünt, um ein angenehmeres Mikroklima zu schaffen. Zudem gewinnt der Pausenhof durch überdachte Sitzbereiche an Aufenthaltsqualität. Die Maßnahmen sind auf die Sommerferien gelegt worden.
2022 mussten die alten, sanierungsbedürftigen Pausenhofdächer, die man Betonpilze nannte, entfernt werden. Ihre Sanierung hätte sich nicht rentiert. Nun bekommt der Schulhof neue Dächer zum Schutz vor Wind und Wetter. Zugänge zum Hof werden mit Rampen barrierefrei gestaltet.
„Das Schulzentrum stammt aus den 70er Jahren. Viel Beton, wenig Grün – das heizt sich im Sommer stark auf. Rückbau und Versiegelung sowie Begrünung sind der richtige Weg, um während hoher Temperaturen den Schülern einen angenehmen, erholsamen Pausenaufenthalt im Freien zu ermöglichen“, sagt Baudezernent Alexander Thewalt.
Aus Mitteln des Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation (KIPKI) wird die versiegelte Fläche aufgebrochen und neu bepflanzt. Insgesamt werden rund 475 Quadratmeter entsiegelt. Etwa 350 Meter alte Blockstufentreppen verschwinden. Stattdessen entstehen Inseln aus Bäumen, Sträuchern und Stauden, ergänzt durch Sitzbänke und neue Aufenthaltsbereiche.
Das Land unterstützt mit dem KIPKI-Programm Städte und Gemeinden dabei, sich an den Klimawandel anzupassen und Emissionen zu senken. Ludwigshafen erhält rund 7,5 Millionen Euro für 17 Projekte – der Schulhof in Mundenheim ist eines davon. In Ludwigshafen fließen je 15.000 Euro an zwei Schulen, an das Heinrich-Böll-Gymnasium Mundenheim sowie an die Schloss-Schule. Insgesamt portierten 15 Schulen im Land, die nun bald grüne Schulhöfe bekommen.
„Begrünte Schulhöfe sind mehr als Pausenflächen. Sie zeigen, wie Klimaschutz im Alltag funktioniert“, betont Klimaschutzministerin Katrin Eder. „Die Kinder erleben direkt, wie Pflanzen kühlen, Wasser speichern und Lebensräume schaffen – zum Beispiel für Schmetterlinge und Bienen.“
Schüler gestalten mit
Im Projekt konnten die Schüler*innen ihre Schulhöfe selbst mitgestalten. Sie säten Blumenwiesen, pflanzten heimische Bäume und legten naturnahe Spielbereiche an. Dabei wurden sie von der Deutschen Umwelthilfe fachlich begleitet. DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner lobt das Engagement: „Die Schulen haben gezeigt, wie durch Beteiligung grüne Oasen entstehen – und wie man Verantwortung für Umwelt und Klima übernimmt.“
Die Umgestaltung läuft bis Ende Oktober. Während der Herbstferien ist die Pflanzung geplant: 11 Bäume, rund 600 Sträucher und Bodendecker sowie etwa 900 Stauden bringen neues Leben in den Hof. Zeitgleich wird die Montage der Dächer erfolgen. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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