Mit großer Leidenschaft übernimmt Anna Maria Büchler Tag für Tag Verantwortung für die Vierbeiner im Tierheim „Maria Höffner“
Die Hundeflüsterin

Bezugsperson: Sieben Zwergspitz-Welpen, die aus einem illegalen Tiertransport gerettet worden sind, genießen es, wenn Anna Maria Büchler sie streichelt. | Foto: Dennis Christmann/Lebenshilfe Südliche Weinstraße
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  • Bezugsperson: Sieben Zwergspitz-Welpen, die aus einem illegalen Tiertransport gerettet worden sind, genießen es, wenn Anna Maria Büchler sie streichelt.
  • Foto: Dennis Christmann/Lebenshilfe Südliche Weinstraße
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Die Box von „Milo“ ist fertig. Wenn der einjährige Labrador-Rüde mit den großen braunen Augen aus dem Auslauf zurückkommt, kann er sich über ein liebevoll mit Decken und Kissen ausstaffiertes Körbchen freuen. Das hat er Anna Maria Büchler zu verdanken. Ab Juli 2019 absolvierte sie im Tierheim „Maria Höffner“ in Landau zunächst ein dreimonatiges Praktikum. Dieses mündete in einen Außenarbeitsplatz (siehe Info-Element).

„Fehlt nicht noch ein Napf Wasser?“, fragt Anna Maria Büchler in das Funkgerät. „Super, danke für die Erinnerung“, rauscht es kurz darauf aus dem Lautsprecher. Die Mitarbeiterin fragt oft und viel. „Sie denkt immer mit und unterstützt uns damit enorm“, betont Christina Heim. Sie leitet die Einrichtung des Tierschutz Südpfalz e.V. „Wir wussten schon früh, dass wir Anna Maria unbedingt in unserem Team behalten wollen. Sie ist unsere sprichwörtliche gute Seele und kümmert sich unglaublich herzlich um die Vierbeiner.“

Die Liebe zu Tieren ist Anna Maria Büchler gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. „Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Vögel – bei uns zu Hause hat das immer dazu gehört“, erinnert sie sich. „Schon früh wusste ich, dass ich am liebsten mit Tieren arbeiten möchte.“ Diese Zuneigung beruht ganz offensichtlich auf Gegenseitigkeit: Als die dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz den Weg betritt, der zum Hundehaus führt, wird sie lautstark begrüßt. Sieben Zwergspitze, die aus einem illegalen Tiertransport gerettet worden sind, drängen sich an das Gitter. Jeder Welpe möchte der erste sein, der sich seine Streicheleinheiten abholen darf. Anna Maria Büchler lässt sich auf die Knie nieder, flüstert ein paar zärtliche Worte und berührt sanft die flauschigen Köpfchen.

Keine Minute später ist sie bereits auf dem Weg zur Quarantänestation. „Ich habe noch einiges zu tun“, sagt die 33-Jährige entschlossen und lächelt. Ob im Katzenhaus oder in der Tierpension, im Kleintierhaus oder in der Futterküche: Langeweile ist für Anna Maria Büchler ein Fremdwort. Bei all ihren Tätigkeiten legt sie großen Wert auf Sorgfalt. Die in Reih‘ und Glied stehenden Edelstahlnäpfe zeugen ebenso davon wie die fein säuberlich gestapelten Decken im Regal. Auch Kater „Hofkatz“ freut sich jeden Morgen auf sein Frühstück, das die Südpfälzerin für ihn vorbereitet.

Manchmal muss sich Anna Maria Büchler aber auch auf ungewohnte Situationen einstellen: „Neulich hat die Polizei aus Edenkoben angerufen. Sie hatten einen Hund gefunden. Ich bin mitgefahren, um ihn auf der Wache einzusammeln“, berichtet sie. Was aus ihm wurde? „Zum Glück konnten ihn die Besitzer noch am gleichen Tag wieder abholen.“

Eine Weisheit, die in großen dunklen Lettern auf einer Wand im Tierheim prangt, gefällt Anna Maria Büchler besonders gut: „Ein einzelnes Tier zu retten, verändert nicht die Welt. Doch die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.“ Diese Erkenntnis hat sie sich zu Herzen genommen. Und sie muss auch nach Feierabend noch daran denken – jedes Mal, wenn sie ihren Kater „Anton“ sieht. „Als ich hierher kam, lebte er hier im Tierheim. Ich habe ihn adoptiert“, sagt Anna Maria Büchler stolz. „Er ist ein kleiner Gauner, aber total goldig. Man kann ihn nur liebhaben!“


Außenarbeitsplatz und Inklusionsmanagement

Ein Außenarbeitsplatz ist ein ausgelagerter Arbeitsplatz einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Der Mitarbeiter kann sich dabei langfristig erproben: Er arbeitet in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarktes, ist aber weiterhin bei der WfbM beschäftigt und kann jederzeit dorthin zurückwechseln, wenn er dies möchte. Außenarbeitsplätze können den Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt erleichtern.

Die Mitarbeiter des Inklusionsmanagements der Südpfalzwerkstatt, einer Einrichtung der Lebenshilfe Südliche Weinstraße, begleiten Menschen mit Behinderung auf ihrem individuellen Weg der Teilhabe am Arbeitsleben. Daneben informieren und beraten die Experten auch Arbeitgeber, die sich für eine Einstellung eines Werkstatt-Mitarbeiters interessieren oder bereits einen entsprechenden Platz zur Verfügung gestellt haben.

Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

Autor:

Dennis Christmann aus Offenbach

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