„Donnersberger Kelten“ lösen sich auf

- Vorführungen im Keltendorf Steinbach: Der Verein Donnersberger Kelten machte die keltische Vergangenheit am Donnersberg erlebbar.
- Foto: Erwin Schottler
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Ein Verein schreibt Geschichte und übergibt sein Vermögen an Keltendorf und Museum – ein Abschied, der trotzdem Zukunft hat.
Von Erik Stegner
Dannenfels. Eine Idee aus dem Jahr 2000 wird Geschichte: Aus dem damaligen „Keltenkreis“ entstand 2002 der Verein „Donnersberger Kelten“. Nun haben die verbliebenen Mitglieder die Auflösung beschlossen. Damit endet ein Engagement, das den Donnersberg und seine keltische Vergangenheit in der Region und im Tourismus sichtbar gemacht hat.
Frühe Erfolge auf dem Berg
Schon 2001 setzte der Kreis erste Akzente: Das erste „Kelt Event“ lockte rund 4000 Besucher auf den Donnersberg – mit Musik, Handwerk und Vorführungen. Sponsoren stellten dafür rund 20.000 Euro bereit. In den Folgejahren wurde das Format mehrfach fortgeführt; seit 2006 diente das neu eröffnete Keltendorf in Steinbach als Schauplatz.

- Das Keltendorf in Steinbach. Bereits vor über 2000 Jahren lebten die Kelten auf dem Donnersberg
- Foto: Foto: Donnersberg-Touristik-Verband
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Einsatz für Erhalt und Pflege
Im Mittelpunkt stand jedoch die kontinuierliche Arbeit am Berg: Führungen für Schulklassen, Vereine und Betriebe, neue Hinweistafeln und Beschilderungen am Keltenwall, Pflegeeinsätze an Ringmauer und Wällen sowie praktische Hilfe bei Grabungen. So wurden beispielsweise Holzrahmen für die Steinsortierung am Zwischenwall angeschafft. Auch die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden unterstützte die Aktivitäten, indem sie Werkzeuge kostenlos zur Verfügung stellte. Insgesamt kamen durch Mitgliedsbeiträge, Sponsoren und Veranstaltungen rund 90.000 Euro zusammen – eine stolze Summe.
Rekonstruktion und Schenkungen
Auch bei den Vorbereitungen zur Rekonstruktion eines Zangentores im Jahr 2011 auf dem Donnersberg spielte der Verein eine wichtige Rolle. 2019 finanzierte er zusammen mit Unterstützern den Erwerb einer Replik des „Keltischen Achsnagels“. Die 10.000 Euro teure Nachbildung wurde dem Stadtmuseum Kirchheimbolanden als Schenkung überlassen.

- Erwin Schottler, vielen als „Der Donnersberger“ und „Druide Donarix“ bekannt, bleibt auch nach der Vereinsauflösung aktiv und hält die Kelten-Geschichte lebendig.
- Foto: Erwin Schottler
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Ein Abschied, der weh tut
Die Mitgliederzahl wuchs zeitweise auf rund 70, darunter auch viele Familien – nicht nur aus der Region. Vorsitzender Erwin Schottler, vielen als „Druide Donarix“ bekannt, spricht von einem Abschied, der „weh tut“, zugleich aber einen realistischen Schlussstrich markiert: sinkende öffentliche Unterstützung und gesundheitliche Gründe machten ein Weitermachen unmöglich.
Vermögen wirkt weiter
Nach Abschluss der Endabrechnung geht das verbliebene Vereinsvermögen zu gleichen Teilen an das Stadtmuseum in Kirchheimbolanden und an das Keltendorf in Steinbach – ein letztes Zeichen, dass die Arbeit der „Donnersberger Kelten“ nachwirkt.
Unabhängig vom Vereinsende will Schottler seine Seminare und Führungen gemeinsam mit Klaus Mages fortsetzen – als persönlichen Beitrag, die keltische Geschichte am Donnersberg lebendig zu halten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)



Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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