Unterstützende Maßnahmen sind nötig, keine endlosen „Bürokratie-Hürden“
Solidarität für Schausteller gefordert

Sie stehen bereit, dürfen aber nicht an den Start gehen ...  | Foto: symbolfoto: abubibolabu/pixabay.com
  • Sie stehen bereit, dürfen aber nicht an den Start gehen ...
  • Foto: symbolfoto: abubibolabu/pixabay.com
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Region. Das Verbot der Großveranstaltungen – bis mindestens Ende Oktober – belegt faktisch Schausteller mit einem Berufsausübungsverbot. Viele Betriebe sind dadurch massiv existenziell bedroht, denn seit Februar läuft nichts. Die bislang letzten Einnahmen wurden auf Herbst- oder Weihnachtsmärkten 2019 erzielt, seitdem gibt’s für die Unternehmer Absage nach Absage!
Auf diesen gravierenden Zustand weist auch der „Schaustellerverband Karlsruhe“ hin – und hatte sich an der Großdemo in der vergangenen Woche in Berlin beteiligt! Ein beeindruckendes Statement und sichtbares Zeichen, berichteten die Vertreter aus Karlsruhe, denn mehrere tausend Schaustellerfahrzeuge waren in der Hauptstadt unterwegs, legten sie ob der Masse quasi lahm – und machten so auf die prekäre Situation der Schausteller aufmerksam: Rund 80 Prozent der Schausteller könnte Corona das Genick brechen.

Es ist auch schwer nachzuvollziehen, dass so gut wie alle Bereiche des öffentlichen Lebens wieder geöffnet wurden – ob Kirchen, Geschäfte, Freizeitparks, Bäder, Urlaubsreisen … aber nur die Schausteller dürfen ihren Beruf nicht ausüben. „Dabei steht vielen von uns mittlerweile das Wasser bis zum Hals“, so Susanne Filder, Vorstand des „Schaustellerverbands Karlsruhe“ – und ist deutlich: „Wir wurden stillgelegt!“ Im vollen Flieger nach Malle zu sitzen, sei erlaubt, aber im Boxauto dürfe man nicht nebeneinander sitzen!
Ideen und Vorschläge gibt’s von den Schaustellern reichlich – und dabei ist genügend Abstand auch umsetzbar! In Koblenz gibt’s zum Beispiel auch einen „Pop-Up-Freizeitpark“. „Eine tolle Idee“, findet Schausteller Willy Krusig, der an der Grenze zwischen Neureut und Eggenstein auf seinem Grundstück Budendorf, Biergarten und Kinderspielplatz aufgebaut hat, aber – Stichwort Bürokratie – noch immer auf das „Go“ der Verwaltung wartet. Seit rund 45 Jahren ist Krusig Schausteller, ist auch im Beirat des Verbands aktiv, aber aktuell müsse er ständig warten.

Kein Wunder, dass sich unlängst SPD und CDU in Karlsruhe auch dafür einsetzen, dass den Schaustellern unter die Arme gegriffen wird. Zum Beispiel durch temporäre Vergnügungsparks, dezentral in den Städten. Immerhin gibt’s so etwas nicht nur in Großstädten, sondern auch in Landau oder Heidelberg. „Unserer Ansicht nach muss es auch in Karlsruhe möglich sein, geeignete Areale für die hiesigen Schausteller zu finden“, fordert die SPD – und die CDU informierte sich vor Ort, sucht „mit den Schaustellern gemeinsam nach Lösungen“ – auch in Form eines „festen Schaustellerparks“.

„2 oder 3 Geschäfte, dazu Imbiss, Zuckerwaren und Ausschank“, so Krusig: „Das wäre versuchsweise ein Ansatz.“ Dazu durchaus an einigen Stellen in Karlsruhe – wie Marktplatz, Friedrichsplatz oder Schlossplatz – „auch umsetzbar“. Nur scheitere das aktuell sogar auch an der Gaststättenverordnung. Kein Wunder also, dass es bislang keinen „Budenzauber“ im Sommer oder entsprechende Angebote dezentral in Karlsruhe gibt.

Infos: www.svka.de

Autor:

Jo Wagner

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Fischrestaurant Karlsruhe: Im ansprechenden Ambiente des Restaurants Deutscher Kaiser in Karlsruhe-Neureut werden köstliche Speisen mit Fisch serviert. | Foto: Thorsten Kornmann
2 Bilder

Fischrestaurant Karlsruhe: Im Deutschen Kaiser Fisch essen

Restaurant Deutscher Kaiser in Karlsruhe Neureut. Das gutbürgerliche Restaurant serviert besten Fisch. Willkommen im Fischrestaurant. Beim Fisch vertraut der Inhaber und Koch Klaus Grimberger auf die Herkunft seiner frischen Fische, die er in seinem Restaurant Deutscher Kaiser zubereitet: Diese stammen aus der eigenen Fischzucht an der Teinacher-Quelle im Schwarzwald. Fischrestaurant Karlsruhe: Fisch aus eigener Zucht Fischrestaurant Karlsruhe: Auf der Speisekarte stehen entsprechend eine...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.