Auftakt der "World Indoor Tour Gold"
Sportliche Höchstleistungen aus Karlsruhe waren weltweit zu sehen

Foto: Andreas Arndt
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Karlsruhe. Top-Leistungen beim "Init Indoor Meeting" in Karlsruhe: Vor begeisterten 1.000 Zuschauern zeigten die Athleten am Freitagabend in der Messe Karlsruhe reihenweise Weltklasse-Leichtathletik. Mit zahlreichen Bestleistungen sowie einer enormen weltweiten Zuschauerresonanz war das "Init Indoor Meeting" sowohl sportlich als auch medial ein voller Erfolg zum Auftakt der Leichtathletik-Hallensaison und der "World Indoor Tour Gold".

Den Höhepunkt des Abends setzte Weltrekordhalter Armand Duplantis (SWE) im Stabhochsprung der Männer mit einem gewaltigen Satz über 6,02 Meter – noch nie ist jemand in Karlsruhe so hoch gesprungen. „Heute Abend war etwas ganz Besonderes – vor allem, weil wir in den vergangenen Jahren nicht wirklich Zuschauer hatten. Die Interaktion mit den Fans ist eine völlig andere Erfahrung“, sagte der Weltrekordhalter nach dem Wettkampf vor einem begeisterten Publikum, das ihn als ersten Springer in Karlsruhe über die 6-Meter-Marke pushte. „Nächste Woche werde ich in Berlin antreten. Ich glaube, es ist an der Zeit für einen Weltrekord in Deutschland“, so Duplantis abschließend zu seinem nächsten sportlichen Ziel.

Nur haarscharf Bestand hatte ein Meetingrekord, der bereits seit dem vergangenen Jahrhundert besteht, als Langstrecken-Legende Haile Gebrselassie (Äthiopien) im Januar 1998 die Bestzeit über 3.000 Meter lief. Am gestrigen Abend war sein Landsmann Berihu Aregawi gerade einmal vier Hundertstelsekunden langsamer und schrammte so knapp wie noch niemand zuvor am neuen Meetingrekord vorbei.

Nach den Jugend- und Regionalläufen, die traditionell den Auftakt des Meetings bilden, sicherte sich Halimah Nakaayi aus Uganda den ersten internationalen Sieg des Abends. Über die 800 Meter der Frauen verwies sie in 2:02.81 die beiden deutschen Läuferinnen Christina Hering und Tanja Spill auf die Plätze zwei und drei. „Es war ein guter Wettbewerb, ich habe es wirklich genossen, vor so vielen Zuschauern anzutreten, das hat mich sehr stark angespornt. Danke für die tolle Unterstützung hier in Karlsruhe!“, lobte Halimah Nakaayi die unvergleichliche Atmosphäre.

Bei den 800 Metern der Männer ging Vorjahressieger Elliot Giles (GBR) erneut als erster über die Ziellinie – mit 1:46.78 Minuten war er fünf Hundertstelsekunden schneller als der Schwede Andreas Kramer. „Ich liebe dieses Event einfach!“, zeigte sich Giles begeistert. „Die Menge ist fantastisch. Die Deutschen machen das wirklich gut, einfach jedes Mal, wenn ich in Deutschland laufe“, so Giles weiter.

Auf der Kurzstrecke gewann die Spanierin Maria Isabel Pérez mit persönlicher Bestleistung in 7.21 Sekunden die 60 Meter der Frauen vor Patrizia van der Weken (LUX) und Tristan Evelyn (BAR). Die 400 Meter der Frauen entschied Anna Kielbasinska (POL) für sich: Mit einer neuen Weltjahresbestleistung sowie persönlicher Bestleistung ging sie in 51.92 Sekunden vor Phil Healy (IRL) und Lieke Klaver (NED) über die Ziellinie. Ebenfalls eine neue Weltjahresbestleistung erzielte Pascal Martinot-Lagarde (FRA) über die 60 Meter Hürden der Männer in 7.54 Sekunden. Bei den 60 Meter Hürden der Frauen musste das Zielfoto entscheiden: Danielle Williams (JAM) siegte hauchdünn vor der Französin Cyréna Samba-Mayela – für beide Athletinnen bedeuten die gestoppten 7.84 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit.

Mit gleicher Höhe und damit zwei Siegerinnen endete der Hochsprung-Wettbewerb der Frauen: Emily Borthwick (GBR) und Imke Onnen (GER) gelang mit einem Satz über 1.91 Meter eine neue Weltjahresbestleistung, für die Britin bedeutet die Höhe zudem persönliche Bestleistung. „Als ich 1,91 Meter übersprungen bin, musste ich mich echt zusammenreißen, dass ich nicht anfange zu heulen. Nach so einer Verletzungsphase fehlt einem einfach das Selbstvertrauen, da tut so eine Höhe unglaublich gut“, freute sich Imke Onnen nach ihrem Erfolg in Karlsruhe. „Die Anfeuerungsrufe in der Halle haben mir gerade bei den 1,91 Meter den entscheidenden Kick gegeben“, so Onnen abschließend.

Spannend war es auch im Weitsprung der Männer, den am Ende Thobias Montler (SWE) mit 8,02 Meter für sich entschied. Auch Montler war voll des Lobes für das Karlsruher Meeting: „Es war ein wirklich guter Wettbewerb. Die Atmosphäre war toll und das Starterfeld war exzellent”. Knapp an der 8-Meter-Marke kratzten auch Erwan Kornate (FRA, 7,98m) sowie Maximilian Entholzner (GER, 7,92m).

Im Dreisprung der Männer siegte Andreas Pantazis (GRE) mit einer neuen Weltjahresbestleistung von 16,79 Meter vor Nazim Babayev (AZE) und Max Heß (GER).

Die letzte Entscheidung des Abends fiel über die 1.500 Meter der Frauen und war am Ende eine rein äthiopische Angelegenheit: Mit einer neuen Weltjahresbestleistung von 4:02.12 Minuten hatte Axumawit Embaye die Nase vor ihren Landsfrauen Hirut Meshesha und Freweyni Hailu. Vorjahressiegerin Katharina Trost (GER) musste sich trotz neuer persönlicher Bestzeit in diesem schnellen Rennen mit Platz 7 zufriedengeben.

Auch die Organisatoren des "Init Indoor Meetings" Karlsruhe blicken auf einen erfolgreichen Abend zurück. „Trotz der weiterhin schwierigen Situation, sowohl für uns als Veranstalter als auch für die Athletinnen und Athleten, haben wir heute Abend tolle Leistungen von hochmotivierten Sportlerinnen und Sportlern gesehen“, sagte Sportdirektor Alain Blondel nach der Siegerehrung. „Persönlich freue ich mich natürlich besonders, dass wir nach dem Meetingrekord im Stabhochsprung im vergangenen Jahr erneut eine Marke gesetzt haben – endlich wurden die 6 Meter in Karlsruhe geknackt!“, so Blondel weiter.

Zufrieden zeigt sich auch Martin Wacker, Meetingdirektor und Geschäftsführer der ausrichtenden KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH: „Es ist wahnsinnig toll, endlich wieder Publikum in der Halle zu haben! Und ich bin begeistert, was für eine Atmosphäre auch 1.000 Menschen schaffen können – in einer Halle, in der wir in normalen Zeiten 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer unterbringen“, sagte Wacker gestern Abend. „Das "Init Indoor Meeting" Karlsruhe ist ein Aushängeschild für unsere Stadt. Bereits in der Vorberichterstattung war die internationale Resonanz gewaltig, und mit perfekten Live-Bildern aus Karlsruhe in 71 Ländern weltweit ist das Meeting unbezahlbare Werbung für Karlsruhe“, so Wacker weiter.

www.meeting-karlsruhe.de

Autor:

Jo Wagner

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