Radio in Deutschland 2021
Karlsruher Hörfunkstudie als Buch erschienen

Prof. Jürgen Christ, Leiter des Instituts für Musikjournalismus, Buchautor Dr. Oliver Langewitz und der Rektor der Hochschule für Musik, Hartmut Höll präsentieren die ersten Exemplare von "Der Radiokonsum in Deutschland 2021". | Foto: Nadine Knobloch
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  • Prof. Jürgen Christ, Leiter des Instituts für Musikjournalismus, Buchautor Dr. Oliver Langewitz und der Rektor der Hochschule für Musik, Hartmut Höll präsentieren die ersten Exemplare von "Der Radiokonsum in Deutschland 2021".
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Soeben ist das Buch "Der Radiokonsum in Deutschland 2021: Mediennutzungsverhalten, Musikpräferenzen und Agenda-Setting" im Cuvillier Verlag (Göttingen) im Buchhandel erschienen. Das Buch des Soziologen Dr. Oliver Langewitz basiert auf den Ergebnissen einer von Dezember 2020 bis Januar 2021 deutschlandweit durchgeführten Konsument*innen-Befragung zu deren Mediennutzungsverhalten mit Fokus auf das Radio. Zudem wurden sie zu ihren Musikpräferenzen befragt. Einen großen Raum nimmt die Auseinandersetzung mit dem massenmedialen Agenda-Setting ein, also der Themensetzung der Pressemedien und den Auswirkungen ihrer Berichterstattung auf die öffentliche Meinung. Die Studie wurde im Wintersemester 2020/2021 am Institut für Musikjournalismus an der Musikhochschule Karlsruhe unter der Leitung von Dr. Oliver Langewitz durchgeführt.

Radio ist auch im Jahr 2021 ein sehr bedeutsames Medium. Obgleich die Medienvielfalt insbesondere aufgrund neuer digitaler Medienformate zugenommen hat, nutzen die Menschen in Deutschland nach wie vor sehr stark die unterschiedlichsten Hörfunkformate, zuvorderst Musikprogramme und Nachrichten. 72,61 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Radio Hören wichtig sei. Einen größeren Stellenwert nimmt nur noch das Internet ein, dessen Bedeutung von 95,65 Prozent der Befragten als wichtig eingestuft wird.

Die Menschen in Deutschland verfügen heute über vielfältige technologische Zugänge zu massenmedialen Inhalten, zum Beispiel Smart TV-Geräte, internetfähige PCs, Smart Devices wie Handys oder Tablet-PCs, Stereoanlagen oder auch das Radiogerät im Auto. Auch hier ist das Radio das am Häufigsten genutzte Medium in Deutschland.

Mit Blick auf den täglichen Radiokonsum kann festgestellt werden, dass 39,99 Prozent der Befragten zwei Stunden oder länger Radio hören, während mit 20,87 Prozent die meisten Befragten angegeben haben, ein bis zwei Stunden Radio pro Tag zu hören. Besonders stark konsumieren die Radiohörer*innen Musik. 83,48 Prozent der Befragten gaben an, oft bis sehr oft Musik über das Radio zu hören.

Der Musikkonsum in Deutschland 2021

Über welche Kanäle wird im Jahr 2021 Musik konsumiert? An erster Stelle wurde das Radio genannt (81,30 Prozent), gefolgt von YouTube (58,70 Prozent). An dritter Stelle genannt wurde mit 48,70 Prozent die CD, sodass diese für noch knapp die Hälfte der Befragten eine bedeutsame Rolle spielt. Und dies völlig gegen den Trend, dass immer mehr gerade junge Menschen Musik über digitale Kanäle konsumieren. Hier folgt dementsprechend an vierter Stelle Spotify, ein von mehr als einem Drittel der Befragten für den Musikkonsum genutzter Streaming-Dienst. Mehr als jede/r fünfte Befragte hört Musik über Schallplatte, in den nachfolgenden Rängen tauchen dann nur noch digitale, insbesondere Internet-Formate auf.

Das Radio ist weiterhin das dominante Musik-Medium. 67,39 Prozent der Befragten meinten, dass sie Musik im Radio oft bis sehr oft hörten. 52,61 Prozent nutzen oft bis sehr oft Online-Streaming-Dienste und an dritter Stelle folgt mit 36,09 Prozent der häufige Musikkonsum über eine Handy-App. 31,74 Prozent nutzen zudem öfters einen Handy-Streaming-Dienst und mit 24,79 Prozent hört fast jede/r vierte Befragte Musik auf CDs. Immerhin 21,74 Prozent gehen oft bis sehr oft auf Live-Konzerte, obgleich dies in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie nur bedingt möglich war.

Agenda-Setting: Welche Themen bestimmen die Medien?

Der Klimawandel, der Rechtsruck in Europa, die Erhöhung der GEZ-Gebühren oder die Covid-19-Pandemie: dies waren bestimmende Themen in den Massenmedien. Die Berichterstattung der Nachrichtenmedien wirkt sich hierbei stark auf die öffentliche Meinung aus. Mit 30 Themen, welche die Berichterstattung im letzten Quartal 2020 dominierten, wurden Thesen formuliert, denen die Befragten zustimmen oder diese ablehnen sollten. Hierdurch kann das Stimmungsbild zu verschiedenen Themen abgelesen werden. Durch die Hinzuziehung weiterer Statistiken, die im ersten Halbjahr 2021 von verschiedenen Institutionen erhoben wurden, konnte hier dargestellt werden, dass sich bei manchen Themen, zum Beispiel hinsichtlich der Covid-19-Maßnahmen, die öffentliche Meinung rasant ändern kann. Insgesamt wird der Einfluss der Massenmedien auf die öffentliche Meinung in Deutschland als extrem hoch eingeschätzt.

87,39 Prozent bewerten den Einfluss der Massenmedien auf die öffentliche Meinung als hoch bzw. sogar sehr hoch. Damit zeigt sich in dieser Studie, dass seitens der Bevölkerung die Bedeutung der Massenmedien als sehr groß eingestuft wird.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Agenda-Setting-Theorie dazu beitragen kann, die Themensetzung in den Massenmedien – so auch im Radio – hinsichtlich ihrer Relevanz darzustellen und daraus abzuleiten, welche Themen auch vonseiten der Bürgerinnen und Bürger als entsprechend relevant eingestuft werden. Das Buch gibt hierzu umfassende Einblicke und richtet sich an alle, die sich für die Mediennutzung in Deutschland allgemein sowie für das Radio im Speziellen interessieren.

Über das Buch:

Titel: Der Radiokonsum in Deutschland 2021
Mediennutzungsverhalten, Musikpräferenzen und Agenda-Setting
Autor: Dr. Oliver Langewitz
Cuvillier-Verlag Göttingen
212 Seiten
ISBN: 978-3-7369-7443-2
Weitere Informationen zum Buch im Cuvillier Verlag

Autor:

Heinz Schablowski aus Karlsruhe

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