40 Jahre Tollhaus in Karlsruhe
Geschichte stellt die Karlsruher Kultur-Szene gut dar

Die beiden Macher des Tollhaus | Foto: Bernadette Wozniak-Fink
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  • Die beiden Macher des Tollhaus
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Karlsruhe. Mit rund 700 Besucherinnen und Besucher feierte das Kulturzentrum Tollhaus am Sonntagabend sein 40-jähriges Bestehen. Im Oktober 1982 hatte der Kulturverein sein Eröffnungsfest, auch wenn er noch ein ganzes Jahrzehnt des provisorischen Tingelns vor sich hatte, ehe er seinen programmatischen Namen mit einem eigenen Haus auf dem Alten Schlachthof im Karlsruher Osten verwirklichen konnte.

Überregionales Aushängeschild
40 Jahre Tollhaus sind eine runde Sache für Karlsruhe, nicht nur im Osten der Stadt, denn durch das Tollhaus erfährt auch die Stadt Karlsruhe eine überregionale Aufmerksamkeit. Dazu bildet das Kulturzentrum die vielfältige Karlsruher Kultur-Szene sehr gut ab. Mit einem bunten Programm - unter anderem mit Musikkomödiant Pawel Popolski, Akrobaten Lisa und Andy vom "Circus UnARTiq" sowie dem "Musikkabarettduo Pigor und Eichhorn" - wurde der Geburtstag rund gefeiert. Viele Künstler wurden in den vergangenen Jahren engagiert, "ganz genau können wir das nicht mehr nachvollziehen", so Tollhaus-Geschäftsführer Bernd Belschner, doch es dürften über 30.000 gewesen sein - bei immernin über 2,8 Millionen Besucherinnen und Besucher in den vergangenen 40 Jahren. "Wäre uns Corona nicht dazwischen gekommen, hätten wir die 3 Millionen sicherlich geknackt", so Belschner.

Engagiertes Team
Dazu sorgt stets ein engagiertes Team für den Ablauf, ob am Einlass, Backstage, im Service, in der Verwaltung oder an der Theke. "Wir wollen zwar stets langfristig planen, doch vieles erfolgt dann eben doch kurzfristig", gaben Belschner und Geschäftsführer-Kollegin Britta Velhagen dann mit einem Augenzwinkern zu. 40 Jahr seien zwar eine lange Zeit, aber was sei das schon für ein Kulturzentrum? Der Mietvertrag laufe immerhin noch 18 Jahre, es sei übrigens derselbe Vermieter, wie bei "dem Café am Marktplatz", so Belschner schmunzelnd, was beim Publikum für große Heiterkeit sorgte.

Immerhin bekleckerte sich die Stadt Karlsruhe bei Renovierung und weitere Vermietung der Immobilie am Marktplatz bislang nicht gerade mit Ruhm. Vielleicht würde es dann auch hier am Alten Schlachthof eines Tages mal heißen, das Angebot sei nicht mehr zeitgemäß, wie Belschner mit einem Grinsen anfügte. Doch Tollhaus-Mitgründer Belschner war schon 1985 bei einem Hearing des baden-württembergischen Landtags zur Soziokultur deutlich: "Wir heißen Tollhaus, weil wir das toll finden, was wir machen und weil wir ein Haus brauchen, um der freien Künstlerszene eine Bühne zu bieten". An diese Aussage erinnerte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig bei ihrem Grußwort.

Es sei ein Glück für die Stadt, dass vor vier Jahrzehnten der Grundstein für solch ein Haus in Karlsruhe gelegt wurde, und dass es damals wie heute so viele Menschen gebe, die sich für dieses Haus engagierten, so Karlsruhes Kulturamtsleiterin Dominika Szope. Dass die "Tollhäusler" nie die Hoffnung aufgegeben hätten und voll ungebrochenem Glaube ihre Projekte unbeirrbar verfolgten, sei für sie ein Kennzeichnen des Kulturzentrums, das seitens der Stadt bei ihrer Kultur-Evaluation die bestmögliche Beurteilung erhalten habe. Für die Zukunft gelte es, das eigene Profil noch stärker zu schärfen und sich darauf einzustellen, dass das Publikum der Zukunft unberechenbarer sei, da es sich sehr kurzfristig entscheide und aus dem gesamten kulturellen Angebot Unterschiedliches ausprobiere. Die Entwicklung der vergangenen Monate habe dies verdeutlicht.

Autor:

Jo Wagner

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