Tunnelsohlen und -wände machen sich tief in der Kriegsstraße breit
Blick in den Karlsruher Untergrund

Sohlen und Wände: Unter dem Mendelssohnplatz ist der Tunnelbau in vollem Gange. | Foto: Kasig
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Karlsruhe. Beim Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen Gleistrasse oben und einem darunter liegenden Autotunnel sind in den etwa zwölf Meter tiefen Baugruben im Baufeld O 2 im Bereich des Mendelssohnplatzes und im Baufeld W 3 zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor die Tunnelsohlen und –wände auf dem Vormarsch in Richtung Osten und Westen: Unablässig fließt der Beton von oben in die zuvor mit dicken Stahlstäben ausgestatteten einzelnen Abschnitte. Die 40 Meter hohen Hochbaukräne heben mit ihren 60 Meter langen Auslegern tonnenweise Stahl nach unten in die Baugruben, in denen Arbeiter dann die einzelnen Stahlstäbe zu einem Geflecht - der Bewehrung des Betons - verbinden, in das wiederum der Beton fließen wird. Im Baufeld O 2 läuft der Betonbau der Tunnelsohle seit Mitte Februar, im Baufeld W 3 seit zwei Wochen.

In einem Teil des Baufelds W3 wird aktuell der Pumpversuch vorbereitet: Ende dieses Monats wird mit dem Pumpversuch kontrolliert, ob die Baugrube dank der Weichgelsohlen von unten und dank der in Dichtwände eingestellten Spundwände und der Bohrpfahlwände von der Seite gegen eindringendes Grundwasser abgedichtet ist. Stimmt das Ergebnis, so geht der Erdaushub und das Verankern des Baugrubenverbaus weiter, um danach auch in diesem Bereich den Tunnel herstellen zu können.

Mit dem Baufeld O 3 zwischen Meidingerstraße und Mendelssohnplatz wird aber schon das nächste Baufeld darauf vorbereitet, zu einer „richtigen“ Baugrube zu werden, in der dann der Betonbau für den Autotunnel erfolgen kann. Hier steht noch einige wenige Tage der Bau von Dicht- und Schlitzwänden auf dem Programm. Danach werden zunächst noch einige Leitungen verlegt, die der Fertigstellung des Baugrubenverbaus und dem Erdaushub im Wege stehen oder besser: liegen.

Gleich nebenan im Baufeld O 4 auf Höhe der Kreuzstraße, des Staatstheaters und der Meidingerstraße sind die Arbeiter einen Schritt weiter: Hier läuft bereits der Aushub von Erdreich bis zur ersten Ankerlage, danach folgt dann das Herstellen der Anker und die Injektion von Weichgel.

Westlich und östlich vom Ettlinger Tor in den Baufeldern W 4 und O 5 geht es nicht mehr rund – die Bohrpfahlarbeiten sind beendet. Die Großbohrgeräte werden in das Baufeld W 1 umgesetzt. Hier, in den Baufeldern W 4 und O 5, stehen zunächst noch Erdaushub bis zur ersten Ankerlage und vor allem der Abbruch der ehemaligen Straßenunterführung Ettlinger Tor an.

Zumindest oberirdisch ist seit Beginn der Woche alles anders am Karlstor: Die Unterfahrung der Kreuzung der Kriegsstraße mit der Karlstraße ist gesperrt, der Autoverkehr muss jetzt ausnahmslos oberirdisch die Kreuzung passieren. Im Baufeld W 1 sind die Arbeiten gestartet, die ein Baufeld erst zu einem Baufeld machen: Möglicherweise noch vorhandene Kampfmittel werden sondiert, vorhandene alte Infrastruktur wie Straßenbeleuchtung abgebaut, Asphalt dort geschnitten, wo Schlitzwände und Bohrpfahlwände entstehen, Leitungen verlegt oder getrennt. Außerdem wird die östliche Rampe der Unterführung wie zuvor die Rampen der Unterführung am Ettlinger Tor mit Aushub aus anderen Baufeldern der Kriegsstraße verfüllt.

Im entstehenden Stadtbahn- und Straßenbahntunnel ist der Gleisbau in die mittlere von insgesamt drei Runden eingebogen: Unterschottermatten werden geklebt, Schotter aufgeschüttet und Gleise angeliefert und zunächst auf den seitlichen Notwegen gelagert – das alles im West-Ast der Tunnelröhre unter der Kaiserstraße zwischen Gleisdreieck und Mühlburger Tor. Im dritten Quartal dieses Jahres folgt dann mit dem Abschnitt zwischen Gleisdreieck und der Rampe in der Ettlinger Straße die dritte Runde im Gleisbau.

Daneben sind die Handwerker zugange: In der Haltestelle Europaplatz ist auf den Bahnsteigoberflächen der Betonwerkstein weitestgehend verlegt, so dass nun die Verkleidung der Wände erfolgen kann. In der Lammstraße ist dieses Kapitel beendet – hier steht das Raumgerüst, mit dessen gewaltigen Ausmaßen in der Haltestelle die oberen Wandbereiche und die Decke im Trockenbauverfahren verkleidet werden kann. In der Haltestelle Kronenplatz befindet sich das Raumgerüst noch im Aufbau. Auf dem Südabzweig haben die Handwerker in der Haltestelle Marktplatz mit der Montage der Unterkonstruktion begonnen – in deren Metallschienen werden die Wandplatten aus Betonwerkstein eingehängt.

In wechselnden Bereichen sowohl der Tunnelabschnitte wie auch der Haltestellen mit ihren vielen Betriebsräumen werden elektrische Leitungen verlegt. Bahnstrom, Signal- und Steuerungstechnik, Brandschutz, Beleuchtung – alle Leitungen müssen aneinander „vorbeikommen und genau dort beginnen und genau dort enden, wo die Planer sie hinverlegt haben wollen, damit – beispielsweise – die ebenfalls derzeit in der Montage befindlichen Fahrtreppen und Aufzüge später einwandfrei funktionieren.

Infos: www.kasig.info

Autor:

Jo Wagner

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