Feine Füße, null Ertrag: FCK-Offensive sorgt auch in Elversberg für Kopfschütteln

- Der eingewechselte Richmond Tachie war einer der wenigen Lichtblicke in Reihen des FCK beim Spiel in Elversberg
- Foto: Ralf Vester
- hochgeladen von Ralf Vester
FCK. Drei Partien, null Tore aus dem Spiel heraus, kaum hochkarätige Chancen, lediglich zwei Elfmetertore. Das ist die ernüchternde Bilanz des 1. FC Kaiserslautern aus den bisherigen Matches der 2. Liga – das 7:0 gegen einen hoffnungslos unterlegenen Oberligisten im Pokal mal ausgeklammert.
So ordentlich die Defensive des FCK inzwischen auch agiert, so sehr herrscht in der Offensive totale Flaute. Keiner hat erwartet, dass es schon zu Saisonbeginnen hinten wie vorne stimmen würde. Aber dass ein zumindest von den Namen her derart spielstarkes Personal in der Vorwärtsbewegung in 270 Minuten keinerlei Akzente nach vorne setzen vermag, stimmt bedenklich.
Trotz feiner Füßchen ein erschreckend schwacher Ertrag
Mit Ritter, Sahin, Emreli und Skyttä haben die Pfälzer gleich mehrere technisch und vom Spielwitz her sehr beschlagene Akteure in den Reihen. Dennoch wirkt es so, als gäbe es noch keine Automatismen und einstudierten Laufwege, kein Miteinander. Alles wirkt hilflos, planlos und zufällig. Bis auf Skyttä sind die restlichen Offensivkräfte bereits seit geraumer Zeit beisammen und waren auch schon im Trainingslager in Südtirol dabei. Dass bei so viel Kreativität so wenig an Finesse kommt, verwundert den Betrachter.
Klar, der FCK hatte einen Umbruch zu verkraften, aber das haben viele andere Teams auch. Was soll da Hannover 96 mit 17 Neuzugängen sagen? Trotzdem hat deren Trainer Christian Titz bereits ein weitaus harmonischeres Kollektiv geformt. Gegen die SV Elversberg war es bis 20 Minuten vor Schluss spielerisch erneut ein Offenbarungseid. Bezeichnend, dass es erst nach der Auswechslung von Ritter, Sahin und Emreli in der 70. Minute besser wurde.
Vor allem Richmond Tachie strahlte im Rest der Partie mehr Gefahr aus, als die anderen Offensivkräfte im ganzen Spiel zuvor. Die Roten Teufel schienen nach dessen Elfmetertor zum 1:1 (73.) sogar noch mindestens einen Punkt zu retten, kassierten aber dennoch spät den letztlich nicht unverdienten Lucky Punch zum 2:1 für die „Elv“.
Legt der FCK noch einmal auf dem Transfermarkt nach?
Was tun in den letzten Tagen vor Ende der Transferfrist (1.9.) und vor dem Heimspiel gegen bis dato starke Darmstädter am Sonntag, 31. August, 13.30 Uhr? Holt man noch einen echten Mittelstürmer und Zielspieler, der dem FCK augenscheinlich fehlt und vom verletzungsanfälligen Prtajin womöglich nicht dargestellt werden kann? Macht man noch etwas auf den Außenbahnen?
Der sympathische und nahbare Trainer Torsten Lieberknecht steht bei vielen Fans jedenfalls schon schwer in der Kritik, weil er seiner Mannschaft noch keine Spielidee vermitteln konnte und das Offensivspiel bisher schlicht katastrophal ist. Punkten die Lautrer auch gegen die Lilien nicht, könnte es bereits langsam ungemütlich werden für den Pälzer Bub. Aus der Vergangenheit ist wohlbekannt, wie rau der Herbst für Trainer am Betze werden kann, wenn es nicht läuft wie gewünscht. Auch die ambitionierten Investoren dürfte diese (Nicht)Entwicklung nicht sonderlich erfreuen. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.