Der FCK wird zweimal Meister - Ende der 1940er Jahre entsteht der Mythos der „Walter-Elf“

Fritz Walter. Wer Fritz Walter spielen sah, vergaß diese Bilder nie. Sein instinktiver Fußball verzauberte ganz Deutschland. Er beherrschte alles, was der Fußball an technischer Raffinesse zu bieten hat: das überraschende Kurzpassspiel, den direkten Pass in den Lauf des Mitspielers, die gefühlvolle Flanke ebenso wie den Absatzkick und den mit Effet geschlagenen Eckball.
Fritz Walter gehörte nicht zu den Lauten im Lande, doch sein Wort hatte großes Gewicht - nicht nur auf dem Platz. 1948 verloren die Lautrer gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:2. Dieses Endspiel war der Beginn des Mythos „Walter-Elf“. Neben Fritz Walter gehörten sein Bruder Ottmar, Werner Liebrich, Werner Kohlmeyer und Horst Eckel zur späteren Weltmeistermannschaft, die mit einem 2:1 gegen Preußen Münster dem 1. FC Kaiserslautern 1951 die erste Deutsche Meisterschaft erkämpfte. Beide Tore schoss vor 85.000 Zuschauern Ottmar Walter.

Steaks für die medi- zinische Behandlung

Schon 1953 folgte der zweite Meistertitel mit einem 4:1 gegen den VfB Stuttgart. Das erste Tor wurde von Fritz Walter erzielt. Weitere Endspiele gingen verloren: 1954 gegen Hannover 96 (5:1) und 1955 gegen Rot-Weiß Essen (4:3). Mit Richard Schneider, auch ein Eigengewächs des FCK, hatten die Roten Teufel seit 1950 einen Trainer, der nicht nur sportlich erfolgreich, sondern auch medizinisch bewandert war und die Truppe mit vielen Naturheilmitteln fit hielt. So sollen Blutergüsse mit der Auflage von Steaks behandelt worden sein, geliefert von der nahegelegenen Metzgerei Speyerer - zumindest so lange, bis die Blutergüsse unglaubwürdig viel wurden...
Es dauerte nicht lange, da sprach man auch im Ausland von der Walter-Elf. Es kamen Angebote aus Italien und aus Frankreich. Racing Paris, damals eine der ersten Adressen in Europa, bot ein unvorstellbares Handgeld von einer Viertelmillion Mark. 1951 lockte Atletico Madrid mit einer halben Million, 4.000 Mark monatlichem Gehalt und einer mietfreien Wohnung. Sepp Herberger verhinderte die Abwanderung seines Mannschaftskapitäns.

„Schätzje, was mache mer?“

Er verhalf Walter stattdessen zu einem von Kaiserslautern getragenen Kredit zur Einrichtung einer Wäscherei und eines Kinos. Fritz Walter erzählte in BILD über seine Entscheidung: „Schätzje, was mache mer?“, hab ich meine Frau Italia gefragt. „Brauchst du mich doch gar nicht erst zu fragen“, hat sie mir geantwortet, „da oben dein Betzenberg, der Chef, dein FCK, die Nationalmannschaft...“ So ging ich nicht nach Madrid, blieb Kaiserslautern treu.“ 320 Mark im Monat verdiente er in Kaiserslautern. jv

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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