Studierende lernen den Umgang mit einem nachhaltigen Baumaterial
Lehmskulptur bereichert Campus Kammgarn

Studierende vor ihrer Lehmskulptur auf dem Campus Kammgarn in Kaiserslautern | Foto: Hochscule Kaiserslautern
  • Studierende vor ihrer Lehmskulptur auf dem Campus Kammgarn in Kaiserslautern
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Hochschule Kaiserslautern. Innovative Lehrprojekte und auf die Praxis ausgerichtete Studienformate – national und international – sind elementarer Bestandteil im Architekturstudium der Hochschule Kaiserslautern.

Insgesamt zeichnet sich die gesamte Hochschule durch derartige Praxisorientierung aus. Rund 30 Studierende der Studiengänge Architektur, Innenarchitektur und Bauingenieurwesen pressten Ende September erdfeuchten Lehm mit pneumatischen Handstampfern Schicht für Schicht in eine begehbare druckfeste Schalung. Prof. Brigitte Al Bosta (SG Architektur) leitet den Workshop Re.Think-Earth und will eine Lehmskulptur als Auftakt zur Revitalisierung und Neuorientierung des tieferliegenden Jean-Schön-Parks auf dem Campusgelände nutzen. Und das ist nicht Kunst um ihrer selbst Willen, die Studierenden lernen nämlich den Umgang mit einem lokal verfügbaren ökologischen und nachhaltigen Baumaterial.

Es klingt zwar wie aus längst vergangenen Zeiten, ist es aber nicht: Stampflehmbau (Pisé-Technik) ist zwar eine uralte Technik, gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung in Europa. Elf Tonnen Stampflehmfertigmischung verarbeiten die Studierenden von Hand – mit fachmännischer Unterstützung des Lehmbauexperten Karl-Heinz Pritzl aus Otterberg. Es entsteht eine monolithische Skulptur, die aus zwei massiven gestampften Wandscheiben und mehreren Sitzgelegenheiten besteht. Allemal schwer genug, um einen Betonsockel als Unterlage zu benötigen.

Den Studierenden macht es einen Heidenspaß: Exemplarisch erproben sie alle typischen Detailpunkte des Stampflehmbaus und lernen den generellen Umgang mit dem Material. Und das ist wirklich etwas Besonderes: Lehm benötigt deutlich weniger Energie zur Herstellung als konventionelle Baustoffe wie Beton oder Mauerwerk. Er lässt sich zu 100 Prozent in den Baustoffkreislauf zurückführen und sorgt für sehr gutes Raumklima. Kein Wunder also, dass der traditionelle Baustoff seit einigen Jahren neu entdeckt und wieder wertgeschätzt wird.

Aber natürlich geht es an einer Hochschule nicht nur ums Machen, sondern vor allem ums Lernen. In diesem Fall geht es um die praktische Umsetzung einer zeitgemäßen innovativen architektonischen Idee, um die Förderung experimentellen, produktorientierten und wissenschaftlichen Arbeitens, um lehrendes Forschen und handwerkliche Erfahrung sowie das Arbeiten im interdisziplinären Team. Im Frühjahr 2022 wird die Skulptur dann durch einen konstruktiven Witterungsschutz komplettiert und eingeweiht. ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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