Neonatologische Intensivstation setzt Frühchen-Puppe ein
Kinderklinik heißt Luise willkommen

Robert Hellstern, Psychologe, Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kriebel, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Barbara Mitschdörfer, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands „Das frühgeborene Kind“ und Oberärztin Kathrin Fritsche  Foto: PS | Foto: ps
  • Robert Hellstern, Psychologe, Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kriebel, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Barbara Mitschdörfer, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands „Das frühgeborene Kind“ und Oberärztin Kathrin Fritsche Foto: PS
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Kaiserslautern. Die Kinderklinik am Westpfalz-Klinikum hat Zuwachs bekommen: Seit gestern gehört die Frühchen-Puppe Luise zum Team. Sie wirkt verblüffend lebensecht und soll Eltern dabei helfen, Berührungsängste im Umgang mit ihrem Frühchen zu überwinden. Dank einer Spendenaktion, bei der 500 Euro zusammengekommen waren, kann die neonatologische Intensivstation die kleine Helferin ab sofort einsetzen.
„Wir bedanken uns herzlich bei den vielen Spendern, die uns ermöglicht haben, dass wir diese Puppe bekommen“, sagt Oberärztin Kathrin Fritsche.
Das Team der neonatologischen Intensivstation möchte mit Hilfe der Reborn-Puppe seine Beratungs- und Schulungstätigkeit möglichst realistisch gestalten. „Schon in der pränatalen Phase wollen wir durch psychologische Beratung einen emotionalen Beziehungsaufbau bei den Eltern anbahnen“, erklärt Robert Hellstern, der als Psychologe in der Kinderklinik tätig ist. Dazu sei Luise, die in circa 120 Handarbeitsstunden gefertigt wurde und ein Unikat ist, aufgrund ihres lebensechten Aussehens besonders gut geeignet.
Die Baby-Puppe eignet sich darüber hinaus auch für erste Handling- und Lagerungsübungen, die frischgebackene Eltern erlernen können, bevor sie ihre eigenen Kinder eigenständig versorgen und pflegen. „Unser Ziel ist es, dass die Eltern ganz früh eingebunden werden und zum Beispiel selbst wickeln und füttern“, sagt Fritsche. Durch die Trockenübungen können sie Sicherheit und Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten gewinnen und Berührungsängste abbauen.
Auch in der Schulung von Krankenpflegepersonal soll Luise, die mit einem Gewicht von 720 Gramm und einer Größe von 33 Zentimetern einem Baby in der 28. Schwangerschaftswoche ähnlich ist, verwendet werden. Denn die Puppe lässt nicht nur einen besonders realistischen Eindruck von den kleinen Patienten entstehen, sondern kann auch zu Anleitungszwecken eingesetzt werden. Besondere Griff-, Halte- und Lagerungsübungen sind gerade im Umgang mit den hochsensiblen Frühgeborenen ein ganz wichtiges Thema, das es möglichst praxisnah zu vermitteln gilt.
Initiator des Projekts ist der Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V., der sich dafür einsetzt, dass Eltern frühzeitig in die Versorgung ihres Kindes auf der neonatologischen Intensivstation einbezogen werden. „Der frühe Körperkontakt mit den Eltern ist sehr wichtig“, so Vorstandsvorsitzende Barbara Mitschdörfer, die den Mitarbeitern des Westpfalz-Klinikums die Puppe überreichte. Mittlerweile hat der Verband mehr als 40 Frühchen-Puppen an unterschiedlichen Standorten in Deutschland und Österreich erfolgreich im Einsatz.ps

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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