Klinik für Kinder- und Jugendmedizin tritt Netzwerk „Notinsel“ bei
Ein Zufluchtsort für Kinder

Setzen sich für den Schutz von Kindern ein: Rieke Render, Dr. med. Heike Schenk-Huber, Robert Hellstern und Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kriebel (von links) | Foto: Westpfalz-Klinikum
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  • Setzen sich für den Schutz von Kindern ein: Rieke Render, Dr. med. Heike Schenk-Huber, Robert Hellstern und Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kriebel (von links)
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Westpfalz-Klinikum. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Westpfalz-Klinikum ist dem Netzwerk „Notinseln für Kinder“ beigetreten. „Damit wollen wir einen Zufluchtsort für Kinder schaffen, die sich bedroht fühlen und Hilfe benötigen“, erklärt Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kriebel. Alle Läden, Geschäfte und Einrichtungen, die das „Notinsel“-Zeichen an ihrer Tür anbringen, sollen Kindern signalisieren: „Wo wir sind, bist du sicher.“

Gewalt und Übergriffe an Kindern stellen ein wachsendes Problem in unserer Gesellschaft dar. Kinder sind diesen meist schutzlos ausgeliefert. Sie sind die schwächsten und damit schutzbedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Die Stiftung „Hänsel und Gretel“ hat 2002 mit dem Projekt „Notinsel“ die Initiative ergriffen. Sie hat eine Möglichkeit geschaffen, Kindern in Notsituationen Fluchtpunkte aufzuzeigen, in denen sie Hilfe und Ansprechpartner finden. Das Projekt vernetzt Einzelhandelsgeschäfte, Banken und Apotheken als „Notinseln“.

Die Kinderklinik am Westpfalz-Klinikum ist seit vielen Jahren in verschiedene Arbeitskreise zum Kinderschutz eingebunden. So wurde auf Initiative der Kinderklinik die AG „Keine Gewalt gegen Kinder“ eingerichtet, deren Arbeit mittlerweile auch durch die AG „Frühe Hilfen“ fortgeführt wird. Des Weiteren gibt es eine eigene Kinderschutzgruppe, die mit Vertretern verschiedener Fachdisziplinen zusammenarbeitet, darunter
• die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
• die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
• die Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie
• das Institut für Radiologie.

„So können wir in einem interdisziplinären Rahmen sowohl präventive als auch interventionelle Maßnahmen besprechen und durchführen“, so Thomas Kriebel. Dies beinhaltet insbesondere das Projekt „Guter Start ins Kinderleben“ und eine Kinderschutzambulanz.

Die Kinderschutzgruppe setzt sich aus Ärzten, Pflegepersonal, Sozialarbeitern und Psychologen zusammen und ist von der Deutschen Gesellschaft Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) akkreditiert. Hier können Kinderärzte und andere Professionen jederzeit bei Verdacht auf Vernachlässigung oder Misshandlung Kinder vorstellen. Die Kinderklinik übernimmt die Koordination der weiteren Untersuchungen und kann gegebenenfalls die stationäre Aufnahme veranlassen.

„Über unsere rund um die Uhr besetzte Notaufnahme für Kinder und Jugendliche leiten wir entsprechende Anfragen an die ärztlichen Mitarbeiter der Kinderschutzgruppe weiter“, erläutert Rieke Render, Leiterin der Notaufnahme für Kinder und Jugendliche. „Diese nehmen dann das weitere Vorgehen in die Hand.“ Somit ist gewährleistet, dass ein Ansprechpartner der Kinderklinik, der mit dem Verfahren vertraut ist, ein Facharzt (Oberarzt) und kompetente Kollegen der anderen Disziplinen hinzugezogen werden können. „Natürlich können sich Kinder auch bei kleinem Kummer jederzeit in der Ambulanz unserer Klinik melden, wenn sie zum Beispiel den Geldbeutel verloren haben oder Angst vor Jungs aus der Klasse haben“, sagt Rieke Render. „Sie werden ernst genommen und wir suchen nach einer guten Lösung.“

Mit der Teilnahme an der „Notinsel“ vernetzt sich das Westpfalz-Klinikum weiter mit den öffentlichen Angeboten zum Thema Kinderschutz. Sie ist eine wichtige Ergänzung zu Babyklappe, anonymer Geburt, vertraulicher Geburt, Frühe Hilfen und Kinderschutzgruppe. ps

Setzen sich für den Schutz von Kindern ein: Rieke Render, Dr. med. Heike Schenk-Huber, Robert Hellstern und Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kriebel (von links) | Foto: Westpfalz-Klinikum
Dr. med. Heike Schenk-Huber weist auf den Aufkleber hin, der die Kinderklinik als „Notinsel“ ausweist | Foto: Westpfalz-Klinikum
Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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