Flächenverbrauch für Gewerbe zu groß
BUND Kaiserslautern mahnt mehr Nachhaltigkeit an

Foto: Ralf Vester

BUND. Die Bekämpfung des Klimawandels ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. In diesem Zusammenhang sind entschlossene Maßnahmen, um das Arten- und Insektensterben aufzuhalten, prioritäre Aufgaben unserer Gesellschaft. Weitere Versiegelung von Wald, Wiesen und Kulturlandschaften, zusätzlicher Neubau von Straßen und weiter zunehmender Verkehr führen dabei in die völlig falsche Richtung, die wir uns alle nicht mehr leisten können.

Aus Sicht des BUND Kaiserslautern ist ein kritischer Blick auf die Nachhaltigkeit der Gewerbeflächenentwicklung in Kaiserslautern notwendig. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Neuansiedlung des Logistikunternehmens Amazon auf einer ehemaligen Waldfläche im Einsiedlerhof. Hier wurden über 20 ha Wald für eine aus Umweltgesichtspunkten kritische Nutzung ohne Einbindung der Öffentlichkeit und des Stadtrates vergeben. Amazons Geschäftsprinzip basiert auf dem Pakettransport mit Kraftfahrzeugen und Flugzeugen und damit einhergehendem hohen CO2-Ausstoß. Ebenso erfordern Amazons Rechenzentren hohe Energieleistungen und das Unternehmen steht weltweit in der Kritik für sein zu geringes Bestreben in der Nutzung von erneuerbaren Energien und energieeffizienten Anlagen. Vor Ort werden durch den ausufernden Lieferverkehr über die Straße klimaschädliche Gase, Lärm und Feinstaubbelastungen in erheblichem Maße zunehmen.

Das "System Amazon", das letztlich auf steuerlicher und politischer Subventionierung (kaum Gewerbesteuer, keine Tarifverträge, kostenlose Infrastruktur) zulasten des traditionellen Einzelhandels basiert, ist insgesamt weit weniger nachhaltig als lokale Wirtschaftskreisläufe. Eine Stadtgesellschaft sollte eine transparente Diskussion darüber führen, ob sie solche Entwicklungen durch Vergabe von Gewerbefläche unterstützen möchte, oder nicht.

Die von Amazon nun genutzte Fläche fehlt für andere Gewerbeansiedlungen. Für diese sollen in naher Zukunft weitere wertvolle naturnahe Flächen geopfert werden. So zum Beispiel im angedachten Industriegebiet Nord. Aus Sicht des BUND kann das so nicht weitergehen. Es müssten viel engere Kriterien angelegt werden, welche Unternehmen solche Flächen sinnvoll in Kaiserslautern nützen dürfen und welche nicht oder unter welchen Auflagen. Bisherige Gewerbeflächen im Industriegebiet Nord wurden wegen der öffentlich bezuschussten Baulandpreise so billig abgegeben, dass sich eine flächenoptimierte Nutzung für die Käufer nicht lohnt.

Hier sind andere Maßstäbe von Nöten, wenn nicht die letzten Grünflächen um Kaiserslautern herum mit großflächigen Gewerbebauten zerstört werden sollen. Neue Gewerbegebiete dürfen nur noch auf Konversionsflächen ausgewiesen werden. Daran ist Kaiserslautern durch die Militärliegenschaften reich. Große Flächen sind hier dem Augenschein nach nicht genutzt. Was tut die Verwaltung, um diese Flächen endlich in eine zivile Nutzung zu überführen? Immer neue Flächen für ständiges Wachstum zur Verfügung zu stellen, führt erkennbar in die Sackgasse. Der BUND fordert von den Verantwortlichen ein intelligentes Flächenmanagement und deutliche Ausrichtung an Nachhaltigkeitskriterien. ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

77 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Pflegeheim in der Nähe Bruchmühlbach-Miesau: Das Haus liegt inmitten der Natur, hat aber auch eine gute Versorgungsstruktur.  | Foto: KI-generiert/Julia Glöckner
3 Bilder

Pflegeheim in der Nähe: Bruchmühlbau-Miesau ist Standort des Haus Edelbergs

Pflegeheim in der Nähe Bruchmühlbach-Miesau. Das Haus Edelberg hat allein in Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg 27 Pflegeheime. Die meisten Einrichtungen erhalten bei den Prüfungen des medizinischen Diensts gute bis sehr gute Noten, genauso wie bei Bewohnerbefragungen durch externe Dienstleister. Pflege und Betreuung von Menschen im Alter, Freizeitgestaltung, Bewirtung und Küche werden sehr gut wahrgenommen. Pflegeheim in der Nähe Bruchmühlbach-Miesau: Viele Pflegeheime der Haus...

LokalesAnzeige
Gewalt in der Pflege ist in Bruchmühlbach-Miesau kein Problem: Jeder trägt dazu bei, dass die Teamstimmung gut bleibt. Das sorgt für Zufriedenheit und kommt bei den Bewohnern an. Gewalt und schlechte Stimmung können ansteckend sein.  | Foto: Haus Edelberg
3 Bilder

Gewalt in der Pflege: Gutes Betriebsklima ist Teil der Prävention in Bruchmühlbach-Miesau

Gewalt in der Pflege Bruchmühlbach-Miesau. Seit einigen Monaten kursiert das Thema "Gewalt in der Pflege" durch die Medien. Das Thema wird in Heimen zunehmend enttabuisiert und kommt auf den Tisch. Das Haus Edelberg verfolgt seine ganz eigene Strategie, ein gewaltfreies Haus mit gutem Ruf zu bleiben. Gewalt in der Pflege Bruchmühlbach-Miesau: Viele Gewaltvorfälle gegen Pflegende, aber auch gegen PflegebedürftigeEiner Umfrage zufolge erlebten 70 Prozent der Pflegekräfte, die in deutschen Heimen...

LokalesAnzeige
Altersheim Bruchmühlbach-Miesau: Schon die kleinen Standard-Zimmer sind sehr komfortabel eingerichtet. Es gibt mit den Premium Zimmern noch zwei weitere Klassen. | Foto: KI-generiert/Julia Glöckner
2 Bilder

Altersheim Bruchmühlbach-Miesau: Angebot und Reputation des Pflegeheims

Altersheim Bruchmühlbach-Miesau. Jedes Altersheim bedient individuelle Bedürfnisse und ist dabei ganz besonders aufgestellt. Manche Kunden fühlen sich wohl in Pflegeheimen mit besonderer Küche, andere legen vor allem Wert auf Betreuungsangebote, Freizeitgestaltung oder die Qualität Pflege. Das Altersheim Bruchmühlbach-Miesau gilt wie alle Häuser der Kette als Haus mit besonderem Ruf. Was erwartet Bewohner und Pflegekräfte in der Einrichtung? Das Altersheim in Bruchmühlbach-Miesau gehört zu den...

Ratgeber
Mehrere Ameisen der Ameisenart Tapinoma magnum. Kommunen und Privatpersonen stehen bei der Bekämpfung vor einer gemeinsamen Herausforderung. | Foto: SMNS, A. Bellersheim
4 Bilder

Tapinoma magnum bekämpfen: Ameisenplage in RLP - Maßnahmen, Tipps & Hintergründe

Tapinoma magnum bekämpfen. In Rheinland-Pfalz breitet sich eine Ameisenart aus, die für Hausbesitzer, Kommunen und Umwelt ein wachsendes Problem darstellt: Tapinoma magnum. Bereits jede 3. bis 4. Gemeinde in der Pfalz ist betroffen – und das Problem nimmt weiter zu. Nachgewiesen wurde sie unter anderem in Limburgerhof, Herxheim, Neustadt, Maikammer, Altdorf, Hainfeld, Speyerdorf sowie Landau, Edesheim, Edenkoben, Rhodt, Flemlingen, Frankenthal und weiteren Ortsgemeinden. Herkunft & rechtlicher...

Online-Prospekte aus Kaiserslautern und Umgebung



Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ