Aus Asphaltwüste wird grüne Oase – Rittersberg feiert Spatenstich für Schulhofprojekt RBGreen
- Spatenstich für das Projekt RBGreen im Schulhof des Gymnasiums am Rittersberg
- Foto: Ralf Vester
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Kaiserslautern. Als vor sechs Jahren die erste Idee geboren war, den seit Jahrzehnten mit viel Asphalt versiegelten und daher im Sommer oft brütend heißen Schulhof des Gymnasiums am Rittersberg in Kaiserslautern mit viel Grün umzugestalten und die Aufenthaltsqualität für die Schülerinnen und Schüler dadurch deutlich zu erhöhen, erntete das Vorhaben zwar viel Lob und warme Worte, aber dass sich das Projekt jemals würde umsetzen lassen, schien mehr als fraglich. Manch einer tat die Gedanken gar als Träumerei ab – zumal in einer Stadt, die finanziell seit vielen Jahren nun wirklich nicht auf Rosen gebettet ist.
Ein Muster an Beharrlichkeit
Dass der Traum nun tatsächlich in Erfüllung geht und dieser Tage schon die Bagger anrollen, um mit den Arbeiten zu beginnen, ist der Beharrlichkeit, Entschlossenheit, dem Mut und dem unbeirrbaren Festhalten der Schule an dieser großartigen Vision zu verdanken.
Am Freitag, 3. Juli 2025, fand im Rahmen des Schulfests am Gymnasium am Rittersberg der symbolische Spatenstich für dieses besonderes Projekt statt: die Schulhofentsiegelung im Rahmen der Initiative RBGreen. Das Vorhaben markiert den Startpunkt eines umfassenden Umbaus, der den bisher stark versiegelten und hitzebelasteten Schulhof in eine grüne, klimaangepasste und lebensfreundliche Fläche verwandeln soll.
Alle Paten kommen zum Spatenstich
Alle maßgeblichen Personen, die Pate für das Vorhaben gestanden und die Bemühungen des Gymnasiums unermüdlich vorangetrieben haben, waren gekommen. So waren auch Oberbürgermeisterin Beate Kimmel und der städtische Bau- und Umweltdezernent Manuel Steinbrenner vor Ort, überbrachten die Glückwünsche und freuten sich selbst sichtlich, dass diese Idee nun wirklich zur Umsetzung gelangt. Handwerkskammer und Bau AG zählen ebenfalls zu den steten Antreibern und Unterstützern.
Die Initiative RBGreen hatte sich einst Rat bei einem ehemaligen Schüler des Rittersberg-Gymnasiums, dem Landschaftsarchitekten und Universitätsprofessor Udo Weilacher von der TU München geholt. Dessen Studenten entwickelten vielversprechende Entwürfe und Modelle, wie der Schulhof künftig aussehen könnte. Auf dieser hervorragenden Basis nahm alles seinen weiteren Lauf.
RBGreen ist eine von Schülern und Lehrkräften unter der Federführung von Dorothee Hassel gegründete Nachhaltigkeitsinitiative der Schule, die seit 2019 aktiv ist. In Zusammenarbeit mit Hochschulen wie der TU München, der RPTU Kaiserslautern-Landau und der JGU Mainz sowie lokalen Partnern wie der Bau AG, der Handwerkskammer und der Stadtverwaltung wurde ein detailliertes Konzept für einen ökologisch gestalteten Schulhof entwickelt. Gefördert wird das Projekt mit rund 260.000 Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) des Landes Rheinland-Pfalz.
Eine grüne Oase entsteht
Kernstück des Umbaus ist die Entsiegelung von etwa 540 Quadratmetern Asphaltfläche, die durch neue Grünflächen, Fugenpflaster, Rasenverbundsteine und Fallschutzmaterial ersetzt werden. Geplant ist die Pflanzung von insgesamt 16 Bäumen, darunter großkronige Klimabäume, sogenannte „Dachbäume“, die kühlen Schatten spenden, sowie Obst-Spalierbäume, die zusätzlich als Sichtschutz zur angrenzenden Salzstraße dienen.
Ergänzt wird die Neugestaltung durch natürliche Aufenthaltsbereiche mit Sitzblöcken aus Sandstein, Jugendbänken, Hängematten und Sonnensegeln – Orte der Erholung und Begegnung für Schüler und Lehrkräfte. Sogar eine Bühne aus Holz, die sowohl von der Big Band als auch als grünes Klassenzimmer genutzt werden kann, soll entstehen.
Gelebter Umweltschutz
Die Bauarbeiten beginnen direkt nach den Sommerferien am 9. Juli. Bis Ende Oktober soll der neue Schulhof weitgehend fertiggestellt sein. Der heutige Spatenstich ist deshalb nicht nur symbolischer Akt, sondern auch Ausdruck einer engagierten Schulgemeinschaft, die zeigt, wie konkret gelebter Umweltschutz aussehen kann. „RBGreen ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaanpassung“, betonte Manuel Steinbrenner. Es könnte künftig auch Modellcharakter für andere Schulen und städtische Einrichtungen in Rheinland-Pfalz haben.
Perfektes Abschiedsgeschenk der Schulleiterin
Für die scheidende Schulleiterin Dr. Ulrike Dittberner, die zusammen mit ihrer zweiten Stellvertreterin Susanne Scheffler-Hausbrandt zu den unermüdlichen Motoren des Projekts zählte, ist der Spatenstich das perfekte Abschiedsgeschenk zum Ende ihrer Amtszeit. Mit der Schulhofentsiegelung setzt das Gymnasium am Rittersberg ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit, Partizipation und zukunftsfähige Bildungsräume. Was heute mit einem Spaten beginnt, wächst schon bald zu einem lebendigen Lernort mit viel Grün heran. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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