Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Duomo di Milano
- Irene und Stephan vor dem Dom von Mailand
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
So langsam scheint diese Artikelreihe zu einer Angelegenheit so lang wie der Bau des Doms zu werden (im Original: una faccenda lunga come la fabbrica del Duomo): In Italien ist das ein Sprichwort für endlose Projekte. Man könnte es mit dem Berliner Flughafen vergleichen. Aber während der Baubeginn besagten Flughafens im Jahr 2006 war, begannen die Bauarbeiten am Dom 1386. Zwar wurde er offiziell 1965 fertig gestellt, aber es wird heute noch an den Details gearbeitet.
Der Dom ist im gotischen Stil gehalten, aber Einflüsse der Renaissance und Neugotik lassen sich bei genauerer Betrachtung finden. Er gehört mit seinen 157 Metern Länge und seinen 108 Metern Höhe zu den größten Kirchenbauten der Welt. Hinzu kommen die über 130 Türmchen sowie circa 3.400 Statuen und Wasserspeier. Hoch oben, auf der höchsten Spitze thront die goldene Madonna-Statue Madonnina – die Schutzpatrin Mailands.
Auftraggeber für den Bau des Doms war Gian Galeazzo Visconti, der jedoch die Vollendung nicht mehr miterlebte. Als Napoleon Italien erobert hatte, ordnete er an, die Fassade zu vollenden, um sich in diesem Dom krönen zu lassen – mit der Eisernen Krone von Theodolinda.
Der Dom ist ein Ort mit Geschichte und sehr gut besucht. Dank der Überredungskünste meiner Frau konnten wir aber die Warteschlange in der heißen Juni-Sonne bald hinter uns lassen und uns den Dom von innen ansehen. Dort erwarteten uns schön gestaltete Wände, Säulen, Statuen und Fresken, die uns erneut die Bedeutung des Sprichworts „sich satt sehen“ nahebrachten.
Hierbei handelte es sich nur um das normale Kirchenschiff. Es ist möglich, das Archäologische Areal unterhalb des Doms zu besichtigen. Hier finden sich Überreste der frühchristlichen Taufkapelle und Teile der Basilica di Santa Tecla und Basilica di Santa Maria Maggiore – beides Vorgänger des heutigen Doms. Weiterhin konnten wir hier römische Mauerreste, Mosaike und Fundamente bewundern.
Weiterhin besuchten wir noch die Krypta des Heiligen Karl Borromäus. Er gilt als einer der wichtigsten Erzbischöfe Mailands und war eine zentrale Figur der katholischen Gegenreformation. Er ist in einem Glassarkophag aus Silber und Kristall aufgebahrt.
Summa summarum: Egal ob kirchlich geprägt oder nicht, egal ob gläubig oder ungläubig, der Dom von Mailand gehört allein wegen seiner Geschichte bei jedem Touristen zum Pflichtprogramm.
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