Viabus ist pleite
Wie geht's bei den betroffenen Buslinien weiter?

Foto: Pixabay

Germersheim. Auf die Schüler im Landkreis Germersheim, die auf den Bus angewiesen sind, um zum Unterricht zu gelangen, kommen unsichere Zeiten zu. Die in Ludwigshafen ansässige Firma Viabus, die im Landkreis für den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) öffentlichen Personennah- und Schülerverkehre  fährt, hat Insolvenz angemeldet. Jetzt bangen Nahverkehrsverantwortliche und Fahrgäste, ob die Busse denn weiterhin fahren.

Das zuständige Amtsgericht Essen hat Rechtsanwalt Nils Meißner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Meißner will „unverzüglich sämtliche Fortführungsoptionen mit den Vertragspartnern prüfen“. Sein Ziel: den Geschäftsbetrieb des Unternehmens mit derzeit knapp 330 Beschäftigten und insgesamt 170 Fahrzeugen, die in  Ludwigshafen, Offenbach, Bad Vilbel, Langen, Erlensee und Herxheim stationiert sind, weiterzuführen. den Fahrbetrieb „möglichst reibungslos zu stabilisieren und weiterzuführen“. Lohnzahlungen für die Mitarbeiter seien bis Ende November durch Insolvenzgeld abgesichert. In den vergangenen Tagen lief der Linienbetrieb normal.

"Derzeit liegen uns keine Informationen vor, dass der Betrieb von BRH Viabus auf den Linien im VRN beeinträchtigt ist", sagt Axel Thiemann, Pressesprecher des Verkehrsverbundes. Und er ergänzt: "Wir stehen in enger Abstimmung mit dem Kreis Germersheim als Aufgabenträger für die regionalen Busverkehre." Betroffen sind die Linien 550  Landau - Offenbach - Bellheim - Germersheim, 552
Landau - Bellheim - Hördt - Rülzheim - Leimersheim - Rheinzabern, 554 Kandel - Herxheim - Kandel, 555  Landau - Queichheim - Offenbach - Herxheim - Rülzheim - (Hördt), 556 Jockgrim - Rheinzabern - Herxheim - Landau, 557 Neupotz - Hördt - Rülzheim - Herxheim - Landau, 558  Landau - Rohrbach - Steinweiler - Erlenbach - Herxheim, 559 Bellheim / Hochstadt - Offenbach - Herxheim,  595 (Rheinzabern) - Neupotz - Leimersheim - Hördt - Germersheim und 596 Lingenfeld - Westheim - Lustadt - Zeiskam - Bellheim - Rülzheim.

„Unser Ziel ist es, bei einem Ausfall von BRH Viabus die bestehenden Busverbindungen möglichst unterbrechungsfrei und in vollem Umfang weiterzuführen. Dafür wurden bereits in einem internen Gespräch mögliche Lösungen sondiert", sagt Landrat Dr. Fritz Brechtel auf Nachfrage des "Wochenblatts". Zwei Hauptmöglichkeiten stehen für Brechtel im Raum: Entweder der Insolvenzverwalter findet einen Interessenten, der komplett übernimmt. Oder der Weg der Notvergabe kann beschritten werden. „Für die nächsten drei Monate ist der Betrieb gesichert. Diese Zeit werden wir nutzen, um auch die Möglichkeiten einer Notvergabe zu prüfen", sagt der Landrat.

Das Unternehmen ging aus der 1934 gegründeten Arthur Merl GmbH & Co. KG hervor und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 20 Millionen Euro. Die Viabus-Webseite ist unterdessen nicht erreichbar: „Diese Website ist momentan in Bearbeitung. In kürze werden wir wieder für Sie erreichbar sein. Vielen Dank für Ihre Geduld“, heißt es dort. Die Muttergesellschaft von Viabus, die englische Firma Metropolitan European Transport (MET), hatte bereits im Frühjahr Insolvenz angemeldet. Ebenso hat die deutsche Tochter MET Deutschland ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt. Branchenkenner rechneten daher schon länger mit Problemen auch bei Viabus, die eine weitere Tochter der englischen MET ist.

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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